Das sagt Petrus zu Jesus. Petrus findet bei Jesus, was er zum Leben braucht. Worte, die ihm weiterhelfen. Ein Wort, das ihm zeigt, wo es lang geht. Ein Wort, das ihm Kraft gibt, um auch schwierige Situationen zu meistern. Schwierige Situationen gibt es bisweilen für Petrus damals und auch für uns heute. Was beschäftigt Sie gerade? Was macht Ihnen Sorgen? Oder ist alles in bester Ordnung? Auch da kann ein gutes Wort passen. Zum Beispiel eines aus dem Psalm 118: „Danket dem Herrn, denn er ist gütig, und seine Bundestreue währt ewig.“   „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.“ Wir finden bei Jesus, was wir zum Leben brauchen. Worte, die uns weiterhelfen. Wie finden wir sie? Wir feiern Gottesdienst heute hier in der Kirche. Wir hören Worte aus der Heiligen Schrift in der Lesung, im Evangelium und an vielen anderen Stellen in dieser Feier. Wir können fragen: Welches von diesen vielen Worten ist für mich bestimmt? Welches Wort ist mein Wort heute, für diesen Tag, für diese Woche? Dieses Wort nehme ich mit. Dieses Wort begleitet mich. Über dieses Wort denke ich nach. Mit diesem Wort im Ohr - und noch besser im Herzen – schaue ich mir die Welt an, meine Welt, und staune.   Wo finden wir sie noch, die Worte des ewigen Lebens? Manche beten den Rosenkranz regelmäßig, täglich. Sie schauen sich gleichsam Bilder an aus dem Leben von Jesus zusammen mit seiner Mutter Maria. Zum Beispiel heute das letzte Bild aus dem glorreichen Rosenkranz: Jesus, der dich, o Jungfrau, im Himmel gekrönt hat. Jesus hat seine Mutter in den Himmel aufgenommen. Er hat sie dort gekrönt zur Königin. Die Mutter, die Frau, sie trägt die Krone. Gilt dieses Bild nur für Maria? Rosenkranz. Bilder des Glaubens. Worte des Lebens.   Wo finden wir sie noch, die Worte zum Leben? Ich bete täglich das Stundengebet der Kirche. Das Morgenlob, die Laudes, am Morgen. Das Abendlob, die Vesper, am Abend. Das Nachtgebet, die Komplet, am späten Abend. Dazwischen noch eine kleine Gebetszeit und schließlich die geistliche Lesung, zwei längere Texte aus der Bibel und aus den Kirchenvätern oder von anderen Theologen. Das Stundengebet täglich beten, das habe ich bei meiner Diakonenweihe vor 37 Jahren versprochen. Ich mache es gerne. Es ist mir keine Last, sondern eine Freude. Ich frage mich: Welches von diesen vielen Worten ist für mich bestimmt? Welches Wort ist mein Wort für diesen Tag, für diese Woche? Dieses Wort nehme ich mit. Dieses Wort begleitet mich. Über dieses Wort denke ich nach. Mit diesem Wort im Ohr - und noch besser im Herzen – schaue ich mir die Welt an, meine Welt, und staune.   Worte des ewigen Lebens? Wo finden wir sie noch? Überall in unserer Welt. Der heilige Justin, Theologe und Märtyrer im zweiten Jahrhundert, sagt: Das Wort Gottes ist ausgestreut über die ganze Welt. Überall steckt es drin. Überall spendet es Leben und Licht. Überall können wir es finden, hören, entdecken. Gasthäuser zum Beispiel. Sie heißen „Engel“ oder „Löwen“ oder „Ochsen“ oder „Adler“. Das sind die Symbole der vier Evangelisten. Für Matthäus der Engel, für Markus der Löwe, für Lukas der Ochse bzw. der Stier, für Johannes der Adler. „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.“

Pfarrer Dr. Bernhard Lackner