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Wertschätzen

Etwas zu sich her nehmen und anschauen, zweimal hinschauen, vielleicht ein drittes und ein viertes Mal. Es kann erstaunlich sein, was sich mir erschließt, wenn ich einer Sache Aufmerksamkeit widme. Nicht selten sind es gerade einfache Begegnungen, unscheinbare Dinge, unspektakuläre Ereignisse oder mein alltägliches Tun, die sich dann als kleine Kostbarkeiten erweisen. Hilfreich ist ein offener Blick: unvoreingenommen, freundlich, zugewandt. Ich hoffe darauf, etwas Gutes, einen Wert aufzufinden in dem, was da ist. Und wenn diese Kostbarkeit sich zeigt, brauche ich auch Zeit, mich daran zu freuen, sie wertzuschätzen. So positiv hinzusehen, fällt uns nicht immer leicht. Schnell sind wir am Bewerten. Ein Gebet, das auf lgnatius von Loyola zurückgeht, nimmt sich für das Schauen auf das, was ist, den Blick Gottes zu Hilfe. Es ist das "Gebet der liebenden Aufmerksamkeit". Gott schaut liebevoll, aufmerksam auf uns. Wer wir sind und was mit uns ist, interessiert ihn. Diesen Gott weiß der/die Beter/in an seiner/ihrer Seite, wenn er/sie sich auf die Suche nach Schätzen macht.

Gebet

Mein Gott,
ein reicher Tag liegt hinter mir,
angefüllt mit Erlebnissen und Erfahrungen,
Schätze und Steine im Acker des Tages.
Ich will noch einmal zurückschauen
mit dir an meiner Seite.
Zeig mir, was ich sehen soll.
Hilf mir, tiefer zu schauen.
Lenke du meinen Blick.
Mein Gott,
was gewesen ist, halte ich dir hin:
Schätze und Steine.
Nimm du sie an am Abend dieses Tages.
Segne du die Nacht, und den kommenden Tag
und lass mich wieder alles von dir erhoffen.
Amen.