schaf sw

Seit dem Gut-Hirten-Sonntag stehe ich nun auf dem Platz vor der Kirche Zum Guten Hirten in Böfingen. Ich muss sagen: Es gefällt mir da gut, denn ich bin nicht allein. Ganz nahe bei mir ist der Gute Hirte. Der trägt ein kleines Schäfchen auf dem Arm. Wir sind also zu dritt. Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. Neulich war in der Kirche Erstkommunion. 16 Kinder haben kleine Schäfchen aus Holz zum Altar gebracht. Zwei plus 16 macht 18. Jetzt sind wir schon eine richtige Herde. Auf unserem Kirchplatz, gleich neben mir, steht ein Schild. Darauf steht: Bischof-Sproll-Platz. Joannes Baptista Sproll war Bischof in Rottenburg in der Nazizeit. Mutig hat er gegen die braunen Wölfe gekämpft. Solche Hirten wie Bischof Sproll wünsche ich mir auch heute. Was mich besonders freut: Das Hirtenteam von Böfingen und Jungingen bekommt im Herbst Verstärkung: einen Pastoralreferenten. „Pastor“ ist der „Hirte“. „Referent“ kommt von lateinisch „referre“, was so viel heißt wie „zurücktragen“. Genau das tut der Gute Hirte. Ein kleines Schaf hat sich verlaufen. Er sucht es und findet es in den Dornen. Es ist müde und erschöpft. Behutsam nimmt er es auf seine Schultern und trägt es zur Herde zurück. Ich selbst fühle mich ganz sicher auf dem Bischof-Sproll-Platz. Ich stehe nämlich unter Denkmalschutz, wie die Kirche und alle Gebäude drum herum. Das wünsche ich allen Schäfchen und allen Menschen. Vor allem den kleinen. Wenn Gefahr droht. Dass dann einer mal denkt: Die sind geschützt! Denk mal! Schutz! Ja, so einfach denken wir Schafe und hoffentlich auch die Hirten. Sagt das Schaf auf dem Kirchplatz zu

Pfarrer Bernhard Lackner