Jahresrückblicke 2024
.. für die Gemeinde Zum Guten Hirten, Böfingen
Es ist Geschichte: Das Jahr 2024. Schon längst sind wir angekommen im Hier und Jetzt, angekommen im Jahr 2025 mit all seinen Terminen und Herausforderungen. Und trotzdem ist es lohnenswert zurückzublicken auf das vergangene Jahr. Bei meinem letzten Jahresrückblick habe ich versucht, alle Aktivitäten und alle Akteure in den Blick zu nehmen. Dieses Jahr beschränke ich mich darauf: Was war das Besondere, das Neue? Wir sind diejenigen, die dieses Jahr gestaltet haben. Was ist uns gelungen?
Zunächst haben uns unsere Gebäude wieder gewaltig in Atem gehalten. Ein großes Problem stellte die Heizung unserer Kirche dar. Der Kirchenraum war völlig überheizt – Sie erinnern sich –, dafür herrschte in der Sakristei Eiszeit. Zahlreiche Einstellungsexperimente führten zu keinem nachhaltigen Ergebnis. Eine große Konferenz aller Beteiligten – und es waren nicht wenige – brachte dann endlich das gewünschte Resultat. Seither gibt es weder Frostbeulen in der Sakristei noch Hitzegeschädigte im Kirchenraum.
Auch die Kirchplatzbeleuchtung brachte uns große Probleme ein. Man wollte schon glauben, ein Irrwisch schaltete mal diese, mal jene Lampe aus. Kaum meinte man das Problem im Griff zu haben, fiel schon wieder die nächste Lampe aus. Die Ursache lag im wahrsten Sinne tiefer: Bei Regenwetter drang Feuchtigkeit in die Erdleitung ein und führte zu Kurzschlüssen. Es half nichts, wir mussten aufgraben lassen. Jetzt haben wir wieder eine zuverlässige Platzbeleuchtung und damit sichere Wege.
Der Sakristeikeller war schon lange ein Sorgenkind: Über die Jahrzehnte waren die Kellerräume Lager und Abstellfläche für alles und jedes. Am 24. Juni fanden sich 23 freiwillige HelferInnen ein, die 25qm Altholz, Metallschrott und Sperrmüll ans Tageslicht befördert haben. Die Laune war prima, und trotz harter Arbeit hat es in der Gemeinschaft wieder einmal so richtig Spaß gemacht. Dies ist auch eine Erfahrung!
Große Anstrengung und viel Zeit erforderte die Anstellung einer neuen Putzfirma. Seit Jahresbeginn 2024 mussten wir die 3. Putzfirma unter Vertrag nehmen. Kirche, Gemeindehaus, Pfarrbüro, das Büro der Nachbarschaftshilfe und der Kirchplatz sind riesige Flächen, die vernünftig gepflegt werden müssen, um teure Schäden abzuwenden. Dazu ist nicht jeder in der Lage. Die Firma Messina unterstützt uns nun zu unserer Zufriedenheit. Vielen Dank!
Sehr lange schon störten uns die Papiercontainer am Parkplatz. Gerne wollten wir den Kirchenbesuchern den Weg vorbei am Müll ersparen. Jetzt haben wir am Ende des Geländes einen Streifen pflastern lassen und die Container stehen nun beim Altkleidercontainer am Rande der Wendeplatte vor den Gemeindegaragen. Die Entsorger können nun viel bequemer mit dem Auto vorfahren und ausladen. Leider fühlen sich die Leute weniger beobachtet und werfen oft unkontrolliert alles möglich in die Müllbehälter – oder gerne auch mal daneben.
Seit dem vergangenen Sommer sind wir auch selbstständige Betreiber der Photovoltaikanlage auf dem Gemeindehausdach. Nach Vertrag ist uns die Anlage kostenlos nach 20 Jahren zugefallen. Aber auch hier müssen Verträge ausgehandelt und Wartungsarbeiten erledigt werden. Wir sind glücklich, dass Thoma Oßwald und Helmut Rupp dafür das entsprechende Knowhow haben. Vielen Dank!
Und endlich war die Renovation des Clubraumes fertig. Die alten Tische wurden überarbeitet und bekamen neue Tischplatten. Die Stühle wurden neu gepolstert und schließlich konnte die neue Clubraumküche eingebaut werden. Jetzt können die BenutzerInnen große Schubladen bequem aufziehen und man sieht auf einen Blick, welche Töpfe, Pfannen und welche Geschirrteile zur Verfügung stehen. Alles ist praktischer, bequemer und einfach moderner geworden. Wir sind stolz, dass wir diesen Raum Gruppen für vielfältige soziale Begegnungen zur Verfügung stellen können.
