Am 20. Mai 2024

leitartikel sw

Auch heute feiern wir noch einmal Pfingsten, das Fest des Heiligen Geistes. Wir kennen ein Sakrament, in dem der Heilige Geist empfangen wird, die Firmung. In unserer Seelsorgeeinheit Böfingen Jungingen feiern wir alle zwei Jahre Firmung. Jugendliche der 8. und 9. Klasse sind eingeladen. Einige Wochen lang treffen sie sich im Firmkurs zur Vorbereitung. Sie sind auf dem Weg vom Kind zum Erwachsenen.

Auf diesem Weg stellen sich viele Fragen und Aufgaben. Es sind auch Fragen des Glaubens. Wie wichtig ist mir mein Glaube? Kann ich bewusst ja sagen zu meinem Glauben an Gott, an Jesus Christus? Will ich bewusst als Christ leben, und wenn ja, wie geht das? Fragen und Aufgaben. Um sie zu beantworten und zu lösen, braucht es Unterstützung, Hilfe, Support. Der kommt von der Gemeinde, von unserem Diakon Niels Materne, von Erwachsenen, die unsere Jugendlichen begleiten. Support kommt aber vor allen von Gott, Heiliger Geist, die Kraft von oben. Sie befähigt uns, als Christen zu leben. Kraft von oben, Heiligen Geist, den empfangen die Firmanden im Firmgottesdienst. Der Firmspender legt dem Firmling die Hand auf, er salbt ihn auf der Stirn mit Chrisam und er spricht: Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist; der Friede sei mit dir. Firmspender ist in der Regel der Bischof oder einer seiner Stellvertreter, ein Weihbischof, ein Domkapitular. Seit der Corona-Pandemie darf auch der Pfarrer regulär die Firmung spenden. Seither gilt: Das eine Mal spendet der Pfarrer die Firmung, zwei Jahre später der Bischof oder sein Vertreter. Firmung, Sakrament des Heiligen Geistes, davon ist in gewisser Weise auch in der heutigen Lesung aus der Apostelgeschichte die Rede. In Jerusalem war eine Christenverfolgung ausgebrochen. Die Gläubigen mussten fliehen, weg von Jerusalem, in andere Städte und Dörfer. Doch diese Fluchtbewegung hatte auch etwas Gutes. An vielen Orten wurde jetzt das Evangelium verkündet. Überall hörten Menschen die frohe Botschaft. Sie kamen zum Glauben. Sie ließen sich taufen, sogar in der Stadt Samaria. Juden und Samariter sind bekanntlich keine Freunde, ganz im Gegenteil. Doch diese Grenze wird jetzt überwunden. Auch Samaria nimmt den christlichen Glauben an. Die Apostel hören das mit großer Freude. Sie schicken Petrus und Johannes nach Samaria. Die Samariter sind zwar getauft, aber den Heiligen Geist haben sie noch nicht empfangen. Das ändert sich jetzt. Petrus und Johannes legen den Samaritern die Hände auf, beten für sie und sie empfangen den Heiligen Geist. Wir könnten auch sagen: Der erste Papst, Petrus, und sein wichtigster Bischof, Johannes, sind auf Firmreise in Samaria. Sie spenden den Samaritern die Firmung. Firmung. Sakrament des Heiligen Geistes. Die meisten von uns haben es empfangen. Erwachsene. Jugendliche. Wir lassen uns begeistern. Inspiriert und begeistert arbeiten wir mit in unserer Kirche, in unserer Gemeinde, bei den Ministranten, in Jugendgruppen, in der Kinderkirche, im Kinder- und Jugendchor JungSpatzen, im Kirchenchor Choreluja, bei den Lektorinnen und Kommunionhelferinnen, im Helferkreis, in der Nachbarschaftshilfe, im Kirchengemeinderat. Besonders freuen wir uns, dass wir auch in diesem Jahr nach der Erstkommunion neue Ministrantinnen und Ministranten bekommen haben. Zwei in Böfingen, neun in Jungingen. Taufe und Firmung, sie befähigen uns, ganz bewusst als Christen zu leben, in der Kirche und in der Welt, in unterschiedlichen Aufgaben und Diensten. Heiliger Geist, er inspiriert uns, er befähigt uns, als Christen zu leben, ganz bewusst und begeistert.


Pfarrer Dr. Bernhard Lackner