Am 20. Februar 2022
LIED VON NEIL YOUNG: HEART OF GOLD
Wir Christen waren am Anfang vor fast 2000 Jahren nur eine kleine Gruppe von Gläubigen. In wenigen Jahrzehnten breitete sich der christliche Glaube über die ganze damals bekannte Welt aus. Das Christentum wurde zur Weltreligion. Jetzt sind wir 2,26 Milliarden Christen. Unsere katholische Kirche hat 1,3 Milliarden Gläubige. Wir sind die größte Religionsgemeinschaft der Welt. Wie war das möglich? Was ist unser Erfolgsrezept?
Unser Bischof sagt: Von Anfang an haben wir Christen Menschen geholfen, die Hilfe brauchen, den Armen, den Kranken, den Verfolgten, den Obdachlosen. Wir haben nicht nur den eigenen Leuten geholfen, sondern auch den Fremden. Das war neu. Das hat die Menschen damals im römischen Reich beeindruckt und überzeugt. Das überzeugt Menschen auch heute. Gelebte Nächstenliebe. Caritas. Etwas kommt hinzu. Wir glauben an Jesus Christus. Er ist gestorben, doch Gott hat ihn auferweckt von den Toten. Er lebt. Alle, die zu ihm gehören, empfangen von ihm sein ewiges Leben. Wir glauben: Wir kommen nicht aus dem Nichts. Wir kommen von Gott, der uns liebt. Wir leben auf dieser Erde für eine gewisse Zeit. Dann kehren wir heim zu Gott in seine Ewigkeit. Das ist unser Glaube. Von Anfang an hat dieser Glaube uns Christen Kraft gegeben. Auch im Leiden und im Tod sind wir voller Hoffnung. Wir glauben an das ewige Leben. Getragen von diesem Glauben waren viele Christen bereit, als Märtyrer zu sterben. Das hat die Menschen beeindruckt und überzeugt. Der Glaube an Jesus Christus, den Auferstandenen, und die gelebte Nächstenliebe, das ist unser Erfolgsrezept auch heute. Vorbildliche Christen, die Heiligen, sie zeigen uns, wie das geht. Heute. An Christus, den Auferstandenen, und an das ewige Leben glauben. Gott und den Nächsten lieben wie sich selbst. Carlo, 15 Jahre alt, er lebte in Mailand. Wenn in der Schule einer seiner Mitschüler Probleme hatte mit dem Lernen, dann half er ihm. Wenn einer von den anderen gemobbt wurde, dann beschützte er ihn. Den Bettlern auf der Straße brachte er Essen. Einem Obdachlosen kaufte er einen Schlafsack. Ein anderer hatte keine Schuhe. Carlo zog seine Schuhe aus und schenkte sie ihm. Barfuß kam er nach Hause. Das passierte öfter. Gelebte Nächstenliebe. Unser Erfolgsrezept. Im Oktober 2006 wurde Carlo krank. Es war Leukämie. „Da hat mir der Herr aber einen Schrecken eingejagt!“ Sagte er. Am 8. Oktober wurde er ins Krankenhaus eingeliefert. Seiner Mutter sagte er: „Mama, hier komme ich nicht mehr lebend raus. Ich sterbe glücklich, weil ich mein Leben nicht damit verbracht habe, meine Zeit mit Dingen zu verschwenden, die Gott nicht gefallen. Immer mit Jesus vereint sein, das ist mein Lebensprogramm. Jesus ist mein bester Freund.“ Er war so gelassen, so freundlich, so voller Hoffnung. Das sagen alle, die ihm noch begegnet sind. Ärzte. Krankenschwestern. Der Priester, der ihm die Sakramente spendete. Die Krankensalbung. Die Kommunion. Am 10. Oktober. Was für eine Glaubensstärke bei einem 15-Jährigen! Carlo starb am 12. Oktober 2006. Am 10. Oktober 2020 wurde er in Assisi seliggesprochen. Carlo glaubt an Jesus und an das ewige Leben. Er lebt die Nächstenliebe. Er hat ein Herz für die Menschen und für Gott. Ein Herz aus Gold. Weil er ganz nah am Herzen von Jesus ruht. Wie der Lieblingsjünger Johannes beim Abendmahl. Heart of Gold.
Pfarrer Dr. Bernhard Lackner