Liebe Gemeinde! „Gott nahe zu sein ist mein Glück“ dies war unser Jahresthema im vergangenen Jahr. Es war auch die Jahreslosung der evangelischen Kirche Deutschlands, und in ökumenischer Verbundenheit haben wir dieses Thema dann auch für unsere Gemeinde ausgewählt. Im letzten Vers des Psalm 73 lesen wir: Ich aber – Gott nahe zu sein ist mein Glück. Ich setze auf Gott, den Herrn, mein Vertrauen. Ich will all deine Taten verkünden. Wie definiert man aber Glück?
Bei Wikipedia findet sich folgende Erklärung: Als Erfüllung menschlichen Wünschens und Strebens ist Glück ein sehr vielschichtiger Begriff, der Empfindungen vom momentanen bis zu anhaltenden, vom friedvollen bis ekstatischem Glücksgefühl einschließt, der uns aber auch als ein äußeres Geschehen begegnen kann, z.B. als glücklicher Zufall oder als eine zu Lebensglück verhelfende Schicksalswende. Glück darf nicht mit Glückseligkeit verwechselt werden, die meist im Zusammenhang mit einem Zustand der Erlösung erklärt und verstanden wird. Soweit Wikipedia. Jeder von uns empfindet die Nähe Gottes anders; einer in der freien Natur, ein anderer in der Stille einer leeren Kirche oder im Gottesdienst. Gottes Nähe ist aber auch erfahrbar in glücklichen Kinderaugen und auch in dem, was Menschen miteinander erleben. Sie ist auch erfahrbar im Leben einer Gemeinde. Gleich zu Beginn des Jahres konnten viele Gemeindemitglieder Gottes Nähe durch den Besuch der Sternsingerinnen und Sternsinger erfahren. Unter dem Motto: Segen bringen, Segen sein waren 30 Kinder und Jugendliche unterwegs, um den Segen Gottes und Gute Wünsche für das Neue Jahr in die Häuser zu bringen. Dabei konnten sie auch über 4.600,00 € an Spenden ersingen, die dem Kindermissionswerk für Kinderhilfsprojekte in Malawi überwiesen wurden. Den Verantwortlichen, den Kindern und Jugendlichen und allen Spendern sei herzlich danke gesagt. Alle haben dazu beigetragen, daß die Kinder in Malawi Gottes Nähe erfahren dürfen. In seiner Januarsitzung beschäftigte sich der Kirchengemeinde-rat mit den Kindergärten, dem Jahresthema, dem Blumenschmuck in der Kirche, den Vermietungsbedingungen für unser Gemeindehaus und dem Gemeindebrief. In der ökumenischen Woche besuchten wir zusammen mit den evangelischen Mitchristen der Auferstehungsgemeinde die Synagoge am Weinhof und die Moschee in Söflingen. In den eindrucksvollen Gebetsräumen konnten wir sehen, dass gläubige Juden und Moslems dort auch die Nähe Gottes erfahren können. Wilder als im Westen mit Lucky Lackner so feierten wir Gemeindefasching im Februar. Die Sanierung unserer Orgel begann dann in der letzten Februarwoche. Für einige Wochen stand uns unsere Orgel nicht zur Verfügung. Die Orgelbaufirma stellte uns jedoch eine Truhenorgel auf, sodass bei den Gottesdiensten der Gemeindegesang weiterhin begleitet werden konnte. Der Orgelausschuss hat weiter Spenden zur Orgelsanierung gesammelt. Die KGR-Sitzung im Februar war gemeinsam mit St. Josef, Jungingen. Besprechungspunkte waren die Erstkommunion in beiden Gemeinden, erste Informationen zur Firmung im Jahr 2015 und zur im März 2015 anstehenden Kirchengemeinderatswahl. Am 3. März waren die ersten 100 Tage der Dienstzeit unseres Pfarrers Dr. Lackner vorüber. Er versicherte mir in einigen Gesprächen, dass er sich in Böfingen wohlfühlt und keinerlei Ambitionen hat, weitere Ämter zu übernehmen oder andere Stellen anzutreten, auch wenn im nächsten Jahr sich in Ulm einiges tun wird. In seiner Märzsitzung genehmigte der Kirchen-gemeinderat den Jahresabschluß für das Jahr 2013. Hierauf bin ich ja bereits ausführlich in der Juniausgabe unseres Gemeindebriefes eingegangen. Der April war