Am 17. April 2022

GEBET: GLORREICHER ROSENKRANZ

ukraine sw

Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt. So beginnt sie die Nationalhymne der Deutschen Demokratischen Republik. DDR. Gegründet am 7. Oktober 1949. Am 7. Oktober feiert die Kirche das Rosenkranzfest. Es erinnert an den 7. Oktober 1571. Da wurden in der Seeschlacht von Lepanto die Türken besiegt. Die hatten versucht, das Abendland zu erobern. Wieder einmal.

Die Rettung in der Seeschlacht wurde dem Rosenkranzgebet zugeschrieben, das damals überall gebetet wurde. Der Rosenkranz ist die kürzeste Leiter, um in den Himmel zu gelangen. Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt. Es ist bemerkenswert: Die DDR, ein Staat, der sich als sozialistisch und atheistisch versteht, wählt als erstes Wort für seine Nationalhymne das zentrale Wort der christlichen Osterbotschaft: Auferstanden. Da wird deutlich: Unsere christliche Botschaft steckt überall drin in unserer Welt. Sogar in einem atheistischen System. Unsere Welt ist geradezu imprägniert vom Evangelium. Das geht nie mehr raus. Auferstanden, nicht aus Ruinen, sondern von den Toten ist Jesus Christus. Das glauben wir. Darauf vertrauen wir. Ihn vertrauen wir im Leben und auch wenn das Leben in dieser Welt zu Ende geht. Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt. Dass dieses Wort Wirklichkeit wird, das wünschen wir den Menschen, die unter den Folgen des Krieges in der Ukraine leiden, und allen, die weltweit unter Gewalt und Krieg leiden. Das wünschen wir uns, die wir versuchen, die Corona-Pandemie hinter uns zu lassen. Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt. Das gilt uns Christen und unserer Kirche. Manche sagen: Die Kirche ist in ihrer Existenz gefährdet durch zahlreiche Skandale und durch viele Kirchenaustritte. Jesus sagt zu Petrus: Du bist Petrus, der Fels, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Die Kirche ist nicht kaputtzukriegen. Gott sei Dank. Die Kirche lebt, weil Menschen in der Kirche versuchen, als Christen zu leben. Wie geht das? Was ist unser Erfolgsrezept? Christen helfen Menschen, die in Not sind. Nicht nur den eigenen, sondern auch den Fremden. Das überzeugt seit beinahe 2000 Jahren. Noch etwas kommt hinzu: Christen glauben an Jesus Christus, der auferweckt worden ist von den Toten. Christus lebt. Christus vivit. An ihn halten wir uns in diesem Leben und wenn das Leben auf dieser Erde zu Ende geht. Wir haben Hoffnung auf ewiges Leben. Auferstanden, nicht aus Ruinen, sondern von den Toten, das ist Jesus Christus. Die Machthaber der DDR ließen in Berlin einen Fernsehturm bauen als Wahrzeichen für die Hauptstadt. Im oberen Teil trägt er einen kugelförmigen Baukörper. Wenn die Sonne scheint, reflektiert die Kugel das Sonnenlicht in der Form eines Kreuzes. Das Kreuz leuchtet über der Hauptstadt der DDR. Das war so sicher nicht geplant von den Politikern, aber vielleicht von einem anderen. Zufälle gibt es nicht. Zufall ist ein Name für den Heiligen Geist. Auferstanden von den Toten ist Jesus Christus. Sein Evangelium steckt überall drin. Unsere Welt ist damit imprägniert. Das geht nicht mehr raus. Gott sei Dank.

Pfarrer Dr. Bernhard Lackner