Dort sind die Pferde. Where are the horses? Wo sind die Pferde? Diese Frage könnten wir auch heute stellen am Palmsonntag im Blick auf das Evangelium. Weit und breit keine Pferde. Jesus kommt in die Stadt Jerusalem. Die Menschen feiern ihn als ihren König. Doch Jesus reitet nicht auf einem Pferd. Er reitet auf einem Esel. Das wirkt im ersten Moment wenig royal. Könige haben Pferde. Auf einem Pferd reitet man zur Jagd oder in den Krieg, nicht aber auf einem Esel.   Beim Propheten Sacharja lesen wir: „Juble laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist gerecht und hilft; er ist demütig und reitet auf einem Esel, auf einem Fohlen, dem Jungen einer Eselin … Er verkündet für die Völker den Frieden.“   Der König, der auf einem Esel reitet, ist ein König des Friedens. Jesus ist dieser König. Das spüren die Menschen. Doch Jesus ist kein König, der politische Macht hat. Er hat Macht über die Herzen der Menschen. Sie merken es: Jesus ist ganz nahe bei Gott. Er lebt so, wie Gott es von allen Menschen erwartet. Er ist ein König von Gottes Gnaden im besten Sinne des Wortes. Deshalb legen sie ihre Kleider auf die Straße. Sie rollen gleichsam den roten Teppich aus für den König. Sie jubeln ihm zu mit grünen Palmzweigen in den Händen. Grüne Palmzweige, Zeichen des Lebens und des Sieges, die haben auch wir heute vorbereitet für den König. Nach dem Gottesdienst nehmen wir sie mit nach Hause. Wir können einen Palmzweig jemandem bringen, der nicht zur Kirche kommen kann. Der grüne Zweig erinnert uns an Jesus Christus, den König.

Pfarrer Dr. Bernhard Lackner