geprägt durch die österliche Bußzeit, die Feier der Karwoche und der Osterfeiertage. Am Gründonnerstag erklang, nach 8-wöchiger Reparatur und Sanierung, wieder unsere Orgel, um beim Gloria dann gleich wieder bis zum Gloria in der Osternacht zu verstummen. Der Orgelausschuss hatte so fleißig Spenden gesammelt, dass nach Abrechnung mit der Orgelbaufirma noch ein Grundstock für die laufenden Wartungen in den nächsten Jahren gebildet werden konnte. Allen Spenderinnen und Spendern und den Damen und Herren des Orgelausschusses sei an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt. Der Mai war der Festmonat des Jahres 2014 schlechthin. Wir feierten Erstkommunion, Patrozinium, Sommerfest im Kindergarten und wir fuhren beim Gemeindeausflug ins Allgäu. Ein ganz besonderer Sonntag war dann der Tag der Musik aus den Gemeinden. Der gemeinsame Arbeitskreis Kirchenmusik der Gut-Hirten-Gemeinde, der Auferstehungs-gemeinde und St. Josef, Jungingen, zeichnete hierfür verantwortlich. Nach dem Festgottes-dienst konnten wir die vielfältigen musikalischen Darbietungen der unterschiedlichen Musikgruppen aus den 3 Gemeinden genießen. Es war ein toller Tag und der nächste im Jahr 2015 ist schon in Planung. Auf der Tagesordnung der KGR-Sitzung im Mai standen die KGR-Wahlen 2015, Firmung und Firmprojekte, die Vergabe mehrerer notwendiger Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten an den Gebäuden der Gemeinde, Hochwasserhilfe auf dem Balkan und die Übergabe der Kindergartenträgerschaften an die Gesamtkirchengemeinde Ulm. Kindergartenarbeit wird immer umfangreicher und in der Verwaltung immer aufwendiger. Auch ist es gut, wenn ein starker Träger für alle katholischen Kindergärten gegenüber Stadt, Landkreis und Land als Verhandlungspartner auftritt. Daher hat der KGR der Übergabe der Trägerschaft an die Gesamtkirchengemeinde zugestimmt. Die Gemeinde wird sich allerdings nicht aus der Kindergartenarbeit zurückziehen, sondern ist nach wie vor Ansprechpartner hier in Böfingen. Im Juni fuhren Kinder und Jugendliche aus Böfingen und Jungingen über Pfingsten gemeinsam ins Zeltlager nach Dillingen. Bei schönem, sonnigem Wetter hatten die Kinder 6 tolle Tage. Den Verantwortlichen Jugendlichen ein herzliches Dankeschön für ihren Einsatz in unserer KJG, nicht nur im Zeltlager, sondern das ganze Jahr über. Den Fronleichnams-gottesdienst feierten wir dieses Jahr im Gelände des Kindergartens St. Christophorus im Brandenburgweg. Bei der Prozession durften wir mit der Statio unterwegs auf dem Kirchplatz der Auferstehungskirche zu Gast sein. Dies zeugt von einem guten und partnerschaftlichen ökumenischen Miteinander hier in Böfingen. Am Sonntag darauf feierten wir dann auch gleich am Schlössle einen ökumenischen Sonntag. Nach dem gemeinsamen Gottesdienst hatten die Teilnehmer bei einem „Ständerling“ noch die Möglichkeit zur Begegnung, zum Gedankenaustausch oder einfach nur zur Unterhaltung. Es ist schön, dass es diese Tradition in unseren Gemeinden jetzt doch schon viele Jahre gibt. Nach den vielen Festen und Veranstaltungen in den Monaten Mai und Juni wurde es im Juli dann etwas ruhiger. In der Sitzung des Kirchengemeinderates beschloss dieser die Bildung und Zusammensetzung des notwendigen Wahlausschusses für die Wahlen 2015. In der gleichen Sitzung wurde entschieden, dass die Briefwahl auf Antrag stattfindet. Die Anzahl der Mitglieder des neuen Gremiums wurde mit 14 festgelegt. Ein ambitioniertes Ziel. Hier ist jedes Gemeindemitglied gefordert, sich mit seinen Talenten und Fähigkeiten in die Gemein-dearbeit einzubringen. In den Sommerferien im August fand die große Ministrantenwallfahrt der