Jahresrückblick Böfingen

Jahresrückblick 2021 für die Gemeinde Zum Guten Hirten, Ulm-Böfingen

Liebe Gemeindemitglieder,

das Jahr 2021- Was gibt es schon über dieses Corona-Jahr zu sagen???
Das Jahresmotto lautete: Lasst frischen Wind rein. Und man hat vielleicht den Eindruck: Wenigsten ein leises Lüftchen hätte wehen können. Aber ich finde, wir haben dieses Corona-Jahr ziemlich gut gemeistert.

Ja, bis einschließlich Ostern konnten Gottesdienste gefeiert werden.
Am 18. April wurden bis Christi-Himmelfahrt die Gottesdienste wieder aus-gesetzt, das Infektionsrisiko ist zu groß geworden.
Fronleichnam durfte man wieder draußen feiern. Mit Maßband wurden die Stühle auf Abstand gestellt, ein kleiner Blumenteppich verzierte den Altar.

Und was war in diesem Jahr mit Erstkommunion und Firmung? Endlich konnte das Fest am 17. und 18. Juli gefeiert werden, es waren insgesamt mit Jungingen nur 15 Kinder. Viele hatten das Fest auf das kommende Jahr verschoben.
Und verschoben werden musste auch die Firmung – dies sogar mehrfach. Schließlich ließen sich in 3 Gottesdiensten 33 Jugendliche firmen.

Im November gedenken wir in unserer Gemeinde aller Toten, 17 Gemein-demitglieder haben uns verlassen. Wir trauern um sie alle. Aber an eine Person möchte ich besonders erinnern: Im Sommer verstarb aus unserer Gemeinde ein ehemals sehr engagiertes Mitglied: Rudolf Reichle. Er und alles was er für die Gemeinde getan hat, bleibt unvergessen.

Aber auch außerhalb der gewohnten Termine im Jahreskreis gibt es eini-ges zu berichten:

In unserer Gemeinde gibt es derzeit 3 Diakone zur Ausbildung: das ist eine außergewöhnlich hohe Zahl.
Markus Lubert wird im kommenden Jahr am Samstag vor Pfingsten in Wib-lingen zum Diakon geweiht. An einem der kommenden Sonntage feiern wir dieses Ereignis mit einem Festgottesdienst in unserer Gemeinde.
Michael Seitz und Niels Materne werden folgen. Alle drei bereichern unser Gemeindeleben mit ihrem Engagement und ihrer Spiritualität. Ihre Beru-fungen erfüllen uns mit Stolz und Dankbarkeit. Wir danken auch ihren Fa-milien, die die angehenden Diakone unterstützen.

Der Bauausschuss in unserer Pfarrei hat unglaublich viel zu tun, und bei einem denkmalgeschützten Ensemble ist das besonders aufwändig. Herr Feilen ist fast täglich im Einsatz, um alles in Schuss zu halten. Es gibt und gab immer wieder Vandalismus auf unserem Gelände. Wände wurden verschmiert, ein Einkaufswagen mit Prospekten ist in Brand gesetzt wor-den und auch die Kirche selbst ist nicht so ganz sicher. Meine Bitte: Liebe Gottesdienstbesucherinnen und Besucher, kommen Sie oft in die Kirche und halten Sie die Augen offen. In der Regel geschieht der Unfug aus Langeweile und Leichtsinn. Es ist wichtig, dass wir mit den Menschen im Gespräch bleiben, damit nicht noch mehr passiert. Seien Sie auch nicht enttäuscht, wenn die Kirche ab und zu geschlossen bleiben muss. Es gibt Tage, da ist die Gefahr, dass Leute in der Kirche Unfug treiben, besonders hoch.

Durch Corona wurde die Jugendarbeit unserer Gemeinde gewaltig ausge-bremst. Aber es gab an Pfingsten ein virtuelles Zeltlager – allen Widrigkei-ten zum Trotz und in den Herbstferien eine Ministrantenfreizeit, von dem Jugendliche und Erwachsene nach ihrer Rückkehr geradezu geschwärmt haben. Herzlichsten Dank allen Engagierten!!!!besonders den Minis Chris-toph, Julian, Marta und und den begleitenden Erwachsenen Birgit Kölle und Kai Ewers.

