Dank 9-Euro-Ticket sind die Züge voll. Die Schlangen an den Abfertigungsschaltern der Flughäfen sind noch länger als gewohnt, weil in Corona-Zeiten entlassenes Personal fehlt und Flüge gestrichen wurden. An den Wochenenden wird man auf der Autobahn eher stehen als fahren. Trotzdem genießen wir die Sommerzeit. Pause vom Alltag mit seiner Hektik und seinem Stress. Pause von der Pandemie. Einfach einmal nichts tun. Weniger ist mehr. Das tut der Seele gut. Eine Auszeit nehmen. Pause machen. Neue Kraft tanken. Dazu gehört auch: Eine Kirche besuchen. Zum Gottesdienst oder einfach nur so. Eintreten in den stillen Raum. Das gedämpfte Licht. Die Ruhe. Sich setzen. Die Atmosphäre genießen. Der Raum macht etwas mit uns. Etwas Gutes. Eine Kerze entzünden. Beten. Dem begegnen, der uns sagt: Kommt mit an einen einsamen Ort und ruht ein wenig aus. Ihm sagen wir, was uns bewegt. Freude. Sorgen. Er hört zu. Oder wir sagen gar nichts. Wir sind einfach da. Ich schaue ihn an. Er schaut mich an. Das genügt. Nach einer gewissen Zeit verlassen wir den Kirchenraum wieder. Wir gehen hinaus ins Leben. Anders, als wir hereingekommen sind. Verwandelt. Gott sei Dank. Uns allen wünsche ich eine frohe und gesegnete Sommerzeit.

Pfarrer Dr. Bernhard Lackner