Am 15. Dezember 2024
Denkt weiter und vertraut auf das Evangelium. Das ist unser Jahresthema. Es begleitet uns durch das Kirchenjahr. Am 1. Advent hat es begonnen. Unser Jahresthema steht im Markusevangelium, im 1. Kapitel. Jesus sagt: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubtan das Evangelium. Mit diesem Wort beginnt Jesus sein öffentliches Wirken. Es ist die Überschrift über seinem Leben, sein Lebensthema.
Kehrt um und glaubtan das Evangelium. Wir übersetzen freier: Denkt weiter und vertraut auf das Evangelium. Weites Denken und großes Vertrauen, das brauchen wir. Weites Denken und großes Vertrauen, gelingt uns das? Wir schauen auf unser Leben. Weiter denken, das bedeutet: Weite Horizonte entdecken, Scheuklappen ablegen, den Kreis nicht zu klein ziehen. Gelingt uns das im Blick auf die Menschen, die uns anvertraut sind in der Familie, bei der Arbeit, im Freundeskreis, in der Kirchengemeinde? Denken wir nicht bisweilen zu eng, eindimensional, ängstlich? Trauen wir den Menschen etwas zu? Geben wir ihnen den nötigen Freiraum, damit sie ihre Talente entfalten können? Sind wir dankbar dafür, dass sie etwas beitragen können, was wir selbst nicht können? Sehen wir sie als Geschenk an, das uns allen guttut, oder erleben wir sie als Konkurrenz, die wir ausbremsen möchten? Nehmen wir uns selbst an, so wie wir sind? Trauen wir uns selbst etwas zu, mehr als bisher, Neues? Sind wir Gott dankbar, dass er uns so viel geschenkt hat? Fähigkeiten, Begabungen, Talente? Weiter denken, das bedeutet auch: Weiter gehen, Schritte nach vorn, in die Zukunft. Gelingt uns das? Haben wir den Mut, Schritte in die Zukunft zu planen, Schritte in die Zukunft zu gehen, gemeinsam? Oder bleiben wir einfach stehen. Alles soll so bleiben wie es ist, nur nichts Neues, nur keine Veränderung. Schauen wir nur zurück? Früher, da war alles besser? Schauen wir nur zurück auf das, was andere uns angetan haben,– wo uns Unrecht getan wurde, wo wir Unrecht getan haben? Hängen wir in dieser negativen Geschichte fest? Lassen wir es zu, dass die negative Vergangenheit unsere Gegenwart bestimmt und unsere Zukunft, die dann keine ist? Oder legen wir den Schalter um? Schauen wir nach vorne? Weiter denken. Weiter gehen. Schritte in die Zukunft. Sind wir bereit zu vergeben, anderen und uns selbst? Wir sind getragen vom Vertrauen auf das Evangelium. Die frohe Botschaft, sie lautet: Das Reich Gottes ist schon da, mitten unter uns, Gottes neue Welt. Er will, dass alle gut leben können, in Gerechtigkeit, in Frieden, hier und jetzt. Er will, dass wir diese neue Welt, die von ihm kommt, sehen. Er will, dass viele Menschen diese neue Welt entdecken. Dabei können wir mithelfen. Er lädt uns ein, ihm zu vertrauen. Gelingt uns das? Tun wir etwas dafür, dass unser Vertrauen wächst, unser Vertrauen in die Menschen und in Gott? Was tun wir dafür, dass unser Glaube, der uns kostbar ist, nicht verschwindet, sondern wächst? Suchen wir die Nähe von Menschen, die uns im Glauben stärken? Trauen wir uns, unseren Glauben mit anderen zu teilen, im Gespräch, im Gottesdienst? Weiter denken. Weite Horizonte entdecken. Weiter gehen. Schritte nach vorn in die Zukunft. Getragen vom Vertrauen auf das Evangelium. Denkt weiter und vertraut auf das Evangelium. Wir bekennen: Das gelingt uns nicht immer. Wir bekennen, dass wir Gutes unterlassen und Böses getan haben. Meine engen Grenzen bringe ich vor dich.
Pfarrer Dr. Bernhard Lackner
Kehrvers zum Jahresthema 2025
Denkt weiter und vertrauet dem Evangelium.
Vers zum 1. Advent
Wir warten auf das Kommen des Heilands Jesus Christ.
Wir wollen ihn empfangen, der unsre Hoffnung ist.
Vers zum 2. Advent
Johannes zeigt auf Jesus, der diese Welt befreit.
Er kommt, uns zu erlösen. Macht ihm den Weg bereit
Vers zum 3. Advent
Johannes ist die Stimme, die in der Wüste spricht.
Er gibt uns heute Zeugnis für das ersehnte Licht.