Am 31. März 2024

leitartikel sw

EVANGELIUM: Joh 20, 1–9

Ganz am Anfang steht ein Mann: Jesus von Nazareth. Zwölf Männer, später werden sie Apostel genannt. Jüngerinnen und Jünger, eine kleine Schar, überschaubar. Wenige Jahrzehnte später gibt es christliche Gemeinden in allen großen Städten des römischen Reiches. Heute sind wir weltweit 1,4 Milliarden Katholiken, 2,6 Milliarden Christen. Eine Erfolgsgeschichte. Wie ist sie zu erklären?

Unser früherer Bischof Gebhard Fürst sagt: Von Anfang an haben Christen Menschen in Not geholfen. Sie waren da für Kranke, für Hungernde, für Obdachlose, für Arme, nicht nur für die eigenen Leute, nein, auch für die Fremden. Das war damals neu. Das überzeugt bis heute. Viele zahlen immer noch Kirchensteuer. Viele sagen: Die Kirche tut schon auch Gutes. Kindergärten, Altenheime, Häuser für Menschen mit Behinderung, Krankenhäuser, Nachbarschaftshilfe, Schulen, Beratungsstellen für Schwangere, für Suchtkranke, für psychisch Kranke, für Menschen in wirtschaftlicher Not. Projekte in Afrika, Asien, Lateinamerika. Die kirchliche Entwicklungshilfe ist die effektivste. Wir machen das schon lange mit viel Erfahrung, mit großem Einsatz. Auch einzelne Christen helfen ihren Mitmenschen einfach so, unauffällig. Nächstenliebe, Caritas, Diakonie, das überzeugt. Indem die Kirche diakonisch handelt, ist sie missionarisch, sagt unser früherer Bischof Gebhard Fürst. Ich lege noch etwas hinzu: Christen glauben an die Auferstehung. Früher galt: Das Leben auf dieser Erde dauert 40 Jahre, 50 Jahre oder 60 Jahre. Dann kommt die Ewigkeit. Die dauert ewig. Also muss ich auf dieser Erde so leben, dass ich anschließend in der Ewigkeit nicht in der Hölle bin, sondern im Himmel und davor nicht allzu lange im Fegefeuer. Und heute? Das Leben auf dieser Erde dauert 80 Jahre, 90 Jahre, vielleicht sogar 100 Jahre. Danach kommt nichts. Davon gehen viele aus. Also muss in diesen 80, 90 oder 100 Jahren alles stattfinden, was ich mir wünsche. Also muss ich in diese begrenzte Zeit alles hineinpacken, was ich mir wünsche. Schaffe ich das? Das macht richtig Stress. Christen glauben an die Auferstehung. Das macht erst einmal gelassen. In dieser Welt, in diesem Leben, da muss nicht alles stattfinden, was ich mir wünsche. Denn es kommt ja noch die Ewigkeit. Die dauert ewig. Christen glauben an die Auferstehung. Sie sind bereit, ihr Leben dafür zu opfern. Das überzeugt von Anfang an. Stephanus, Petrus und Paulus sind die ersten. Unzählige folgen ihnen durch die Jahrhunderte bis heute. Alfred Delp, Priester, Jesuit, er leistet Widerstand gegen Hitler, gegen die Nationalsozialisten. Er wird verhaftet, zum Tod verurteilt, hingerichtet. Alfred Delp, ihm verdanken wir unser Jahresthema: Ich kann dem Leben trauen, weil Gott es mit mir lebt. Die Geschichte von uns Christen, die Geschichte unserer Kirche, ist eine Erfolgsgeschichte. Wir helfen Menschen in Not, nicht nur den eigenen Leuten, sondern auch den Fremden. Das überzeugt. Wir Christen glauben an die Auferstehung. Vom Grabe auferstanden ist heute Jesus Christ. Wir loben ihn, der unsre Hoffnung ist. Ich kann dem Leben trauen, weil Gott es mit mir lebt – dem Leben trau´n, weil Gott es mit uns lebt.


Pfarrer Dr. Bernhard Lackner

 

Kehrvers zum Jahresthema 2024

Ich kann dem Leben trauen,
weil Gott es mit mir lebt.
Dem Leben trau´n,
weil Gott es mit uns lebt.

Vers zum Ostersonntag

Vom Grabe auferstanden
ist heute Jesus Christ.
Wir loben ihn,
der unsre Hoffnung ist.

Text des Kehrverses: nach Alfred Delp
Vers: Bernhard Lackner
Musik: Kurt Rommel Gotteslob Nr. 448