Am 27. November 2022
EVANGELIUM: Lukas 21, 25 - 28
Wer von euch kennt denn die Sendung mit der Maus? Ich finde die Maus auch ganz toll und schaue sie fast jeden Sonntag. Einmal im Jahr, am 3. Oktober, da gibt es bei der Maus etwas ganz Besonderes. Wisst ihr, was ich meine? Am 3. Oktober ist der Türöffner-Tag bei der Sendung mit der Maus. Da werden für die Maus und für die Kinder Türen geöffnet.
Türen, die sonst für uns verschlossen sind. Es gibt aber auch Türen, die immer für uns offen sind. Für die es keinen Türöffner-Tag braucht. Eine Tür, die immer für uns offen ist, ist die Tür zu Jesus. Wir können immer mit ihm sprechen, wenn wir beispielsweise traurig sind. Wenn wir uns geärgert haben. Aber auch, wenn wir uns über etwas freuen. Wenn wir dankbar sind, weil wir etwas Schönes erlebt haben. Das machen wir im Gebet. Im Gebet können wir immer mit Jesus sprechen. Jetzt in der Adventszeit wollen wir darüber nachdenken: Wann ist denn eigentlich meine Tür für Jesus offen? Wann denke ich an ihn? Aber auch: Wann bin ich aufmerksam für eine Begegnung mit Jesus? Eine Begegnung mit Jesus? Wann begegnet mir Jesus denn? Wir haben eben im Evangelium von der Ankunft des Menschensohnes gehört. Ankunft, das heißt auf Latein „Adventus“. Advent. Und „Menschensohn“ – damit ist Jesus selbst gemeint. Bei der Ankunft von Jesus denken wir vielleicht sofort an Weihnachten. Da wird Jesus im Stall von Betlehem geboren. Da kommt er als Kind zu uns. Und natürlich bereiten wir uns im Advent auf Weihnachten vor. Aber wir haben im Evangelium auch gehört: Seid wachsam! Ihr wisst nicht, wann Jesus zu euch kommt. Viele Erwachsene sind immer wieder überrascht, dass schon wieder Weihnachten ist. Aber eigentlich wissen wir ganz genau, wann Weihnachten ist: Am 25. Dezember. Seid wachsam – ihr wisst nicht, wann Jesus zu euch kommt: Weihnachten kann damit nicht gemeint sein. Wo kann uns Jesus denn überraschend begegnen? Wir glauben, dass Jesus auch heute mitten unter uns ist. Und dass wir ihm begegnen können. Besonders kann er uns in den Menschen begegnen, denen es nicht so gut geht. Jesus begegnet uns in einem Menschen, der kein Geld hat, der arm ist. Mit dem wir vielleicht etwas teilen können. Er begegnet uns in einem Menschen, der krank ist. Oder einsam. Der sich vielleicht über einen Besuch von uns freut. Einem Menschen, der traurig ist. Weil jemand gestorben ist. Weil eine Freundschaft zerbrochen ist. Oder auch ein Kind, das sich weh getan hat. Ein Mensch, der unseren Trost braucht. Einem Menschen, der flüchten musste. Weil Krieg in seiner Heimat herrscht. Oder weil es in seiner Heimat nichts zu essen gibt. In all diesen Menschen kann uns Jesus begegnen. Wenn wir wachsam sind. A – wie Ankommen. Ich bin wachsam und achte darauf, wann mir Jesus begegnet. D – wie Dauer. Ich warte geduldig. Ich weiß nicht, wann mir Jesus begegnet. Aber ich bin offen für ihn. Ich glaube, dass er kommen wird. V – wie Verzaubern. Nehmen wir uns Zeit für die Begegnung mit Jesus. Jeden Tag ein wenig Zeit. Um uns von ihm berühren zu lassen. Ganz bewusst. Bei Kerzenlicht. Beim Singen von Adventsliedern. Beim Lesen von Adventsgeschichten. E – wie Ehre. Seien wir freundlich zu anderen Kindern, zu allen Menschen, die uns begegnen. Stecken wir sie an mit unserer Freude auf die Begegnung mit Jesus. N – wie Nein. Das fällt besonders uns Erwachsenen oft schwer. Sagen wir Nein zu den Dingen, die uns ablenken. Die uns daran hindern, Jesus zu begegnen. T – wie Tür. Vielleicht habt ihr einen Adventskalender mit kleinen Türen. Und vielleicht denkt ihr demnächst an Jesus, wenn ihr eine Tür von eurem Adventskalender öffnet. Vielleicht ladet ihr Jesus mit einem kurzen Gebet ein: „Lieber Jesus: Heute ist mein Türöffner-Tag für Dich! Ich warte auf Dich. Ich freue mich auf Dich! Amen.“
Diakon Markus Lubert