Am 25. Dezember 2023

berg sw

LIED: Ich kann dem Leben trauen ...

Ich kann dem Leben trauen, weil Gott es mit mir lebt. Dem Leben trau´n, weil Gott es mit uns lebt. So haben wir gesungen, im Antwortgesang nach der Lesung. Dem Leben trauen, weil Gott es mit mir lebt. Das ist unser Jahresthema in unseren beiden Kirchengemeinden Zum Guten Hirten in Böfingen und St. Josef in Jungingen. Warum sollen ich das tun?

Dem Leben trauen? Lebt es Gott mit mir? Mit uns? Das Wort ist Fleisch geworden im Heiland Jesus Christ. Die Welt wird hell, die sonst verloren ist. So lautet der Vers im Antwortgesang. Gott selber kommt in unsere Welt. Er kommt, aber nicht nur virtuell, nicht nur optional, nicht nur rein theoretisch, nicht nur als Wort, oder noch schlimmer als Worthülse, also nicht wirklich. Nein. Er kommt tatsächlich, zum Anfassen, wenn wir so wollen. Das Wort wird Fleisch, ein Mensch so wie wir, mit Leib und Seele, mit Körper und Geist, mit Herz und Verstand, in Jesus. Der traut sich was, Gott! Er vertraut sich dieser Welt an, so wie sie halt ist, damals vor 2023 Jahren, im Heiligen Land. Da ist vieles nicht in Ordnung. Es sind dunkle Zeiten damals. Im Land haben fremde Herren das Sagen, die Römer. Sie regieren mit Gewalt. Die Menschen im Gottesvolk Israel sind zerstritten. Sie sind aufgespalten in verschiedene Parteien. Die einen, die ganz oben, sie arbeiten mit den verhassten Römern zusammen. Man muss sich halt arrangieren, kollaborieren. Andere halten sich für besonders gescheit und für besonders fromm und verachten alle anderen. Wieder andere gehen in den Untergrund. Sie kämpfen mit Gewalt gegen die da oben. Sind sie Freiheitskämpfer oder sind sie einfach nur Terroristen? Dunkle Zeiten damals. Und heute? Gott traut sich was. Er vertraut sich dieser Welt an, so wie sie halt ist. Das gilt seit 2023 Jahren, auch heute. Auch in unserer Welt ist vieles nicht in Ordnung. Menschen leiden unter Armut, unter Unrecht, unter Gewalt und Krieg, im Heiligen Land und und an vielen anderen Orten. So viele wünschen sich ein Leben in Gerechtigkeit, in Frieden, für sich und vor allem für ihre Kinder. Wer kann da helfen? Kann Gott helfen? Jesus? Kann er Licht bringen? Kann er die Nacht, das Dunkel besiegen? Kann er die Welt retten, die sonst verloren ist? Wir schauen auf ihn. Er sagt von sich: Ich bin das Licht der Welt. Wir wollen es glauben, dass wir gerettet sind. Wir lassen es uns sagen. Wir wissen es doch: Das Licht ist stärker als die Finsternis. In unserer Welt gibt es nicht nur Leid und Armut, Ungerechtigkeit und Unfrieden, Krankheit und Tod. Nein. In unserer Welt gibt es auch Hoffnung. Warum? Weil Gott diese Welt, wie sie nun einmal ist, nicht sich selbst überlässt. Wir sind ihm nicht egal. Er schaut auf uns. Er wird einer von uns, in seinem Sohn, in Jesus Christus. Das feiern wir heute nicht allein. Wir sind viele, in der ganzen Welt, rund um den Globus. Niemand kann sich dem entziehen, was hier geschehen ist. Es ist Weihnachten. Überall. Für alle. Das Wort ist Fleisch geworden im Heiland Jesus Christ. Die Welt wird hell, die sonst verloren ist. Ich kann dem Leben trauen, weil Gott es mit mir lebt. Dem Leben trau´n, weil Gott es mit uns lebt.

Pfarrer Dr. Bernhard Lackner