Und dann bleibt da noch das Projekt „Shak-Junior-School“ in Uganda, das unsere Gemeinde unterstützt. Und der Kindergartenbau steht vor dem Ab-schluss. Zukünftig rückt wieder das Projekt Schulküche/Mensa auf der Dringlichkeitsliste nach oben. Wir danken allen Spenderinnen und Spen-dern für Ihre Gaben bei den Oster- und Adventsverkäufen. Auch das Pro-jekt von Pater Bloching wurde weiterhin unterstützt.

Am Ende des Jahres bleibt zu sagen: Guter Hirte heißt sehr viele Men-schen geben ihr Bestes: Danke unserem Pfarrer Dr. Lackner, unseren Dia-konen zur Ausbildung, unseren WortgottesdienstleiterInnen. LektorInnen und KommunionhelferInnen, unserer Mesnerin Heike Wilken und ihrem Vertreter Kai Ewers, unseren Kirchenmusikern – besonders auch unseren sonntäglichen SängerInnen auf der Empore, den HelferInnen der Nach-barschaftshilfe, den Mitgliedern des KGR, unseren Sekretärinnen, allen Mitgliedern in den Ausschüssen, unseren BlättlesausträgernInnen, Tagfal-terInnen, der Werkgruppe und allen BastlerInnen, die Geld für soziale Pro-jekte erwirtschaften, den aktiven Jugendlichen unserer Gemeinde, den Ministranten, unseren Kindergärtnerinnen, unseren KirchenschließerInnen – und allen, die sich für unsere Gemeinde einsetzten. Einen besonderen Dank möchte ich in diesem Jahr Renate Walter aussprechen, die 2021 ca. 500 Geburtstagsbriefe und Jubiläumsbriefe stets rechtzeitig fertiggestellt gestellt hat und ebenfalls Ingrid Feilen. Sie hat die 30. Osterkerze für uns gestaltet.
Ich möchte aber auch Ihnen danken, die Sie treu unsere Gottesdienste besuchen und wohlwollend unsere Gemeinde unterstützen. Gemeinsam sind wir die Gemeinde. Wir brauchen die Gemeinschaft unserer Kirche und
gemeinsam sind wir das Gesicht dieser Gemeinde. Lassen wir uns zu-sammenstehen und lassen wir diese Gemeinde wachsen und blühen zum Segen aller.

Ich wünsche Ihnen nun einen guten Rutsch ins neue Jahr und hoffe, dass es für uns alle ein segensreiches, gutes Jahr werden möge.

Ricarda Simon, gewählte Vorsitzende des Kirchengemeinderates

 

 

Jahresrückblick Jungingen

Jahresrückblick 2021 für die Gemeinde St. Josef, Jungingen

Liebe Gemeinde,

in meinem letzten Jahresbericht hatte ich Ihnen in Teilen die Geschichte von Astrid Lindgren erzählt, wie der kleine Wichtel Tomte Tumetot die Tiere im kalten Stall im tiefverschneiten Schweden aufmuntert und ihnen sagt:

Geduld, nur Geduld. Der Frühling ist nah und er kommt bestimmt!

Diese Aufforderung galt uns nach dem ersten Corona-Jahr: Geduld, nur Geduld.
Eine schwere Geduldsprobe liegt nach dem zweiten Coronajahr nun hinter uns.

Im weiteren Verlauf der Geschichte heißt es:

Die Menschen in ihren Häusern achteten darauf, dass das Feuer im Herd nicht ausgeht.

Auch dieses Bild sollte uns daran erinnern: Auch wenn Abstand geboten ist, geben wir darauf acht, dass die Beziehungen zu unseren Mitmenschen nicht erlöschen und die Sehnsucht nach Nähe wachgehalten wird.

