am 29. November 2020
Evangelium: Mk 13,33-37
Lasst frischen Wind rein 2.0. Das ist unser neues Jahresthema. Es begleitet uns durch das neue Kirchenjahr. Heute am Ersten Advent beginnt es. Lasst frischen Wind rein 2.0. Warum 2.0? Wegen Corona konnten wir unser Jahresthema 2020 „Lasst frischen Wind rein!“ nicht wirklich umsetzen. Deshalb jetzt ein neuer Versuch, aber mit einem neuen Akzent: 2.0. Frischer Wind, der Heilige Geist, er stärkt unser Vertrauen und unsere Hoffnung.
Wir feiern Familiengottesdienst. Vier Kerzen stehen auf dem Altar. Auf ihnen steht: Hoffnung, Vertrauen, Wärme, Liebe. Genau das brauchen wir in diesen Zeiten: Hoffnung, Vertrauen, Wärme, Liebe. Corona macht uns zu schaffen. Menschen leiden. Die Kranken. Die Sterbenden. Ihre Angehörigen. Ärztinnen und Ärzte. Krankenschwestern und Pfleger. Menschen fürchten sich. Sie haben Angst um ihre Existenz, um ihr Leben. Andere tun so, als ob es Corona gar nicht gäbe. Sie demonstrieren auf der Straße ohne Abstände, ohne Maske, ohne Rücksicht auf die Gesundheit und das Leben anderer, ohne Rücksicht auf die Angst so vieler. Viele von uns haben Angst vor der Pandemie. Da geht es uns ähnlich wie den Menschen damals zur Zeit der Bibel. Im Evangelium lesen wir heute: „In jenen Tagen, nach jener Drangsal, wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.“ Die Sonne verfinstert sich. Der Mond scheint nicht mehr. Die Sterne fallen vom Himmel. Die Kräfte des Himmels werden erschüttert. Das sind heftige Bilder. Was erleben die Christen damals im ersten Jahrhundert? Es ist Krieg. Die Römer erobern Jerusalem. Die Stadt wird niedergebrannt, der Tempel zerstört. Tausende sterben. Die Überlebenden fliehen. Ihnen verkündet Markus, der Evangelist seine Botschaft. Er sagt: Was ihr gerade erlebt, das ist furchtbar. Es ist die Apokalypse. Aber die Not wird bald ein Ende haben. Gott wird euch retten. Ihr werdet den Menschensohn in Wolken kommen sehen mit großer Kraft und Herrlichkeit. Der Menschensohn, das ist Jesus Christus. Er kommt in Wolken. Wo die Wolke ist, da ist Gott. Das ist sicher. Gott ist in der Cloud, nicht nur unsere wichtigen Daten. Gott kommt mit großer Kraft und Herrlichkeit. Fürchtet euch nicht! Habt Vertrauen und Hoffnung! Fürchtet euch nicht! Habt Vertrauen und Hoffnung! Das sagt Markus uns in diesen Zeiten der Pandemie. Im neuen Kirchenjahr wird im Gottesdienst aus dem Markusevangelium vorgelesen. Jeder Evangelist hat seine eigene Sicht auf Jesus und auf seine Botschaft. Was schreibt Markus über Jesus? Für Markus ist Jesus der Sohn Gottes, der gegen die Mächte des Bösen kämpft und sie besiegt. Für uns ist Jesus der Sohn Gottes, der gegen die Mächte der Pandemie kämpft und sie besiegt. Wie macht er das? Indem er in unserem Herzen wohnt und uns stärkt durch seinen Heiligen Geist mit großer Kraft. Er hilft uns, einander zu stärken mit großer Kraft. Für uns ist Jesus der Sohn Gottes, der gegen die Mächte der Pandemie kämpft und sie besiegt. Diese gute Nachricht begleitet uns durch dieses neue Kirchenjahr. Habt Vertrauen und Hoffnung. Frischer Wind vertreibt Corona. Lasst frischen Wind rein 2.0!
Pfarrer Dr. Bernhard Lackner