Liebe Mitchristen,
Kirche am Ort – Kirche an vielen Orten gestalten, so hieß unser Jahresthema im abgelaufenen Jahr. Alle Gemeinden und Institutionen unserer Diözese, so auch wir, nehmen an diesem Projekt teil. In verschiedenen Schritten wollen wir diesen Prozess angehen.
In einem ersten Schritt befassten wir uns mit den geistlichen Grundlagen unserer Arbeit, mit den vier Haltungen, die unser Handeln bestimmen sollen:
- Vertrauen – den Menschen mit Zutrauen und Vertrauensvorschuss begegnen und aus der Zusage Gottes leben „Ich bin da“.
- Loslassen – loslassen, was nicht mehr möglich ist, sich einlassen auf die Lebenswirklichkeit der Menschen und von daher Kirche gestalten.
- Erwarten – Gott an uns unbekannten Orten, bei uns fremden Menschen, in wenig vertrauten Lebenssituationen erwarten und ihm dort begegnen.
- Wertschätzen – Mitmenschen, ehrenamtlich und beruflich Mitarbeitenden, Vereinen, gesellschaftlichen Organisationen, unter anderem mit Interesse, Offenheit undWertschätzung begegnen und mit ihnen kooperieren.
In einem zweiten Schritt wollen wir anschauen, wie wir als Gemeinde aufgestellt sind, wie wir verbunden sind mit anderen kirchlichen Gruppen und Einrichtungen in unserer Umgebung.Unsere Gemeindebriefe, unsere Homepage und der anlässlich des Kirchweihjubiläums neu erstellte Gemeindeprospekt zeigen uns, wie vielfältig das Leben in unserer Gemeinde ist. Hieran arbeiteten und arbeiten aus der Gemeinde viele Ehrenamtliche mit. Ihnen allen gilt unser herzliches Dankeschön. Die längere Krankheit unseres Pfarrers und unserer Gemeindereferentin haben uns im weiteren Vorgehen innerhalb des Projektes ausgebremst. In dieser Zeit waren wir hauptsächlich damit beschäftigt, den Mangel zu verwalten. Denn ausgerechnet in dieser Zeit standen Firmung, Karwoche und Osterfeiertage sowie die Erstkommunion an. Aber immer wieder ging ein Türchen auf, und es fanden sich Menschen die uns unterstützt haben. Allen ein herzliches Dankeschön.
2017 – ein ereignisreiches Jahr. Im Gemeindebrief und auf unserer Homepage wurden (und werden) wir über dies alles genauestens informiert. Daher will ich heute nur auf ein paar, wie ich meine, wichtige Veranstaltungen in unserer Gemeinde aus dem zu Ende gehenden Jahr eingehen:
Unser wichtigstes Fest in diesem Jahr, war das 50. Weihejubiläum unserer Kirche „Zum Guten Hirten“. Genau auf dem Weihetermin, nämlich dem 05.11. konnten wir dieses Fest feiern. Es war ein gelungenes Fest, angefangen beim Festgottesdienst, das Gemeindefest im Gemeindehaus bis hin zum Abendlob in unserer Kirche. Vielen Dank an alle die zum Gelingen des Festes beigetragen haben. Ein ganz besonderes Dankeschön an das Team in der Gemeindehausküche, denn es ist nicht einfach 200 Gäste zu verköstigen.
Ein besonderes Ereignis am Kirchweihjubiläum war die Segnung unserer neuen Gut-Hirten-Statue, die am Tag vor dem Fest vor dem Kirchturm auf dem Bischof-Sproll-Platz aufgestellt wurde. Ein Mitglied unserer Schwestergemeinde St. Josef hat hierzu gesagt: Ein Gott, der „Guter Hirte“ ist schenkt Freude! Und diese Freude soll sichtbar werden. Sichtbar besonders in unserer heutigen Zeit. Denn Glaube lebt vom Bekenntnis, und zeigt sich auch in sichtbaren Symbolen. So ist dieser „Gute Hirte“ nun bei uns und kann greifbar erlebt werden.
Ein weiteres Jubiläum konnten wir dann im Dezember begehen. Am 9. Dezember öffnete der 25. Böfinger Christkindlesmarkt seine Pforten. Leider waren ausgerechnet zu diesem Jubiläumsmarkt weniger Stände als gewohnt auf dem Bischof-Sproll-Platz aufgebaut.
