Am 28. Juli 2024
Alle Wege führen nach Rom, auch die Wege von Böfingen und Jungingen. Heute fahren unsere Ministranten nach Rom zur Internationalen Ministrantenwallfahrt. Sie findet alle fünf Jahre statt. Einmal - 2001 - war ich zu dieser Wallfahrt in der ewigen Stadt. Was hat mich am meisten beeindruckt? Die Audienz mit Papst Johannes Paul II. am Mittwoch auf dem Petersplatz. Zehntausende Ministranten aus der ganzen Welt.
Es war unglaublich heiß, über 40 Grad. Mit Feuerwehrschläuchen wurde über den Köpfen der Versammelten Wasser ausgesprengt zum Kühlen. Dann kam der Papst aus seiner Sommerresidenz Castel Gandolfo in einem weißen Helikopter. Man könnte auch sagen: Holykopter. Der flog eine Runde über den Petersplatz. Applaus brandete auf. Nach der Landung in den Vatikanischen Gärten fuhr der Papst im offenen Papamobil über den Platz. Es war ein großartiges Erlebnis. So viele Minis und der Papst mitten unter uns. Alle Wege führen nach Rom. Warum ist Rom so wichtig für uns Christen, für uns Katholiken? In Rom sind die beiden wichtigsten Apostel gestorben, als Märtyrer für das Evangelium. In Rom sind sie begraben: Petrus und Paulus. Petrus ist Fischer am See Genezareth. Jesus ruft ihn in die Schar der Zwölf. Später werden sie Apostel genannt. Petrus ist der Sprecher der Zwölf. Jesus sagt zu ihm: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Wer im Petersdom steht, unter der Kuppel, und nach oben schaut, kann dort diese Worte lesen. Jesus sagt weiter zu Petrus: Ich habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht erlischt. Und wenn du wieder umgekehrt bist, dann stärke deine Brüder. Weide meine Schafe, weide meine Lämmer. Petrus ist der erste Bischof von Rom. Über seinem Grab wird der Petersdom erbaut. Papst Franziskus ist der Nachfolger des heiligen Petrus. Als Bischof von Rom leitet er die ganze Kirche. Zusammen mit Petrus wird in Rom Paulus verehrt. Sein Grab befindet sich in der Kirche St. Paul vor den Mauern. Dort werden unsere Minis ihren ersten Gottesdienst feiern. Paulus war Schriftgelehrter, Pharisäer, hochgebildet. Als junger Mann verfolgt er die Christen. Vor der Stadt Damaskus erscheint ihm Jesus. Er fragt ihn: Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Von da an glaubt Paulus an Jesus. Rastlos reist er durch die Welt. Überall verkündet er das Evangelium. Er gründet Gemeinden. Er schreibt Briefe. Seine Briefe sind die ältesten Schriften im Neuen Testament. Bis heute werden sie gelesen, vor allem im Gottesdienst. Seinen ausführlichsten Brief schreibt er an die Gemeinde in Rom. Paulus möchte gerne nach Rom reisen. Die Christen dort haben von ihm gehört, kennen ihn aber noch nicht persönlich. Also schreibt er ihnen einen Brief, einen langen Brief. In dem stellt er sich vor. Was er glaubt. Was er verkündet: Wir Menschen können uns den Himmel nicht verdienen durch unsere guten Werke, so sehr wir uns auch anstrengen. Den Himmel verdienen durch gute Werke, das tut Jesus für uns. Er schenkt uns die ewige Seligkeit. Was müssen wir tun? An ihn glauben. Durch den Glauben sind wir gerettet. Die ewige Seligkeit ist Gnade. Petrus und Paulus. Beide werden in Rom verehrt. Beide sind in Rom gestorben als Märtyrer für das Evangelium. Beide sind dort begraben. Unseren Ministrantinnen und Ministranten wünschen wir eine gnadenreiche Wallfahrt. Alle Wege führen nach Rom.
Pfarrer Dr. Bernhard Lackner