Diese Gemeinsamkeiten im Alltag unserer Kirchengemeinde zu leben, fiel uns noch schwerer als geduldig zu bleiben.
Denn die Verantwortlichen quälten sich durch 65 Verordnungen der Diözese zur Pandemielage mit Vorschriften zu strengen Hygienemaßnahmen und Auflagen für die Durchführung der Gottesdienste und Treffen in den Gemeindehäusern. Bislang unbekannte Begriffe wie 3G und 2G+ hielten Einzug in unseren Sprachgebrauch. Vieles was uns an Gemeinsamkeiten vor Corona verband und unsere Gemeinde so lebendig machte, musste den Regeln und Verordnungen angepasst werden und konnte nur sehr eingeschränkt stattfinden. Manches wurde ganz abgesagt: kein Singen der Sternsinger, kein Kinderfasching, kein Chorsingen, kein Fronleichnamsfest auf dem Kirchplatz. KGR-Sitzungen konnten teilweise nur in virtueller Form stattfinden. Die Erstkommunion wird in den Juli, die Firmung in den September verlegt, jeweils mit Feiern nur im ganz kleinen Kreis ohne Gemeinde.

Mit Besserung der Pandemielage konnten wir dann endlich wieder Gottesdienste feiern. Aber natürlich nicht wie gewohnt, sondern auf Abstand, mit Maske und teils eingeschränktem Gemeindegesang. Trotzdem waren wir froh, endlich wieder zusammen feiern zu können, endlich wieder ein wenig Gemeinschaft zu spüren. Wir blicken zurück auf einen sehr eindrucksvollen Jugendgottesdienst, einen lebendigen Gottesdienst mit den Bewohnern des Wohnheimes der Lebenshilfe, es gab sommerliche Drinks auf dem Kirchplatz, endlich durften wir unser Kirchenkaffee wieder betreiben. Auch der Gottesdienst mit den biblischen Figuren war wieder ein herausragendes Ereignis. Die Kinderkirche lud ein zu ganz besonderen Gottesdiensten im Sommer und Herbst. Besonders an St. Martin verspürten wir die Sehnsucht der Familien nach Gemeinschaft - der Kirchplatz war voll mit Familien und ihren Kindern. Die Jugendlichen führten dazu ein eindrucksvolles Martinsspiel auf. Nach den Sommerferien nahm Choreluja die Probenarbeit wieder auf. Leider konnten die berührenden Lieder am Eine-Welt-Tag nicht mehr zur Aufführung kommen: Die vierte Corona-Welle war da! Rorategottesdienste fanden ohne das anschließend so gemeinschaftsstiftende gemeinsame Frühstück im Gemeindehaus statt.
An dieser Stelle danke ich allen Ehrenamtlichen die trotz dieser Erschwernisse über das ganze Jahr bei der Stange geblieben sind und mit ihren Ideen und Beiträgen das Gemeindeleben ungemein bereicherten. Ein besonderer Dank gilt auch denjenigen, die spontan für unsere erkrankte Mesnerin eingesprungen sind.

Ja, wir planten auch zeitig auf Weihnachten hin und wurden wieder einmal von der aktuellen Coronalage überholt. Kurzfristig konnten wir an den Festgottesdiensten zu Weihnachten nur wenige Besucherplätze in unserer Kirche anbieten. Der Krippenfeier konnten nur wenige Familien beiwohnen. Für alternative Gottesdienstformen war die Vorbereitungszeit zu kurz.

Geduld nur Geduld! Das ist zu einer großen Herausforderung für uns alle geworden. Wie sehr vermissen wir das Feiern in einer größeren Gemeinschaft. Allerdings war die Zahl der Gottesdienstbesucher selbst an den Feiertagen sehr übersichtlich.

Ist das womöglich doch die Zukunft?

