Am 18. Januar 2025

sternsingerBOE sw

36 Jugendliche in Böfingen und Jungingen bereiten sich derzeit auf die Firmung vor. Am kommenden Sonntag werden wir hier in Böfingen ihre Firmung feiern. Generalvikar Clemens Stroppel wird die Firmung spenden. Firmung, worum geht es? Wir kennen sieben heilige Zeichen, in denen Gott uns nahekommt, die sieben Sakramente. Eines von diesen sieben ist die Firmung. Woran denken wir, wenn wir das Stichwort Firmung hören? 

In die Welt der Erwachsenen aufgenommen werden, Verantwortung über­nehmen für das eigene Leben, für den eigenen Glauben, mündig werden? Schauen wir auf andere Konfessionen, Religionen, Weltanschauungen. Überall finden wir ähnliche Bräuche. In der evangelischen Kirche gibt es die Konfirmation. Im Judentum gibt es das Fest Bar Mizwa. Der 13-Jährige wird in die Gemeinde aufgenommen als vollwertiges Mitglied. In der DDR gab es die Jugendweihe. Der Übergang von der Kindheit zum Erwachsensein wird gefeiert. Nun könnten wir sagen: Genau darum geht es in der Firmung. Firmung ist das Sakrament der Mündigkeit. Stimmt das? In der orthodoxen Kirche wird die Firmung gleich mit der Taufe gespendet, an ganz kleine Kinder. Die Firmung gründet nicht in der Tatsache, dass aus einem Kind ein Erwachsener wird. Die Firmung ist allein Initiative Gottes, unabhängig vom Alter oder der Entwicklung eines Menschen. Was bedeutet Firmung? Dass deutsche Wort Firmung kommt vom lateinischen firmare, das bedeutet: bestärken, bekräftigen. Firmung ist Bekräftigung der Taufe. Was in der Taufe grundgelegt ist - ich gehöre zu Christus und zur Kirche, ich versuche, als Christ zu leben – das wird jetzt bekräftigt. Es ist eine dreifache Bekräftigung. 1. Gott bekräftigt die Taufe. Er sagt ja zu diesem Menschen und er schenkt ihm den Heiligen Geist, Kraft zum Leben als Christ. Jesus ver­spricht seinen Freunden: Ich lasse euch nicht allein. Ich sende euch eine besondere Gabe, Kraft aus der Höhe, den Heiligen Geist. Er befähigt uns Christen, an Christus zu glauben, von ihm zu erzählen und nach seinem Vorbild zu leben. 2. Firmung ist die Bekräftigung der Taufe durch die Gemeinde. Die Gemeinde, die Kirche sagt ja zu dem Neugefirmten. Sie nimmt ihn als vollwertiges Mitglied auf. Durch Taufe und Firmung sind wir befähigt, Aufgaben in der Kirche zu übernehmen: Taufpate, Firmpate, Kirchengemeinderat. 3. Firmung ist die Bekräftigung der Taufe durch den Firmbewerber. Er wird nach seinem Glauben gefragt. Er sagt bewusst ja zu seiner Taufe. Wie wird die Firmung gespendet? Der Bischof oder sein Vertreter legt dem Firmbewerber die Hand auf. Er salbt ihn mit Chrisam und spricht: Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist. Der Gefirmte antwortet: Amen. Der Firmspender spricht: Der Friede sei mit dir. Wir Christen kennen sieben heilige Zeichen der Nähe Gottes, die Sakramente. Die Firmung ist eines von ihnen: Bekräftigung der Taufe durch den Firmbewerber, durch die Gemeinde, durch Gott.

Pfarrer Dr. Bernhard Lackner

 

Kehrvers zum Jahresthema 2025
Denkt weiter und vertrauet dem Evangelium.

  

Vers zur Firmung
Vom Himmel hoch da sendet uns Gott den Heilgen Geist.
Dafür die ganze Kirche ihn heut von Herzen preist.

 Text des Kehrverses: Markus 1, 15
Musik: Jacques Berthier GL Nr. 386