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Erwarten

Wenn wir warten, sind wir ausgerichtet auf etwas, das kommt, wir richten unseren Blick in die Zukunft. Unser Warten kann von zwei Haltungen geprägt sein: wir warten passiv, vielleicht resigniert ab, was kommt oder wir erwarten etwas oder jemand voller Hoffnung und Vorfreude. Ob sich unsere Erwartungen erfüllen, liegt nicht allein in unserer Hand, andere Menschen und Ereignisse spielen eine Rolle. Wir haben keine Gewissheit und keine Garantie, wir können nur mit Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeilen rechnen. Sind unsere Erwartungen konkret und klar definiert, können sie enttäuscht werden. Vielleicht leben wir deshalb oft ohne große Erwartungen, wir rechnen schon gar nicht mehr mit Neuern oder Unerwartetem. Wir richten uns ein in dem, was wir kennen. Irgendwann treten wir auf der Stelle, weil unser Blick nicht mehr in die Zukunft, nicht mehr nach draußen geht. Papst Johannes XXIII hat seine Kirche aufgerufen, die Fenster weit zu öffnen, den Blick nach draußen zu wagen, buchstäblich frische Luft herein zu lassen, dem Geist Gottes Raum zu geben. Erwartungsvolle Menschen, die mit Überraschungen rechnen, die Gottes Wirken einen Platz einräumen, sind ausgerichtet auf das, was kommt und sich ereignen will.

Gebet

Guter Gott,
du kommst auf mich zu.
Du willst in meinem Leben Raum haben
und durch deinen Geist in mir wirken.
Gib mir den Mut,
mein Fenster nach draußen weit
zu öffnen und deine Gegenwart
in mein Leben einzulassen.
Lass mich offen sein für
deine Überraschungen.
Amen.