Am 03. April 2022

GEBET: ALLGEMEINES SCHULDBEKENNTNIS

ukraine sw

Siehe auch ->Bildergalerie zum Fastentuch

Vierzig Jahre zieht das Volk Israel durch die Wüste, heraus aus Ägypten, heraus aus dem Land der Sklaverei, hinein in das Gelobte Land. Das Hungertuch hier über dem Altar, gestaltet von Karin-Maria Breidbach, bringt dieses Ereignis ins Bild. Wüste. Hitze am Tag. Kälte in der Nacht. Kein Wasser, Keine Nahrung. Ein lebensfeindlicher Ort. Wüste. Der Mensch ist auf sich selbst zurückgeworfen. Konzentriert. Fokussiert. Wüste.

Hier begegnet Gott dem Menschen. Am Dornbusch offenbart sich Gott dem Mose: Ich bin der Ich bin da. Ich bin da für dich, für euch. Wüste. Hier schenkt Gott seinem Volk die Zehn Worte. Dekalog. Zehn Gebote. Weisung zum Leben. Thora. Wüste. Vierzig Jahre. Vierzig Tage dauert die Fastenzeit. Wir gehen den Weg von Aschermittwoch bis Ostern. Hinein ins Gelobte Land. Ostern. Jesus Christus, auferstanden von den Toten. Wir schauen auf unser Leben. Ich suche die Begegnung mit Jesus Christus im Gebet und in der Eucharistie. Sie ist meine Autobahn zum Himmel. Ich suche die Begegnung mit Gott in der Heiligen Schrift. Sie ist mein Kompass auf dem Weg zum Himmel. Ich suche Gott im Sakrament der Versöhnung und bei den Heiligen. Wie wichtig ist mir Gott? Wie wichtig ist mir Jesus Christus? Ich spreche mutig über meinen Glauben. Aus Konsumenten werden Jünger. Habe ich den Mut, mit anderen über meinen Glauben zu sprechen? Kann ich zuhören, wenn mir andere von ihrem Glauben erzählen? Kann ich erkennen, was uns verbindet? Wie wichtig ist mir mein Glaube? Unser Glaube? Ich helfe Menschen, die Hilfe brauchen, und stelle meine Interessen zurück. Achte ich auf die Menschen in meiner Umgebung? Besonders, wenn sie Hilfe brauchen? Bin ich bereit zu helfen? Erkenne ich in ihnen meine Brüder und Schwestern? Oder gehe ich achtlos an ihnen vorüber? Habe ich viele gute Gründe dafür? Wie wichtig ist mit der andere in seiner Not? Ich schütze Kinder, Jugendliche und alle Schutzbedürftigen. Achte ich auf sie? Nehme ich sie ernst in ihrer Würde als Person, von Gott als Originale erschaffen? Helfe ich ihnen, damit sie nicht als Fotokopien enden, sondern Originale bleiben und es immer mehr werden? Lobe ich sie oder lasse ich sie meine Macht spüren? Wie wichtig sind mir die jungen Menschen? Ich schätze die Begegnung und die Zusammenarbeit mit Menschen anderer Konfession und Religion, und mit allen Menschen guten Willens. Überwinde ich die Scheu vor den anderen, die ich so anders und so fremd wahrnehme? Kann ich in ihnen das Gute und das uns Verbindende erkennen? Beschütze und verteidige ich sie, wenn sie ungerecht angegriffen werden? Habe ich den Mut, mit ihnen zusammenzuarbeiten zum Wohl aller? Wie wichtig sind mir die anderen? Wenn ein Ballon Ballast abwirft, dann steigt er leichter und schneller auf zum Himmel. Das dürfen wir jetzt: Ballast abwerfen und aufsteigen zum Himmel. Leicht und schnell. Wir vertrauen auf Gott, auf Jesus Christus. Er ist bei uns. Er verzeiht uns und er hilft uns, neu zu beginnen. Wir sprechen das allgemeine Schuldbekenntnis … Der allmächtige Gott erbarme sich unser, er lasse uns die Sünden nach und führe uns zum ewigen Leben.

Pfarrer Dr. Bernhard Lackner