deutschen Diözesen nach Rom statt. Unter dem Motto: „Frei! Darum ist es erlaubt gutes zu tun“ haben sich auch Ministrantinnen und Ministranten aus unserer Seelsorgeeinheit auf die Pilgerfahrt nach Rom begeben. Begegnungen mit Papst Franziskus, unserem Bischof Gebhard und Ministrantinnen und Ministranten aus ganz Deutschland, Gottesdienste in St. Paul vor den Mauern und tolles Wetter machten die Tage in Rom zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die IHK Ulm zeichnete unsere Kindertagestätte St. Christophorus als Haus der kleinen Forscher aus. Diese Auszeichnung ist auch dem Engagement der Erzieherinnen in der KiTa zu verdanken. Es ist schön zu wissen, dass wir in unseren KiTa’s gute Teams haben. In den Sommerferien machte Pfarrer Vincent ein paar Tage Urlaub in Böfingen. Wir durften mit ihm sein 25jähriges Priesterjubiläum feiern. Im September ging dann der Kirchengemeinderat in Klausur, um die zu Ende gehende Legislaturperiode zu überdenken und sich Gedanken über die Zukunft zu machen. Im Anschluss an den ökumenischen Gottesdienst am 21. September in der Auferstehungs-kirche fand dann der 3. BöfingerBigBandBiergarten statt. Bei mäßigem Wetter kamem doch recht viele Gäste um dem Spiel der Eselsberg Big Band auf dem Kirchplatz der Auferstehungsgemeinde zuzuhören. Beide Kirchengemeinderatsgremien haben beschlossen, den Gewinn dieser Veranstaltung zunächst in eine Rücklage zur ökumenischen Flüchtlings-arbeit in Böfingen einzubringen. Da in Böfingen ein Flüchtlingsheim gebaut werden soll, wird in den nächsten Jahren einiges auf unsere beiden Gemeinden zukommen, und da ist es ganz gut auch ein finanzielles Polster zu haben. Nachdem wir im September schon ökumenisch gefeiert haben, trafen sich die beiden Gremien unserer Gemeinden dann auch zu einer gemeinsamen Sitzung. Gemeinsam mit den Mitgliederinnen und Mitgliedern des Ökumene Ausschusses versuchten wir zu ergründen, wie die jeweilige Partnergemeinde wahrgenommen wird. Ein weiterer Tagesordnungspunkt waren die verschiedenen ökumenischen Veranstaltungen und Treffen im Laufe eines Jahres. Desweiteren befasste sich unser KGR in einer Extra-Sitzung mit den für die nächsten Jahre notwendigen Baumaßnahmen. Parkplatz-sanierung, Sanierung der Kirchenbeleuchtung, Dachsanierung der Kirche, Reinigung der Sichtbetonwände im Kircheninnern und ein großer Nässeschaden im Untergeschoss des Gemeindehauses bedeuten, dass auf die Gemeinde in der Zukunft einiges in Sachen Bauunter-haltung zukommt. Im Oktober dankten wir dem Herrn beim Erntedankgottesdienst für seinen Segen, der auf dem Mühen vieler Menschen liegt. Die Werkgruppe verkaufte ihre Erzeugnisse für ein soziales Projekt und beim Herbstfest im Gemeindehaus konnten sich die Gäste am musikalischen Können unseres Pfarrers und seiner Musikfreunde erfreuen. Der Kindergarten St. Christophorus feierte sein 50jähriges Bestehen. Selbst OB Gönner ließ es sich nicht nehmen, zu kommen und dem Team seine Glückwünsche auszusprechen. In der KGR-Sitzung war die aktuelle Entwicklung in der Nachbarschaftshilfe ein wichtiger Tagesordnungspunkt. Diese Einrichtung ist aus Böfingen nicht mehr wegzudenken und ein wichtiger sozialer Baustein in unserem Stadtteil. Allen die hier mittun sei ganz herzlich für ihr Engagement gedankt. Im nächsten Jahr findet in unserer Seelsorgeeinheit in der Fastenzeit ein Kurs „Versöhnung“ statt. Über Inhalte, Zeitbedarf und Termine ließ sich der KGR genauso informieren, wie über die Arbeit des Wahlausschusses für die KGR-Wahl 2015. Nachdem das Kirchenjahr sich seinem Ende zuneigte und das neue nicht mehr weit entfernt war beschloss der Kirchengemeinderat auch das