Dies waren die ganz großen Projekte des vergangenen Jahres. Aber natürlich fielen zahllose kleinere Maßnahmen an. Auch die müssen erst einmal gestemmt werden: Neue Regale im Materialraum, ein neues Regal für die Orgelbücher an der Orgel, der Austausch kaputter Schlösser, ein neuer Wasserhahn, der Auf- und Abbau des Christbaumes auf dem Kirchturm einschließlich Beleuchtung, die Befestigung loser Pflastersteine auf dem Kirchplatz, der Kauf neuer Staubsauger und einer Straßen-Kehrmaschine, die Instandsetzung der kircheneigenen Bierbänke und neue Flügelschrauben für die Christkindlesmarktstände, und auch der Hirtenstab unseres guten Hirten musste wieder mal neu eingesetzt werden. Sicher schwirrt Ihnen bereits jetzt der Kopf – meine Liste ist noch längst nicht vollständig. Aber jetzt und hier muss Danke gesagt werden bei allen, die sich für den Erhalt unserer Gebäude eingesetzt haben: Danke Helmut Rupp, Thomas Oßwald, Kai Ewers, Florian Köberle, Heike Wilken, den SakristeikellerräumerInnen, und allen, wirklich allen, die immer wieder Stühle und Tische transportieren, kehren, wischen, Müll herunternehmen, das Licht ausmachen und Müll aufheben. Ohne Ihren Sachverstand, Ihr Engagement und Ihre helfende Hand wäre das alles nicht zu stemmen. An dieser Stelle auch herzlichen Dank an alle KirchensteuerzahlerInnen. Der Unterhalt kostet Geld – viel Geld. Das Engagement vieler Ehrenamtlicher ist nicht genug, es braucht auch finanzielle Mittel.
Die Gebäude und unser Gelände bilden den Rahmen unseres Gemeindelebens – nicht weniger. Um unsere Gebäude und die Möglichkeiten, die sie bieten, werden wir beneidet. Hier können wir uns treffen und miteinander feiern. Hier findet unser Gemeindeleben außerhalb der Gottesdienste statt. Das ganze Jahr über jagt ein Fest das nächste. Und wie oft gibt es im Nachgang zu einem Gottesdienst einen Kaffee, ein Glas Sekt, ein komplettes Mittagessen, ein Häppchen hier, ein Häppchen dort, …. und immer auf Spendenbasis. Es ist die ganz große Stärke unserer Gemeinde, dass jede und jeder willkommen ist. Und weil viele die Spendenkörbe reich bestücken, können wir es uns erlauben, dass niemand aufgefordert oder gezwungen ist, seinen Verzehr zu bezahlen. Niemand muss sich überlegen, ob er sich das Essen oder das Getränk leisten kann. Unsere Solidargemeinschaft ermöglicht auch den weniger Betuchten Teilhabe. Herzlichen Dank an Birgit Kölle, Thomas Klöble, an die zahlreichen Helferinnen und Helfer in der Küche, die Würstlesgriller, die Kuchenbäckerinnen, TischdeckerInnen, an alle, die unsere Feste gestalten. Was wären wir ohne euch???
Neu und ganz besonders in diesem Jahr war 56 Jahre nach Fertigstellung unseres Gemeindehauses eine Vervollständigung unseres Gemeindesaales. Wir konnten an der Rückwand der Bühne ein Kunstwerk anbringen. Karin Maria Breidbach hat uns dieses Kunstwerk gestaltet. Es trägt den Titel „Inkarnation“. Damit wurde unser Gemeindesaal ungemein künstlerisch aufgewertet. Der Aufenthalt im Raum hat nun eine neue Qualität erhalten. Liebe Karin Maria Breidbach, du hast dein ganzes künstlerisches und spirituelles Vermögen in dieses Kunstwerk einfließen lassen. Herzlichen Dank!!!!
