Am 19. Juli 2025
Drei Wochen lang fahren sie durch Frankreich, mit dem Rad, Tour de France, das wichtigste Radrennen der Welt. Wer fährt mit? Die ARD-Sportschau hat eine dreiteilige Dokumentation erstellt. Drei verschiedene Fahrertypen werden vorgestellt: die Sprinter, die Wasserträger und die Giganten. Heute geht es um die Wasserträger, die Helfer. Als Helfer in die Tour gestartet ist Florian Lipowitz aus Laichingen, 24 Jahre alt. Bis vor fünf Jahren war er Biathlet. Er trainierte in Dornstadt. Er war deutscher Schülermeister. Jetzt fährt er seine erste Tour. Was tut der Helfer? Er fährt vor seinem Kapitän. Er gibt ihm Windschatten. Im Windschatten kann man bis zu 50% Energie sparen. Der Helfer bringt seinem Kapitän Getränkeflaschen aus dem Teamfahrzeug. Wenn der Kapitän stürzt, wenn er am Berg das Tempo nicht mitfahren kann, dann bleibt der Helfer bei ihm, eskortiert ihn ins Ziel. Lipo ist als Helfer in die Tour gestartet. Inzwischen ist er der Dritte der Gesamtwertung. Er trägt das weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers. Wer hätte das gedacht! Doch auch für ihn gilt: Allein kann er nichts erreichen. Er braucht seine Mannschaftskameraden, Helfer. Helfer dienen. Ohne sie geht es nicht. Davon erzählt auch das Evangelium heute. Eine Frau namens Martha nimmt Jesus in ihr Haus auf. Sie sorgt für ihn, dass er sich wohlfühlt. Jesus ist darauf angewiesen. Er hat ja kein eigenes Haus, keinen eigenen Haushalt. Er zieht durch das Land, von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt. Er verkündet das Evangelium. Er tut den Menschen Gutes. Er ist aber darauf angewiesen, dass die Leute ihn aufnehmen, ihm zu essen geben und zu trinken, ein Dach über dem Kopf für die Nacht. Martha tut genau das. Sie dient ihm. Sie hilft ihm, Und Maria, ihre Schwester? Sie tut offensichtlich gar nichts. Sie sitzt nur bei Jesus und hört ihm zu. Martha wendet sich an Jesus: Sag ihr doch, sie soll mir helfen! Jesus antwortet: Nur eines ist notwendig. Maria hat den guten Teil gewählt. Der wird ihr nicht genommen werden. Was Maria tut, dem Gast, Jesus, zuhören, ist gut. Ebenso wie das, was Martha tut, für den Gast sorgen, für sein leibliches Wohl. Und auch das, was Jesus tut, ist gut, das Wort Gottes verkünden, Evangelium, gute Nachricht. Alle Drei, Jesus, Maria und Martha, tun ihren Dienst. Sie dienen. Sie helfen. Jesus verkündet das Evangelium, Maria hört ihm zu, Martha sorgt für sein leibliches Wohl. Was aber ist wirklich notwendig, in diesem einen Moment? Nur eines ist notwendig, sagt Jesus, das, was Maria tut, ihm zuhören, auf das Evangelium hören. Denkt weiter und vertraut auf das Evangelium. Das ist unser Jahresthema. Wer auf das Evangelium hört, wer auf das Evangelium vertraut, kann weiterdenken, helfen, dienen. Wie ist das bei uns? Wollen wir dienen und helfen? Können wir dienen und helfen? Wir können es, weil wir selbst immer wieder Hilfe bekommen, von Menschen, denen wir wichtig sind. Wir können dienen und helfen, weil es einen gibt, der uns dient und uns hilft. Wir können uns immer an ihn wenden. Wir feiern Gottesdienst. Das bedeutet nicht zuerst: Wir dienen Gott. Er braucht unseren Dienst, unsere Hilfe, nicht. Gottesdienst bedeutet zuerst: Gott tun seinen Dienst an uns. Er ist unser Helfer. Wir brauchen ihn. Er ist unser Kapitän. Er braucht unsere Hilfe nicht, aber wir brauchen seine. Er gibt sie uns, ganz sicher. Denkt weiter und vertraut auf das Evangelium.
Pfarrer Dr. Bernhard Lackner
Bildnachweis:
- Maria hat den besseren Teil gewählt - KI-generiert
- Der Wasserträger im weißen Trikot unterstützt den Giganten - KI-generiert