18 Kirchenaustritte - so viele wie noch nie in einem Jahr - würden dafür sprechen. Doch wir kämpfen dagegen an. Die Initiativgruppe Konzil von unten fordert eine glaubwürdigere Kirche, Gleichberechtigung von Mann und Frau und geht der Frage nach: Warum bin ich noch Mitglied in der Katholischen Kirche? Leider musste der geplante Diskussionsabend im November kurzfristig abgesagt werden. Die Gründe brauche ich Ihnen nicht zu erklären. Doch es gibt bereits einen Ersatztermin am Donnerstag, 27. Januar 2022. Ich würde mich freuen, wenn Sie diese Initiative wohlwollend begleiten und mit uns in einen konstruktiven Austausch treten. Wäre es nicht angezeigt jetzt „Farbe zu bekennen“?

Insgesamt 10 Kinder aus unserer Gemeinde haben das Sakrament der Taufe empfangen. Ein Hoffnungszeichen?

Auch die Zahlen bei den Erstkommunionkindern (11 Kinder) und Firmbewerbern (14 Jugendliche) sind konstant geblieben. Besonders freut uns die große Zahl der neuen MinistrantInnen. An dieser Stelle gilt mein Dank unseren überaus engagierten Oberministrantinnen und Oberministranten. Sie haben trotz der Corona bedingten Einschränkungen wieder eine tolle Minifreizeit im Herbst ermöglicht.

Der Kirchengemeinderat konnte nach seinem Corona bedingt verzögerten Start nach der Wahl im März 2020 endlich im Oktober diesen Jahres für zwei Tage in Klausur gehen. Dort wurde auf die Anfangszeiten der Kirchengemeinde von St. Josef geschaut und heraus gearbeitet, was St. Josef ausmacht. In einem zweiten Schritt wurde erarbeitet, was uns für die Zukunft von St. Josef wichtig erscheint:

• Die Jugendarbeit wird nun auf die Ebene der Seelsorgeeinheit gestellt.
• Der Arbeitskreis Musik bringt die musikalisch engagierten Gruppen der Kirchengemeinde zusammen.
• Ein Liturgie- und Pastoralausschuss wird gegründet. Die Sitzung ist auf den 13. Januar 2022 terminiert. Dort soll es um Fragen der Gottesdienstgestaltung gehen, um die Umsetzung des Jahresthemas, die bessere Einbindung von pastoralen Themen wie Erstkommunion, Kinder- und Familienkatechese.

Hoffen wir sehr, dass uns Corona nicht wiederum ausbremst und die neu entwickelten Ideen an ihrer Umsetzung scheitern lässt!

Geduld, nur Geduld! So sehr spüren wir, dass wir an unsere Belastungsgrenzen angelangt sind. Doch lassen wir uns nicht entmutigen und vertrauen wir auf Gottes Zusage (Jeremia, Kapitel 29, Vers 11):
Denn ich, ich kenne meine Pläne, die ich für euch habe - Spruch des Herrn -, Pläne des Heils und nicht des Unheils; denn ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben.
Diese Hoffnung spiegelt sich in unserem neuen Jahresthema wieder: „Leben teilen? Leben teilen!“

Dieses „Leben teilen“ wird sich für mich in unserer Kirchengemeinde auch dann fortsetzen, wenn ich wie von vornherein geplant im Sommer des kommenden Jahres aus dem Kirchengemeinderat ausscheiden werde. Unter dieser Prämisse hatte ich mich zur letzten Wahl gestellt und auch das Amt der Gewählten Vorsitzenden nur bis zur Halbzeit der Legislaturperiode übernommen. Doch keine Sorge. Ich werde mich weiterhin in einigen Bereichen ehrenamtlich engagieren und bleibe der Gemeinde St. Josef treu.

Das ist mein Wunsch für das kommende Jahr:
Dass wir mit anderen Menschen unser Leben teilen.
Geben wir auch weiterhin aufeinander acht, kommen wir heraus aus unserer Isolation und zeigen wir unsere Solidarität.
Und vielleicht das Wichtigste von allem: beten wir immer wieder füreinander, gemeinsam in den Gottesdiensten oder allein.
Das wünsche ich mir.

Anita Meyer, gewählte Vorsitzende des Kirchengemeinderates