Besonders gut und teilweise neu ist für unsere Gemeinde die professionelle theologische Versorgung. Wir schätzen uns glücklich, dass wir mit nur zwei Gemeinden eine sehr kleine Seelsorgeeinheit sind, die sich einen Pfarrer teilen, der auch noch bei uns in Böfingen wohnt. Wir haben nun auch zwei Diakone mit Markus Lubert und mit Niels Materne, dessen Weihe wir mit einem Festgottesdienst und anschließendem Büffet auf dem Kirchplatz gefeiert haben. Seit dem Frühjahr vergangenen Jahres wohnt Pensionär Pfarrer Miller in unserer Gemeinde, den Sie schon bei einem Gottesdienst erlebt haben. Wir schätzen uns überaus glücklich, dass wir so umfangreich mit Theologen versorgt sind. Herzlichen Dank an dieser Stelle auch an alle, die sich für die Gestaltung der Gottesdienste einsetzen: Unsere Wortgottesdienstleiter, unsere MinistrantenInnen, unsere LektorInnen und KommunionhelferInnen, unsere Mesnerin Frau Wilken und die Aushilfsmesner, unsere Organisten und Musizierende. Wir sind Dank Ihrem Engagement sehr gut aufgestellt und man kann bei uns ständig abwechslungsreich gestaltete Gottesdienste erleben.
Ein Hauptziel nach Corona und dem Auszug des Kindergartens aus dem Untergeschoss unseres Gemeindehauses war, dass unsere Räume neu belebt werden und dass die einzelnen Gruppen sich in die Gemeinde einbringen. Die El Schaddai-Gruppe trifft sich bei uns in unserer Kirche und im Clubraum. Sie sind für uns zu ganz wichtigen Helferinnen geworden. Sie betreiben auf dem Christkindlesmarkt einen Stand mit leckerem philippinischem Essen, sie helfen beim Stuhlen und in der Küche bei unseren Festen. Beim Böfinger Big Band Biergarten sind sie unverzichtbar. Der Popchor um Roland Eppelt ist ein wichtiger Bestandteil unserer Gemeinde geworden. Beim Christkindlesmarkt ist er für die St. Georgs-Chorknaben eingesprungen, die ausgerechnet im Jubiläumsjahr nicht angetreten sind. Und wir haben einen Stammtisch russisch sprechender Seniorinnen, die sich ebenfalls in unserer Gemeinde einbringen. Herzlichen Dank für das gute Miteinander. Sie sind eine Bereicherung für uns.
Neu und ganz besonders positiv ist die Entwicklung bei der Jugend. Wir konnten neue Ministrant/innen aufnehmen, die Minifreizeit ist altersübergreifend ein Highlight und unsere älteren Ministranten wurden von Niels Materne zur Miniwallfahrt nach Rom begleitet. Begeistert sind sie zurückgekommen. Katrin Voss-Lubert, Birgit Kölle, Kai Ewers und Niels Materne betreuen unsere Altardiener mit Herzblut. Wir wissen das zu schätzen. Vielen Dank! Wildes Leben findet donnerstags in und um unser Gemeindehaus statt. Die Schutzengelchen und die Schutzengel treffen sich und lassen sich ausbilden und sensibilisieren, um sich selbst und auch andere gegen Mobbing zu schützen. Dies führte auch zu einem Anstieg der KjG-ler, die übrigens dieses Jahr ihr 50jähriges Jubiläum gefeiert haben. Und dann haben wir den Pfadfindern von Böfingen Winterquartier angeboten. Es handelt sich dabei nicht um eine kirchliche Gruppe, aber wer gegen Jugendverwahrlosung ist, muss etwas dagegen tun. Die Pfadfinder haben hervorragende Pädagogen, die Jugendlichen sind glücklich in unseren Winterquartiersräumen und wir sind dankbar für deren Engagement auf dem Christkindlesmarkt. Die Stadt sieht sich übrigens nicht in der Lage, den Pfadfindern Räume zur Verfügung zu stellen oder finanzielle Unterstützung zu gewähren. Wir sind stolz und dankbar, dass in und um unser Gemeindehaus die Jugendarbeit nur so brummt.
