Am 25. Dezember 2024
Denkt weiter und vertraut auf das Evangelium. Unser Jahresthema, es gilt auch heute, an Weihnachten. Weiter denken, das wollen wir im Blick auf das Evangelium, das wir gehört haben. Wir wollen es verstehen. Wir stellen vier Fragen. Die erste lautet: Was ist tatsächlich geschehen, damals vor 2024 Jahren, im Heiligen Land? Jesus ist geboren. Ganz sicher. Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.
So sagt es der Evangelist Johannes in seiner ganz eigenen Sprache, in seiner ganz eigenen Theologie, meditativ, in Bildern. Das Wort wird Fleisch. Gottes Wort, es materialisiert sich in einem Menschen aus Fleisch und Blut. Jesus von Nazareth ist eine reale Person. Er hat tatsächlich gelebt. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Viele lehnen ihn ab, viele aus seinem eigenen Volk Israel. Sie liefern ihn aus an den römischen Statthalter. Anklage: Hochverrat. Pilatus macht kurzen Prozess. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden. Alle, die ihn aufnehmen, werden zu einer neuen, großen Gemeinschaft, Kinder Gottes, Christen, Kirche. Weltweit gibt es uns bis heute. Wir sind 2,5 Milliarden Christen. Gott sei Dank. Wir kommen zur zweiten Frage: Was sagt uns das Weihnachtsevangelium über unseren Glauben an Gott, an Jesus Christus? Johannes, der vierte Evangelist, er verwendet Bilder, starke Bilder. Das Wort,– es erklingt nicht erst, als Jesus zum ersten Mal öffentlich auftritt, als Erwachsener, mit 30 Jahren. Er predigt, er diskutiert mit Freunden und Feinden. Das Wort, es beginnt zu erklingen nicht erst, als Jesus geboren wird, als seine Existenz auf dieser Erde beginnt. Nein. Jesus ist das Wort von Anfang an. Von Ewigkeit an ist es präsent, bei Gott, präexistent. Vor aller Schöpfung. Das Wort, griechisch logos, es prägt und bestimmt alles, was geschaffen ist. Überall steckt es drin, in jedem Atom, in jedem Molekül, in jeder Galaxie, in jeder Zelle, in jedem Lebewesen, in jedem Gemeinwesen. Logos, Struktur, Intelligenz, Lebensprinzip, Wahrheit, wunderschön anzuschauen, Herrlichkeit. Geschenk. Gnade. Im Wort ist das Leben und das Leben ist das Licht der Menschen. Das Licht, es leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. Jesus kommt in diese dunkle Welt, um sie hell zu machen. Wie geht das? Damit sind wir bei der dritten Frage: Was sollen wir tun? Wir halten uns an ihn. Wir nehmen ihn auf und werden Kinder Gottes. So werden wir ihm ähnlich. Wir sind mit ihm verwandt, mit ihm verbunden. So können wir Licht bringen in diese dunkle Welt. Menschen leiden unter Armut und Not, unter Gewalt und Krieg, unter Einsamkeit. Wir ermöglichen Gemeinschaft, hier und jetzt, in der Kirche, im Gottesdienst. Wir sind viele. Alle sind willkommen. Niemand muss einsam sein in dieser Stunde, in dieser Feier. Wir sind miteinander verbunden, in dieser Feier, im Glauben, in der Freude des Weihnachtsfestes. Wir ermöglichen Gemeinschaft, nicht nur hier im Gottesdienst, sondern weit darüber hinaus, in vielen Gruppen und Angeboten, in unserer Gemeinde, in unserer Kirche. Wir versuchen, einander ein gutes Wort zu sagen: Schön, dass du da bist. Schön, dass du bei uns bist. Wir helfen Menschen in Not, indem wir spenden, großzügig, nicht nur heute an Weihnachten. Wir kommen zur vierten und letzten Frage: Was dürfen wir hoffen? Was wird sein, ganz am Ende, im Himmel, bei Gott? Herrlichkeit. Gnade und Wahrheit. Leben und – Licht.
Pfarrer Dr. Bernhard Lackner
Kehrvers zum Jahresthema 2025
Denkt weiter und vertrauet dem Evangelium.
Vers zur Heiligen Nacht
Wir schauen auf die Krippe, auf dieses kleine Kind.
Wir staunen und wir ahnen, dass wir gerettet sind.
Vers zum 1. Weihnachtstag
Das Wort ist Fleisch geworden im Heiland Jesus Christ.
Sein Licht die Welt erleuchtet, die sonst verloren ist.