am 22. September 2019

Predigt am 25. Sonntag im Jahreskreis
Evangelium: Lk 16, 1-9

Was soll das denn? Der Verwalter, ihm droht die Kündigung. Was tut er? Er fälscht die Schuldscheine. Er kauft sich das Wohlwollen der Schuldner. Das ist kriminell. Betrug. Korruption. Was soll das denn? Lädt uns Jesus ein, es genauso zu machen? Schuldscheine zu fälschen, zu betrügen, Menschen zu bestechen, zu kaufen? Nein. Worum geht es dann? Der ungerechte Verwalter erkennt, wie ernst seine Lage ist. Er überlegt. Er erkennt, was ihn retten kann, und er tut entschlossen, was zu tun ist..

Den Ernst der Situation erkennen, sehen, was zu tun ist, und es tun, entschlossen. Genau das haben die Menschen gemacht vor 30 Jahren, als die Mauer fiel. Immer am Montag sind sie erst in die Kirche gegangen zum Beten und dann auf die Straße zum Demonstrieren, friedlich, ohne Gewalt, mit Kerzen in den Händen. Den Ernst der Situation erkennen, sehen, was zu tun ist und es entschlossen tun. Das machen Menschen auch heute, vor allem die jungen Leute. Greta Thunberg und die Aktion Fridays for Future. Jeden Freitag demonstrieren sie gegen den Klimawandel für die Zukunft unserer Welt. Die Menschen in Hongkong. Fast täglich demonstrieren sie für Freiheit und Demokratie in ihrer Stadt, gegen die Staatsmacht, gegen Tränengas und Wasserwerfer. Sehen, was zu tun ist und es tun, entschlossen. Vor allem junge Leute tun das. Jesus war und ist einer von ihnen. Hier vorne an der Seite sehen wir ihn noch als Kind. Er ist nicht allein. Bei ihm sind der heilige Josef, unser Schutzpatron, und Maria, die Mutter. Mit dir, Maria, singen wir von Gottes Heil - in unserer Zeit.

Pfr. Dr. Bernhard Lackner