Das vorletzte Kapitel sei gewidmet unserer Verantwortung für mehr Gerechtigkeit und Solidarität mit den Armen in der Welt. Durch unsere Spenden konnte an der Shak Junior School in Uganda eine Mensa mit rauchfreien Herden und einem Speisesaal gebaut werden. Nur wenige Wochen später konnte die neuen Schultoilette gebaut und fertig gestellt werden. Eine unerträgliche Situation hat sich deutlich verbessert, wenn auch von bescheidenem Luxus noch nicht die Rede ist. Täglich gehen 340 Kinder auf unsere Toiletten und essen in der von uns erbauten Mensa. Ein Kommunionkind unserer Gemeinde hat statt Geschenken großherzig das geschenkte Geld gespendet und damit konnte ein weiterer Klassenraum vergipst werden. Dies ist optisch eine gewaltige Verbesserung, und endlich halten die Lernplakate an den Wänden. Beim letzten Christkindlesmarkt kamen wieder 5900 Euro Spendengelder zusammen, zusammen mit dem Adventsverkauf ca. 7000 Euro. Damit werden Lehrerhäuschen gebaut, weil die Unterbringung der LehrerInnen unzumutbar geworden ist. Und schon 14 Tage später kamen bei der Sternsingeraktion wieder ca. 6000 Euro zusammen. Nicht aufgezählt habe ich alle anderen Kollekten, die oftmals für Menschen in Not verwendet werden. Liebe Gemeinde, was haben Sie alle doch für ein großes Herz. Ich möchte mich bei jedem einzelnen von Ihnen dafür bedanken. Damit haben wir täglich das Leben für viele, viele Menschen verbessert – in Bulabakulu sind es Tag für Tag ca. 370 Menschen.
Aber das absolut Neue des Jahres ist – leider im Kontext sehr beunruhigend - dass einige Mitglieder unserer Gemeinde politisch aktiv geworden sind und aktiv werden mussten. Wir haben teil genommen an der Gegendemonstration, die während des Parteitages der AFD in Ulm stattgefunden hat. Unsere Banner und unsere Plakate wurden uns von einem Gemeindemitglied gespendet, das selbst nicht dabei sein konnte. Wir wurden medial heftig wahrgenommen – wir waren übrigens die einzige Kirchengemeinde aus Ulm, die im wahrsten Sinne des Wortes Flagge gezeigt hat. Die Dekane der kath. und der ev. Kirche standen auf der Rednerliste, aber wir konnten sie unterstützen und bezeugen, dass wir Hass und Hetze nicht akzeptieren, dass wir für Demokratie sind und billigen Populismus ablehnen. Sehr zu denken hat uns der Ausspruch des evangelischen Pfarrers Martin Niemöller aus der NS-Zeit, der zitiert worden ist: Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschaftler. Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Jude. Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte. Ich persönlich – liebe Gemeinde - bin stolz darauf, dass es gemeinsam möglich war, Flagge zu zeigen. Herzlichen Dank allen Engagierten!
Nun am Ende möchte ich mich bedanken bei den Leitungsgremien unserer Gemeinde, die mit Weitblick die Weichen stellen. Mein Dank gilt in besonderer Weise unserem Pfarrer Dr. Lackner, den Mitgliedern des KGRs und Verwaltungsausschusses, dem Jugendausschuss und auch auch unseren beiden Sekretärinnen Christine Flechtner und Andrea Oßwald, die über ihre Berufstätigkeit auch immer wieder ehrenamtlich mit anpacken. Und last not least herzlichen Dank für Ihre Treue. Sie sind Gemeinde, wir alle sind Gemeinde.
Als ehemalige Lehrerin habe ich typischerweise am Ende noch eine Hausaufgabe für Sie: Falls Sie wieder einmal am Stammtisch und im Bekanntenkreis belächelt werden, dass Sie immer noch so dumm sind und in die Kirche kommen, Kirchensteuer bezahlen und sich sogar ehrenamtlich engagieren, dann richten Sie sich mit großem Selbstbewusstsein gerade und sagen: Ihr habt keine Ahnung!!! Es macht Spaß und ist großartig zu einer solchen Gemeinschaft zu gehören. Wir machen unser Böfingen und auch die Welt besser. Kritisieren kann jeder, aber wir tun etwas – und zwar eine ganze Menge. Und darauf sind wir stolz!!!!
Ricarda Simon, gewählte Vorsitzende des Kirchengemeinderates
.. für die Gemeinde St. Josef, Jungingen
Liebe Gemeinde,
kaum hat das Jahr begonnen, schon geht es wieder zu Ende. Dies war mein erster Gedanke, als ich den Jahresrückblick vorbereitet habe. Viele Hoffnungen, wie ein Friede im Nahost oder der Ukraine haben sich nicht erfüllt. Ich möchte jetzt aber gar nicht auf die Weltpolitik blicken. Diese begegnet uns jeden Abend in den Nachrichten.
