Am 21. März 2021
EVANGELIUM: Joh 12, 20–33
Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein. Wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Das sagt Jesus im Johannesevangelium. Er spricht dabei von sich selbst. Er ist wie ein Weizenkorn, das ausgesät wird. Er ist bereit, sich einzusetzen. Er ist bereit, alles zu geben, damit Menschen leben können, damit wir leben können. Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein. Wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Das sagt Jesus auch über die Menschen, die ganz nahe bei ihm sind. Das ist heute der heilige Josef.
Er ist bereit, sich einzusetzen. Er ist bereit alles zu geben, damit Menschen leben können. Ein Engel des Herrn erscheint ihm im Traum - immer wieder. Der Engel erklärt ihm, was geschehen ist. Der Engel erklärt ihm, was zu tun ist: Nimm deine Verlobte, Maria, zu dir. Denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Nimm das Kind und seine Mutter. Flieht nach Ägypten. Denn König Herodes will das Kind töten. Josef hört, was Gott sagt. Josef tut, was Gott ihm aufträgt. Dabei denkt er an das Kind, Jesus, und an seine Mutter, Maria, nicht zuerst an sich selbst. Er ist wie ein Weizenkorn ausgesät. Es bringt reiche Frucht. Wer sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. Sagt Jesus. Sein Leben in dieser Welt gering achten? Heißt das: Das Leben in dieser Welt ist nichts wert? Nein. Das Leben ist kostbar. Das Leben ist ein Geschenk. Mein Leben und das der anderen. Sein Leben in dieser Welt gering achten, das bedeutet: Bei allem, was wir tun, schauen wir nicht nur auf uns selbst, sondern zuerst auf den anderen. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Jesus zeigt uns, wie das geht. Josef zeigt uns, wie das geht: Leben bewahren, dem Leben dienen. Leben ist kostbar, ein Geschenk. Dem Leben dienen. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Das versuchen wir. Deshalb segnen wir Menschen, die einander lieben. Deshalb segnen wir die Liebe, die Menschen miteinander verbindet. Wenn Zwei einander lieben, wenn sie Verantwortung füreinander übernehmen, wenn sie das Leben miteinander teilen, dann ist das eine gute Sache. Wertvoll. Kostbar. Ein Geschenk, das von Gott kommt. Gnade. Wer sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. Das ewige Leben. Wenn das Leben in dieser Welt zu Ende geht, ist noch lange nicht alles zu Ende. Ewiges Leben ist uns versprochen. Dass wir am Ende gut hinüber kommen ins ewige Leben, da kann uns der heilige Josef helfen. Er ist der Patron für eine gute Sterbestunde. Gut sterben, hochbetagt, lebenssatt, versöhnt mit der Welt, ohne Schmerzen, begleitet von lieben Menschen, das wünschen sich viele. Die Legende erzählt: Genauso ist Josef gestorben, begleitet von Jesus und Maria. Besser geht es nicht. Dem Leben dienen. Wer sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein. Wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.
Pfarrer Dr. Bernhard Lackner