Eine Leere in meinem Leben, in meinem Herzen. Da bleibt immer eine Sehnsucht. Eine Sehnsucht nach Leben. Menschen verspüren in ihrem Herzen eine Sehnsucht. Sie kann nicht einfach gestillt werden kann mit dem, was die Welt bietet. Die Sehnsucht. Sie ist immer größer. Wer kann sie stillen? Menschen erleben ihre Existenz als nicht notwendig. Als ein Geworfensein. Als kontingent. Der Mensch ist sich selbst eine Frage, die er nicht beantworten kann. Wer kann es? Der Theologe Karl Rahner nennt diese Erfahrung der Kontingenz, der nicht notwendigen Existenz, diese Frage, die der Mensch sich selbst ist und die er nicht aus sich selbst beantworten kann, das übernatürliche Existential. Der Mensch ist von Natur aus angewiesen auf einen ganz Anderen, der ihm entgegenkommt. Er gibt die Antwort. „Nicht ich, sondern Gott.“ „Non io ma Dio.“ Er, Gott, stillt die Sehnsucht. Sein Reich kommt. Sein Reich ist schon angebrochen. In Jesus Christus. Mitten unter uns. Darauf vertrauen wir. An dieses Reich Gottes glauben wir. Wo entdecken wir Spuren dieses Reiches? Überall, wo wir dieses eine Gebot leben: Du kannst Gott lieben und deinen Nächsten wie dich selbst. Das ist das Erfolgsrezept von uns Christen von Anfang an. Wir halten zusammen und wir helfen Menschen, die Hilfe brauchen. Nicht nur den eigenen, sondern auch den Fremden. Das war schon am Anfang der Kirche so. Das ist heute so. Aktive Nächstenliebe überzeugt damals wie heute. Zu unserem Erfolgsrezept gehört noch etwas: Wir glauben an Jesus Christus, den Auferstandenen. Er lebt. Er schenkt neues und ewiges Leben. Das ist unser Glaube und unsere Hoffnung, auch wenn das Leben auf dieser Erde zu Ende geht. Wir kommen von Gott, der uns liebt. Wir leben auf dieser Erde für eine gewisse Zeit. Dann kehren wir heim zu Gott in seine Ewigkeit. „Unser Ziel muss das Unendliche sein, nicht das Endliche. Das Unendliche ist unsere Heimat. Der Himmel wartet schon immer auf uns.“ „Nicht ich, sondern Gott.“ „Non io ma Dio.“ Das sagt uns ein Glaubenszeuge unserer Zeit. Mit seinem Wort ist er ganz nahe bei einem anderen Glaubenszeugen, bei einem Kirchenvater des 5. Jahrhunderts, dem wichtigsten Kirchenvater, dem heiligen Augustinus. Er sagt: „Du hast uns auf dich hin geschaffen, und ruhelos ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir.“

Pfarrer Dr. Bernhard Lackner