Gutes Wetter und ein erweitertes Kulturprogramm trugen dazu bei, dass dieser Christkindlesmarkt wieder ein toller Erfolg und eine unseren Stadtteil bereichernde Veranstaltung war. Ganz stolz können wir darauf sein, dass wir im Laufe der 25 Märkte Pater Bloching mit über 100.000,00 € bei seiner Arbeit in Sambia unterstützen konnten. Allen, die dazu beigetragen haben ein herzliches Vergelt’s Gott.
Veränderungen gehören zum Leben dazu, auch zum Leben einer Kirchengemeinde. Zu diesen Veränderungen gehören auch personelle Änderungen. So hat unsere Gemeindereferentin, Frau Urhahn, zum Schuljahresbeginn 2017 in den Schuldienst gewechselt und unterrichtet nun an der Bodelschwingh-Schule. Leider ist es uns bisher nicht gelungen, eine neue Gemeinde-referentin zu finden.
Änderungen gab es auch im Pfarrbüro: Frau Austen ist im Dezember in den verdienten Ruhestand gegangen. Bei ihrer Nachfolge taten wir uns leichter, als bei der Gemeinde-referentin. Frau Osswald ist seit dem 01.10. in unserem Pfarrbüro tätig und hierüber freuen wir uns sehr.
Lassen Sie mich jetzt noch etwas Statistik hinzufügen:
- über die Taufe von 19 Kindern durften wir uns freuen,
- 13 Jungen und Mädchen empfingen dieses Jahr die erste heilige Kommunion
- 30 Jungendliche haben das Sakrament der Firmung empfangen
- 4 Paare haben sich getraut
- 31 Verstorbene sind in unserer Gemeinde zu betrauern
- 10 Personen sind aus der Kirche ausgetreten.
Kirche am Ort – Kirche an vielen Orten gestalten, so lautete das Jahresthema im abgelaufenen Kirchenjahr. Dieser Prozess soll jedoch nicht nur 1 Jahr dauern, sondern 2 Jahre. In Weiterführung dieses Prozesses wurde daher das Jahresthema für das neue Kirchenjahr
„Wandlung der Gesellschaft – Wandlung der Kirche“ festgelegt. Hier wollen wir den zweiten Schritt, wie sind wir aufgestellt, wie sind wir vernetzt, fortführen. Wandlung der Gesellschaft: Unsere Gesellschaft wandelt sich rasant, das merken wir bei Digitalisierung und Globalisierung. Das Leben wird vielgestaltiger, bunter, internationaler und schneller. Gleiches gilt für unsere Kirche und Gemeinden. Wandlung der Kirche – der Wandel ist unübersehbar. Wie reagieren wir darauf. Mit dem Begriff Wandlung kommen Evangelium und christlicher Glaube ins Spiel. Obwohl Veränderung und Wandel verunsichern und Angst machen können ist Wandel nichts Schlechtes. Das Zentrum des Geschehens in der heiligen Messe ist die Wandlung. Wir glauben aus Brot und Wein werden Leib und Blut Christi. Durch unseren Glauben und den Empfang der Sakramente Taufe und Eucharistie sind wir selbst Leib Christi. Was wir im Gottesdienst feiern, das prägt und verändert uns im besten Fall selbst, unser Leben und das Leben unserer Welt. Wie diese Wandlung geschehen kann, wie wir unser Christsein, unsere Kirche unsere Welt wandeln wollen und wo diese Wandlung schon begonnen hat, das wollen wir im Neuen Jahr hinterfragen und so gut es geht beantworten. Wir sind gespannt, wie das geht: Wandlung der Gesellschaft – Wandlung der Kirche.
In einem Lied in unserem Gotteslob heißt es: „Dem Herrn, der Tag und Jahr geschenkt, der unser Leben trägt und längt sei Lob und Dank gesungen.“ So wollen wir dankbar das vergangene Jahr abschließen und voll Vertrauen in den Guten Hirten, der jetzt sichtbar und greifbar auf dem Bischof-Sproll-Platz steht, mit Zuversicht das Neue Jahr erwarten.