Am 04. August 2024

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Unsere Ministrantinnen und Ministranten sind zurück von ihrer Wallfahrt nach Rom, wohlbehalten und mit vielen unvergesslichen Eindrücken. Sie haben Weltkirche erlebt. 50 000 Ministranten auf dem Petersplatz und Papst Franziskus mitten unter ihnen. Wir sind Weltkirche: 1,4 Milliarden Katholiken, 2,6 Milliarden Christen. Unsere Kirche ist katholisch, wörtlich übersetzt: allgemein, weltumspannend. Eine Erfolgsgeschichte.

Wie konnte es so weit kommen? Unser früheren Bischof Gebhard Fürst sagte: Von Anfang an haben wir Christen Menschen in Not geholfen, nicht nur den Eigenen, sondern auch den Fremden. Das hat überzeugt. Das überzeugt bis heute: Hilfe für Menschen in Not, Caritas, Diakonie. Woher kommt diese Grundeinstellung? Von der Person, die im Mittelpunkt steht: Jesus Christus. Er sagt: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Was er sagt, das tut er. Er ist gekommen, nicht um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben für viele. Doch Gott lässt ihn nicht im Tod. Er erweckt ihn zum Leben. Faszinierend. Jesus Christus, mit ihm sind wir verbunden. Das feiern wir an jedem Sonntag: Eucharistie, Brotbrechen. Er teilt das Brot mit uns. Er teilt sein Leben mit uns. Wir teilen unser Leben mit ihm und miteinander. „Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben. Mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben.“ Das sagt Jesus heute im Johannesevangelium. Jesus Christus. Brot des Lebens. Mit ihm sind wir verbunden. Wie er können wir für andere da sein, anderen helfen, den Eigenen und den Fremden. Das überzeugt. Deshalb ist die Geschichte unserer Kirche ein Erfolgsgeschichte von Anfang an. Noch etwas kommt hinzu. Alles begann vor 2000 Jahren im römischen Weltreich, im Imperium Romanum. Alle Länder rund um das Mittelmeer gehörten dazu. Es gab in diesem Weltreich keine Grenzen. Man konnte ungehindert reisen. Alle wichtigen Orte waren durch gepflasterte Straßen miteinander verbunden. Vergleichsweise bequem, schnell und sicher konnte man von einer Stadt in die andere gelangen. In jedem Hafen konnte man ein Schiff besteigen und zu jedem anderen Hafen gelangen, über das Mittelmeer, über das Schwarze Meer, sogar über die Nordsee nach Britannien. Das wissen wir, seit wir Asterix bei den Briten gelesen haben. Der Apostel Paulus und andere Missionare konnten ungehindert reisen, überall das Evangelium verkünden, Briefe schreiben, die beim Empfänger ankamen. Wenn Paulus das heute versuchen würde? Von Jerusalem in den Libanon reisen, weiter nach Syrien, von dort aus in die Türkei, oder in die andere Richtung über den Gazastreifen nach Ägypten, nach Libyen, Tunesien, Algerien, Marokko? Einfach mal hinfahren und dort öffentlich das Evangelium verkünden? Unsere Kirche ist Weltkirche. Wir helfen Menschen in Not, den Eigenen und den Fremden. Wir sind verbunden mit Jesus Christus, auferstanden von den Toten. Er ist gekommen, um zu dienen. Er ist das Brot des Lebens.


Pfarrer Dr. Bernhard Lackner