Am 24. Dezember 2023

berg sw

LIED: Ich kann dem Leben trauen ...

Ich kann dem Leben trauen, weil Gott es mit mir lebt. Dem Leben trau´n, weil Gott es mit uns lebt. So haben wir gesungen im Antwortgesang nach der Lesung vor dem Evangelium. Dem Leben trauen, weil Gott es mit mir lebt. Das ist unser neues Jahresthema. Wie geht das aber konkret? Dem Leben trauen, weil Gott es mit mir lebt? Das zeigt uns heute am vierten Advent Maria. Maria sagt dem Engel: Ich bin die Magd des Herrn.

So kommt zur Welt der Schöpfer aller Stern. So lautet der Vers im Antwortgesang. Die Geschichte ist bekannt. Sie steht im Lukasevangelium und nur dort. Gott hat einen Auftrag für Maria. Sie soll seinen Sohn zur Welt bringen. Jesus. Und Maria? Sie überlegt kurz, fragt nach, dann sagt sie ja. Ich bin die Magd des Herrn. Mir geschehe, wie du es gesagt hast. Hat Gott auch einen Auftrag für uns heute? Wie könnte dieser Auftrag lauten? Gott spricht nicht direkt mit Maria. Er sendet dafür einen Boten, einen Engel. Weil der Auftrag so unheimlich wichtig ist, einen Erzengel, Gabriel. Vielleicht sendet Gott ja auch uns gelegentlich einen Boten, einen Engel. Es muss nicht gleich der Erzengel Gabriel sein. Manchmal ist es einfach nur ein Mensch. Du bist ein Engel. So sagen wir, wenn wir jemandem begegnen, der uns Gutes will und uns Gutes tut. Menschen können für uns zu Engeln werden, zu Boten. Sie können uns helfen zu entdecken, was Gott von uns will. Ist Ihnen so etwas schon einmal passiert? Ein Mensch wird zum Engel, er wird zu einem Boten, er hilft uns zu entdecken, was jetzt dran ist? Walter Röhrl, Rallye-Legende, er war Rallye-Weltmeister. Viermal gewann er die Rallye Monte Carlo, jedes Mal mit einem anderen Auto. Das zeigt: Entscheidend war nicht das Material, sondern der Fahrer. Der war überragend. Er fuhr in einer anderen Liga. Dabei wäre er von sich aus nie auf die Idee gekommen, Autorennen zu fahren. Er war angestellt beim Bischöflichen Ordinariat Regensburg als Fahrer eines hohen Kirchenbeamten, nicht als Fahrer des Bischofs, wie gerne erzählt wird. In seiner Freizeit fuhr er Skirennen. Ein Freund gab ihm den Rat: Du bist doch ein ganz guter Autofahrer. Probier´ es doch mal mit Autorennen. Er probierte es. Danach fragte er: Warum fahren die alle so langsam? Später sagte er: Gute Fahrer haben die Fliegenreste auf den Seitenscheiben. Röhrl kommt meistens quer durch die Kurve, schneller als die Konkurrenz. Eine seiner wichtigsten Begabungen ist sein fotografisches Gedächtnis. Auf der Strecke weiß er immer genau, wo er gerade fährt, auch bei schlechter Sicht. Natürlich kann man fragen, ob der liebe Gott will, dass Menschen Autorennen fahren. Abgase und Lärm verpesten die Umwelt. Bei Unfällen kommen Menschen zu Schaden. Andere bemerken: Das umweltfreundlichste Auto ist der Ferrari. Der wird nur wenige Tage im Jahr gefahren. Die meiste Zeit steht er in der Garage. Manchmal sendet uns Gott einen Engel, einen Boten. Der sagt uns, was dran ist. Wir müssen nur ja sagen. Bisweilen ist der Engel auch ein Schutzengel. Ich kann dem Leben trauen, weil Gott es mit mir lebt. Maria sagt dem Engel: Ich bin die Magd des Herrn. Mir geschehe, wie du es gesagt hast. Lateinisch: Fiat mihi secundum verbum tuum. Übrigens: Walter Röhrl gewann seine erste Rallye Monte Carlo mit einem Auto der Marke Fiat.

Pfarrer Dr. Bernhard Lackner