Am 25. Mai 2025

sternsingerBOE sw

 
Am letzten Sonntag wurde Papst Leo in sein Amt eingeführt, in einer heiligen Messe in Rom. Viele haben mitgefeiert: 200 000 Menschen auf dem Petersplatz, Millionen an den Bildschirmen weltweit. Viele, die dabei waren, haben gespürt: Was da gefeiert wird, das ist mehr, als wir Menschen selbst machen können. Da wird uns etwas geschenkt, etwas Großes, von oben. Wir freuen uns. Wir sind dankbar. Deutlich wird auch: Die Kirche ist mehr als der Papst. Wir sind 1,4 Milliarden Katholiken weltweit. Kirche ist keine One-Man-Show. Das gilt auch für unsere Diözese Rottenburg-Stuttgart. Seit einem halben Jahr ist unser Bischof Klaus Krämer im Amt. Doch die Diözese ist mehr als der Bischof. Zu unserer Diözese gehören 1,6 Millionen Menschen. Kirche ist keine One-Man-Show. Das gilt auch für unsere Kirchengemeinde. Die Pfarrei ist mehr als der Pfarrer. Zur Kirchengemeinde Zum Guten Hirten in Böfingen gehören rund 2400 Menschen, zur Kirchengemeinde St. Josef in Jungingen etwa 1000. Gemeinsam sind wir Kirche. Das erfahren wir, wenn wir Gottesdienst feiern. Gottesdienst, das bedeutet nicht: Der Pfarrer liest vorne am Altar die Messe und die anderen schauen zu. Gottesdienst feiern wir gemeinsam, alle zusammen. Es gibt verschiedene Aufgaben, Dienste, Ämter. Der Priester leitet die Feier. Der Diakon verkündet das Evangelium. Er bereitet den Altar. Die Lektorin liest die Lesung, die Fürbitten, die Vermeldungen. Kommunionhelfer teilen die Kommunion aus. Die Organistin musiziert. Die Minis, sie helfen überall mit. Sie zeigen uns: Kirche ist nicht nur etwas für Erwachsene. Auch Kinder und Jugendliche sind aktiv dabei. Sie sind uns wichtig. Morgen werden hier in Böfingen und in Jungingen neue Minis in ihren Dienst eingeführt. Wir freuen uns. Wir danken ihnen, unseren Ministrantinnen und Ministranten. Wenn kein Pfarrer da ist und auch kein Diakon, dann gestalten Leiterinnen und Leiter für Wortgottesfeiern die Liturgie. Auch ihnen danken wir. Gemeinsam feiern wir Gottesdienst. Wir erfahren: Was hier geschieht, das ist mehr als wir Menschen selbst machen können. Da wird uns etwas geschenkt, etwas Großes, von oben. In der heutigen Lesung klingt das an, in starken Bildern, in gewaltigen Bildern. Johannes, der Seher, er hat die Geheime Offenbarung geschrieben, das letzte Buch der Bibel. Er beschreibt, was er sieht: Er sieht die Heilige Stadt Jerusalem, wie sie von Gott aus dem Himmel herabkommt, erfüllt von der Herrlichkeit Gottes. Sie glänzt wie ein kostbarer Edelstein, wie ein kristallklarer Jaspis. Da berühren sich Himmel und Erde. Die Heilige Stadt Jerusalem, sie kommt vom Himmel herab, zu uns, jetzt. Frieden hinterlasse ich euch; meinen Frieden gebe ich euch. Nicht einen Frieden, wie die Welt ihn geben kann, gebe ich euch. Das sagt Jesus heute im Evangelium. Menschen leiden unter Gewalt und Krieg. Unfriede herrscht auf der Erde. Alle sehnen sich nach Frieden. Wer kann ihn geben? Der Friede sei mit euch allen. Das sagte Papst Leo nach seiner Wahl als erstes zu den Menschen auf dem Petersplatz. Frieden hinterlasse ich euch; meinen Frieden gebe ich euch. Das sagt uns und allen Menschen Jesus heute.

Pfarrer Dr. Bernhard Lackner

Bildnachweis:

  • Das neue Jerusalem - KI-generiertes Bild (Mitte)
  • Firmung (links) und Karfreitag (rechts) in der Seelsorgeeinheit