Jahresthema für das neue Kirchenjahr. In Anlehnung an die Lesungen des Markusevangeliums, die im neuen Jahr hautpsächlich gelesen werden, lautet das neue Jahresthema: „Das Reich Gottes ist da“. Kirchweih feierten wir im November mit einem Festgottesdienst, den die Männerschola musikalisch gestaltete. Der Höhepunkt für die Kinder hier in Böfingen war dann das Martinsfest mit Umzug und Martinsspiel auf unserem Kirchplatz. In der Figur unseres Diözesanpatrons und der Mantelteilung konnten die Kinder Gottes Nähe erfahren. Auf der Tagesordnung für die letzte Sitzung des Kirchengemeinderates in diesem Jahr standen dann nochmals die anstehenden Baumaßnahmen, inklusive eines Wasserschadens im Kindergarten Don Bosco, sowie die Wahlen 2015. Dezember – Advent – Weihnachten. Zum 22.mal fand unser Christkindlesmarkt statt. Eine gemeinsame, gelungene Veranstaltung aus allen Gruppierungen unserer Gemeinde, die aus dem Veranstaltungskalender unseres Stadtteiles nicht mehr wegzudenken ist. Trotz morgend-lich schlechtem Wetter ließen sich die Helferinnen und Helfer nicht beirren und bei zunehmender Trockenheit wurde es wieder eine tolle Veranstaltung. Der Erlös geht, wie in den ganzen Jahren zum großen Teil an Pater Bloching in Sambia, der dieses Jahr sein 50.gstes Priesterjubiläum feiern durfte. Allen, die zum Gelingen beigetragen haben ein herzliches „Vergelt’s Gott“. Auch die Nikoläuse zogen wieder durch Böfingen und besuchten die Schule und einige Familien. Bei den verschiedenen Weihnachtsgottesdiensten, alle unterschiedlich gestaltet, konnte man die Nähe Gottes erfahren und feststellen: Das Reich Gottes ist da. Was geschah sonst so in unserer Kirche? Im April wurden Papst Johannes XXIII und Papst Johannes Paul II heiliggesprochen, die Erzdiözese Freiburg erhielt in Erzbischof Stephan Burger einen neuen Oberhirten, die Bischofssynode in Rom befasste sich mit dem Thema Ehe und Familie, sah sich jedoch nicht in der Lage Beschlüsse zu fassen, oder hatte hierzu nicht den Mut. Und kurz vor Weihnachten las Papst Franziskus den Kurienkardinälen beim Weihnachtsempfang gehörig die Leviten; hoffentlich nützt es was und es kommt langsam Bewegung in den trägen Apparat. Bevor ich jetzt noch ein paar statistische Zahlen anfüge, möchte ich noch ein persönliches Erlebnis schildern: In Böfingen leben zwischenzeitlich 3 Flüchtlingsfamlien. Eine dieser Familien hat 3 Kinder, die, obwohl muslimisch, sich ganz sehnlich einen Weihnachtsbaum wünschten. Nach einem Aufruf über E-Mail an sämtliche mir bekannten Böfinger Adressen gelang es uns einen Christbaum, dazugehörigen Schmuck, Ständer und Lichterkette zu organisieren. Auch einige Geschenke kamen noch zusammen. Es war eine Freude, die strahlenden Kinderaugen zu sehen, als wir dann Baum und alles was dazugehörte zu der Familie brachten. Jetzt noch ein paar Zahlen: Über die Taufe von 13 Kindern durften wir uns freuen, ebenfalls 13 Kinder feierten dieses Jahr ihre Erstkommunion, 10 Paare trauten sich 31 Personen sind aus der Kirche ausgetreten 22 Verstorbene sind in unserer Gemeinde zu betrauern. Liebe Gemeinde, Gott nahe zu sein ist mein Glück. Diese Gottesnähe durften wir in unserer Gemeinde in vielfältiger Weise erleben. Dafür wollen wir dankbar sein. Das Reich Gottes ist da. Dort, wo Menschen am Werk sind in der Nachfolge Jesu. Sehen wir nicht immer was die Kirche alles falsch macht; was sie alles nicht tut, obwohl sie es dringend müsste. Wechseln wir die Perspektive; schauen wir hin, was uns Gutes geschenkt ist, was uns Gutes gelingt. Dann können wir wahrnehmen, das sich Himmel und Erde berühren.
2. Vorsitzender des Kirchengemeinderates
Wolfgang Feilen