Am 24. Dezember 2024
Denkt weiter und vertraut auf das Evangelium. Unser Jahresthema gilt auch heute, am Heiligen Abend, in der Heiligen Nacht. Weiter denken, das wollen wir im Blick auf das Evangelium, das wir gehört haben. Wir wollen es verstehen. Wir stellen Fragen. Wie viele sind es noch mal? Genau vier. Die erste lautet: Was ist tatsächlich geschehen, damals vor 2024 Jahren, im Heiligen Land? Jesus ist geboren. Ganz sicher.
Allerdings nicht vor genau 2024 Jahren, sondern höchstwahrscheinlich schon ein paar Jahre früher. Sagen die Historiker. Sie vergleichen die Daten aus allen historischen Quellen miteinander. Unsere Zeitrechnung, vor Christi Geburt, nach Christi Geburt, seit wann gibt es die? Mönche im frühen Mittelalter haben sie erfunden. Sie haben sich um ein paar Jahre vertan. Das macht aber nichts. Wichtig ist: Jesus ist geboren. Er ist eine reale Person. Er hat tatsächlich gelebt. Wir kommen zur zweiten Frage: Was sagt uns das Weihnachtsevangelium über unseren Glauben an Gott, an Jesus Christus? Lukas, der Evangelist, was er erzählt ist legendär: Josef und Maria, die ein Kind erwartet, sie reisen aus ihrer Heimatstadt Nazareth, weit im Norden gelegen, in den Süden, nach Betlehem. Josef stammt von dort. Dort muss er sich in eine Steuerliste eintragen lassen. In Betlehem wurde einst König David geboren. Er gilt als der berühmteste König Israels. In Betlehem und nur dort wird der Messias geboren, aus dem Geschlecht Davids, der Davidsohn. Jesus wird in Betlehem geboren. Er ist der Davidsohn, der Messias. Sagt Lukas. Jesus, neugeboren, wird in eine Futterkrippe gelegt, weil in der Herberge kein Platz ist für die heilige Familie. Kein Platz in der Herberge, in einem Haus, in einem Königspalast, für den Messias. Lukas zeigt damit: Jesus, Gott, er ist bei den einfachen Leuten, bei denen, die am Rande der Gesellschaft leben. Er ist der Heiland der Kranken, der Freund der Zöllner und der Sünder. Die ersten, die ihn besuchen, sind nicht Könige, sondern Hirten, einfache Leute. Auch für sie ist kein Platz in der Stadt. Sie lagern draußen auf dem freien Feld. Damit sind wir bei der dritten Frage: Was sollen wir tun? Jesus in der Futterkrippe, kein Platz für ihn in der Herberge, so etwas gibt es auch in unserer Zeit. Menschen, die am Rande leben. Kranke. Arme. Fremde. Geflüchtete. Menschen, die unter Einsamkeit leiden. Jesus ist einer von ihnen. Was tut er für sie? Was können wir für sie tun, nicht nur heute, an Weihnachten? Soziologen sagen: Immer mehr Menschen leben in Städten. Urbanisierung. Oft lebt eine Person in einer Wohnung. Individualisierung. Es gibt immer mehr Reiche und immer mehr Arme. Das Freizeitangebot in unserer Gesellschaft ist riesig. Viele sind damit völlig überfordert, verschuldet, überschuldet, verarmt. Was können wir tun, als einzelne, als Gemeinde, als Kirche? Wie können wir anderen Menschen einen Platz geben, Herberge, bei uns? Wir kommen zur vierten und letzten Frage: Was dürfen wir hoffen? Was wird sein, ganz am Ende? Da wird kein Neugeborenes mehr in eine Futterkrippe gelegt oder gar in einen Altglascontainer. Ein kleiner Junge, in Langenau, entsorgt und im letzten Moment gerettet, Andreas, er hat doch noch seinen Platz bekommen in der Herberge, in einer Familie, einen guten Platz. So wird es sein am Ende. Jeder Mensch bekommt einen Platz, seinen Platz, einen guten Platz. Im Haus des himmlischen Vaters, da gibt es viele Wohnungen. Jesus sorgt dafür. Alles wird gut.
Pfarrer Dr. Bernhard Lackner
Kehrvers zum Jahresthema 2025
Denkt weiter und vertrauet dem Evangelium.
Vers zur Heiligen Nacht
Wir schauen auf die Krippe, auf dieses kleine Kind.
Wir staunen und wir ahnen, dass wir gerettet sind.