Dieses unerträgliche Jucken an der Nase, dieses dauernde Brennen hinter den Ohren und ständig diese Barthaare im Mund: Jeder Nikolaus hasst es, und Knecht Ruprecht geht es auch nicht besser. Wäre da nicht auch so viel Schönes gewesen, hätten die Aktiven des Nikolausclubs nicht 29 Jahre lang durchgehalten. Da waren zunächst einmal die vielen Erlebnisse mit den Schülern und den Kollegien der Grundschulen. 

Besonders beeindruckend ist alljährlich der Empfang durch alle 150 Schüler im Atrium der Grundschule am Eichenplatz: Eine sehr gute Gelegenheit für die Kinder, ihre musikalischen und schauspielerischen Talente dem hohen Gast zu präsentieren. Und alle haben sichtlich ihre Freude daran. Auch unter dem neuen Rektor der Eduard-Mörike-Schule durften wir die Grundschulklassen einzeln in ihren Klassenzimmern besuchen. Hinter jeder Türe wartete eine Überraschung. Diesmal erzählte Knecht Ruprecht wieder einmal die beeindruckende Geschichte vom Kornwunder. Die Kernaussage dieser wundersamen Erzählung ist nach wie vor brandaktuell: Es geht ums Teilen. Nikolaus gelingt es, den Kapitän eines Getreidefrachters zu überreden, von seiner Ladung etwas an die hungernde Bevölkerung von Myra abzugeben und ihm die Angst zu nehmen, beim Nachwiegen der Ladung in Konstantinopel als der „Dumme“ dazustehen. Erst als er die Kontrolle ohne Beanstandung hinter sich hat, begreift der Kapitän: Beim Teilen gewinnen alle. Natürlich wurden auch die Bodelschwingh-Schule und einige Kindergärten wieder besucht. Alle diese Besuche waren wie immer vom aktuellen Leitungsteam akribisch vorbereitet. Bei den Familienbesuchen erhielten wir 665 EURO an Spenden, für die wir uns herzlich bedanken, und die wir in gewohnter Weise an das Entwicklungsprojekt von José Majer in Argentinien sowie an diverse Sozialeinrichtungen in Ulm und um Ulm herum weiter geleitet haben. Wie angekündigt, zieht sich der Nikolausclub nun von der aktiven Nikolaustätigkeit zurück, bleibt jedoch weiterhin als Familienkreis bestehen. Er bedankt sich für die jahrelange Unterstützung durch die Gemeinde und möchte vor allem junge Familien ermutigen, das Nikolausbrauchtum als lohnendes adventliches Projekt weiterzuführen.

 

Helmut Reinelt und Wilhelm Forst