am 27. September 2020
Evangelium: Mt 6,25-34
Am vergangenen Sonntag haben wir im Gottesdienst wieder gemeinsam gesungen, zum ersten Mal nacheinem halben Jahr. Das war eine Freude. Gloria in excelsis Deo. Halleluja. Gemeinsam singen. Wie kostbar das ist. Miteinander singen. Da erleben wir Gemeinschaft. Gemeinschaft miteinander und Gemeinschaft mit Gott. Das ist unser Ziel. Wir erinnern uns. Wir sind Kirche am Ort. Wir wollen Kirche an vielen Orten gestalten. Da gehört das gemeinsame Singen unbedingt dazu.
Gemeinsam singen im Gottesdienst ist für uns Christen wichtig von Anfang an. Schon zu den Zeiten des Apostels Paulus war das so. In der heutigen Lesung aus seinem Brief an die Gemeinde in Philippi überliefert er uns ein Lied, einen Hymnus. Worum geht es? Es geht um Jesus Christus. Er war wie Gott, hielt aber nicht daran fest, Gott gleich zu sein, sondern er entäußerte sich, wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen. Er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen, damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu und jeder Mund bekennt: Jesus Christus ist der Herr zur Ehre Gottes des Vaters. Jesus. Er war wie Gott. Gott gleich. Im Himmel. Ganz oben. Er sieht die Menschen. Ihre Not. Ihr Leid. Hier auf der Erde. Ganz unten. Er steigt zu ihnen hinab. Er wird einer von ihnen. Einer von uns. Jesus kommt herunter zu uns, weil Gott das so will. Er teilt das Leben mit uns. Auch Not und Leid. Bis zur letzten Konsequenz. Bis zum Tod am Kreuz. Gott sieht das. Er nimmt Jesus zu sich hinauf. Von ganz unten nach ganz oben. Jesus Christus, der heruntergekommene Gott, er wird erhöht. Er bekommt den Namen, der größer ist als alle Namen: Jesus der Christus. Der Gesalbte. Der König. Er ist der Herr zur Ehre Gottes des Vaters. Das Lied von Jesus Christus, es ist das Lied der Christen. Es ist unser Lied. Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht. Sagt Paulus. Wie geht das? So gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht? Wir sehen die Not der Menschen und helfen, so gut wir es eben können, in Zeiten von Corona besonders. Wir lassen uns anrühren von der Not der Geflüchteten auf den griechischen Inseln und anderswo. Die Stadt Ulm ist dem Bündnis „Seebrücke - Sicherer Hafen“ beigetreten. Es geht darum, geflüchtete Menschen, die aus dem Mittelmeer gerettet wurden, aufzunehmen. Auch wir als Kirchengemeinde sind der Aktion beigetreten. Am vergangenen Sonntag haben wir den Caritas-Sonntag begangen. Caritas, Nächstenliebe, das ist der Auftrag der Kirche. Das ist unsere Aufgabe. Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht. Jesus Christus. Gott gleich. Ganz oben. Heruntergekommen zu uns Menschen. Nach ganz unten. Weil Gott das so will. Erhöht zu Gott im Himmel. Jesus Christus ist der Herr zur Ehre Gottes des Vaters. Das ist unser Lied.
Pfarrer Dr. Bernhard Lackner