Am 23. Mai 2021
LESUNG: Apostelgeschichte 2, 1-11
Wir feiern Pfingsten, das Fest des Heiligen Geistes. Wir feiern Firmung, das Sakrament des Heiligen Geistes. Heute empfangen acht Jugendliche aus unserer Seelsorgeeinheit das Sakrament der Firmung. Warum nur acht? 38 Jugendliche haben sich auf die Firmung vorbereitet. Wir haben sie alle gefragt: Möchtet Ihr jetzt wie geplant Eure Firmung feiern, unter eingeschränkten Bedingungen, oder lieber später, vermutlich im Herbst, mit einem großen festlichen Gottesdienst?
Firmung. Pfingsten. Heiliger Geist. Worum geht es? Im Herzen eines jeden Menschen gibt es einen innersten Raum. Zu diesem Raum hat nur Einer Zutritt: Gott. In diesem innersten Raum ist alles gut, in Ordnung, perfekt. Ganz egal, was draußen ist. Was draußen ist, hat keinen Zutritt zu diesem innersten Raum. Draußen ist seit mehr als einem Jahr die Pandemie. Langsam wird es besser. Die Zahl der Infektionen geht zurück. Die Zahl der Geimpften steigt. Wir alle geben unser Bestes. Wir sind müde. Manche werden aggressiv. Jede und jeder von uns kann Corona-Geschichten erzählen. Ein Jahr Pandemie. Wie hält man das aus? Im Herzen eines jeden Menschen gibt es einen innersten Raum. Zu diesem Raum hat nur Einer Zutritt: Gott. In diesem innersten Raum ist alles gut, in Ordnung, perfekt. Ganz egal was draußen ist. Wir schauen in die Bibel. Die Apostel, die Jüngerinnen und Jünger von Jesus, sie sind versammelt. Sie beten. Miteinander schauen sie hinein in diesen innersten Raum im Herzen, wo Gott wohnt. Dann geschieht es. Der Heilige Geist kommt zu ihnen. Sie gehen hinaus zu den Menschen. Ihnen verkünden sie, was sie bewegt. Voller Freude und ohne Angst erzählen sie von Gott, der im Herzen der Menschen wohnt. Im Herzen eines jeden Menschen gibt es einen innersten Raum. Zu diesem Raum hat nur Einer Zutritt: Gott. In diesem innersten Raum ist alles gut, in Ordnung, perfekt. Bisweilen freilich erleben wir: Die Tür zu diesem Raum ist zu, verschlossen. Jetzt kommt der Heilige Geist ins Spiel. Er ist gleichsam der Schlüssel. Er dreht sich im Schloss. Er öffnet die Tür. Weit geht sie auf. Wir dürfen hineinschauen. Wir dürfen eintreten in diesen innersten Raum, in dem Gott wohnt. Genau das wünschen wir den Jugendlichen: Dass sich die Tür zu diesem innersten Raum weit öffnet, im Sakrament der Firmung. Ich bin mir sicher: Schon in der Vorbereitung auf die Firmung ist die Tür aufgegangen, ein bisschen wenigstens. Genau das wünschen wir uns allen: Dass sich die Tür zu diesem innersten Raum weit öffnet, heute an Pfingsten.
Pfarrer Dr. Bernhard Lackner