Am 1. Januar 2022
DAS LEBEN VON CARLO ACUTIS: VIDEO
Das neue Jahr hat begonnen. Was wird es bringen? Was nehmen wir uns vor? Leben teilen. Das ist unser Jahresthema. Leben teilen. Wie geht das? Da kann uns ein junger Mann weiterhelfen. Er sagt: Immer mit Jesus vereint zu sein, das ist mein Lebensweg. Jesus ist mein Freund. Nicht ich, sondern Gott. Im Italienischen ist das ein Wortspiel: Non io ma Dio. Am 3. Mai 1991 wird er geboren.
Die Familie lebt in Italien, in Mailand. Die Familie ist wohlhabend. Der Glaube spielt keine Rolle. Der Junge hat ein Kindermädchen aus Polen. Sie heißt Beata, übersetzt: die Selige. Sie nimmt ihn mit in die Kirche. Der Junge entdeckt das Geheimnis, das da wohnt: Jesus Christus in der Eucharistie, im heiligen Brot real gegenwärtig. Später sagt er: Vor Fußballstadien und vor Rockkonzerten stehen die Menschen in langen Schlangen an. Warum nicht vor der Kirche? Schon mit sieben Jahren empfängt er die erste heilige Kommunion. Täglich geht er in die Heilige Messe. Täglich empfängt er die Eucharistie. Täglich betet er vor dem Allerheiligsten. Er sagt: Die Eucharistie ist meine Autobahn in den Himmel. Täglich betet er den Rosenkranz. Er sagt: Die einzige Frau in meinem Leben ist die selige Jungfrau Maria. Jede Woche geht er zur Beichte. Er sagt: Das ist, wie wenn ein Ballon Ballast abwirft. Er steigt leichter und schneller auf zum Himmel. Seine Eltern finden durch ihn zum Glauben. Er hilft den Armen auf der Straße. Er bringt ihnen Essen. In ihnen sieht er seine Brüder und Schwestern. Er achtet auf die Menschen in seiner Nähe, auf seine Freunde, auf seine Mitschüler. Er tut ihnen Gutes. Er lädt sie ein, das auch zu tun. Wie er sollen sie ihre Talente entdecken, entfalten und leben. Er sagt: Wir alle werden als Originale geboren; viele sterben als Fotokopien. Mit seinen Freunden spielt er Fußball und Playstation. Am Computer ist er richtig gut. Bereits mit zehn Jahren schreibt er Programme. Er gestaltet Webseiten. Er erstellt am PC eine Ausstellung aller Wunder, die in Verbindung mit der Eucharistie geschehen sind. Sie wird an vielen Orten weltweit gezeigt. Mit PC und Internet verkündet er das Evangelium. In seiner Heimatgemeinde arbeitet er ehrenamtlich in der Glaubensvermittlung. Im Oktober 2006 wird er krank. Es ist Leukämie. Er empfängt die Krankensalbung und die Kommunion. Er war so gelassen, so freundlich, so voller Gottvertrauen. Das sagen alle, die ihm noch begegnen. Er stirbt am 12. Oktober 2006 mit 15 Jahren. Zu seiner Totenmesse kommen viele hundert Menschen. Er wird in Assisi begraben. So hatte er es sich gewünscht. In Assisi hatte er oft seine Ferien verbracht. Der heilige Franziskus war ihm wichtig. Am 10. Oktober 2020 wird er in Assisi seliggesprochen. Manche sagen: Das Wunder für die Seligsprechung wurde mit viel Geld gekauft. Und wenn es so wäre? Würde das seine Lebensleistung entwerten? Sein Glaubenszeugnis? Seine Heiligkeit? Würden wir nur 10 % von dem hinbekommen, was der neue Selige geleistet hat in seinen 15 Jahren – die Welt und die Kirche sähen anders aus. Er ist ein Vorbild christlichen Lebens heute. Nicht nur für Jugendliche. Der selige Carlo Acutis.
Pfarrer Dr. Bernhard Lackner