Vielmehr habe ich an unser Jahresthema gedacht: „Denkt weiter und vertraut auf das Evangelium“. Denkt weiter, das bedeutet, dass wir unseren Blick weiten sollen. Nicht immer nur in dieselbe Richtung blicken, sondern auch an Menschen und Orte denken, die wir nicht dauernd im Blick haben. Auch andere Botschaften als nur die Haupt-Nachrichten beachten.
Denkt weiter, bedeutet auch, dass wir in die Zukunft blicken sollen, uns mit künftigen Entwicklungen vertraut machen und überlegen sollen, wie wir mit diesen Entwicklungen umgehen können. Um weiter zu denken, sollen und dürfen wir auch zurückblicken, um uns bewusst zu machen, wie wir zu der Stelle gekommen sind, an der wir aktuell stehen. In diesem Sinne möchte ich nun den Blick etwas schweifen lassen.
Ich beginne bei der Sternsingeraktion im Januar, bei der unsere Sternsinger mehr als 5000 Euro Spenden sammeln konnten. Dann natürlich das Fronleichnamsfest, das dieses Jahr zwar wettertechnisch etwas wackelig war, aber dann doch erfolgreich. Auch das St. Martinsspiel, die Rorate-Gottesdienste im Dezember, oder das Senioren-Café, das dieses Jahr von Susanne Grupp an Anita Meyer und Elisabeth Koch übergeben wurde.
Der Kinderfasching war wieder ein großer Erfolg. Andrea Kling hat ihn auch dieses Jahr wieder mit viel Energie und Spaß organisiert und viele helfende Hände mobilisiert. Für Andrea Kling war dies ihr letzter Kinderfasching als Chef-Organisatorin, aber beim Sportverein haben sich zwei Damen gefunden, die diese liebgewordene Tradition fortsetzen wollen. Und auch künftig ist unsere Gemeinde hier nicht ganz „außen vor“, denn unsere Jugend will weiterhin den Waffelverkauf beim Kinderfasching übernehmen.
Und darüber hinaus gab es noch weitere Aktivitäten, die ich nicht alle aufzählen kann. Ich möchte vielmehr an dieser Stelle allen helfenden Händen ganz herzlich für Ihr Engagement und Mithilfe danken.
Im letzten Jahr sind wir als Gemeinde tatsächlich ein klein wenig gewachsen. Leider sind 14 Personen aus unserer Gemeinde in diesem Jahr verstorben. 10 weitere Personen sind aus der Kirche ausgetreten. 32 Personen sind zugezogen und wir durften uns über einen Täufling freuen.
Auch im KGR haben wir Änderungen erfahren. Markus Häge musste aufgrund seiner neuen Beschäftigung beim Verwaltungszentrum den KGR verlassen – er wäre sonst seine eigene Aufsicht gewesen. Und Maria Wolfs Tod kurz vor Weihnachten hat uns alle völlig unerwartet und schmerzvoll getroffen.
Dreizehn Kinder haben diese Jahr die erste Heilige Kommunion empfangen. Und von diesen konnten wir 8 Kinder dafür begeistern, als Ministranten anzufangen.
Unsere älteren Ministranten waren dann im Sommer bei der internationalen Ministranten-Wallfahrt in Rom. Wir Daheimgebliebenen durften täglich durch Einträge in einem digitalen Reisetagebuch an den Erlebnissen teilhaben. Obwohl es mit ca. 38 Grad immer sehr heiß war, haben unsere Ministranten an jedem Tag um die 30.000 Schritte zurückgelegt.
Herzlichen Dank an dieser Stelle an Niels Materne, der diese Reise maßgeblich organisiert hat. Selbst einen Italienisch Crash-Kurs hat er für unsere Ministranten organisiert.
Zudem haben wir mit Niels Materne seit diesem Jahr einen weiteren Diakon in unserer Seelsorgeeinheit, wofür wir sehr dankbar sind.
Der Junginger Maibaum war ziemlich „in die Jahre“ gekommen. Unsere Feuerwehr hatte sich der Sache angenommen und vorgeschlagen, die alten Schilder der Handwerkszünfte zu ersetzen. Zum einen, da diese Schilder recht marode waren, zum anderen, da es einige der abgebildeten Handwerkerzünfte in Jungingen gar nicht mehr gibt. So entstand die Idee, statt der Zünfte die Junginger Vereine und Vereinigungen darzustellen. Neben den Vereinen haben nun auch die evangelische und die katholische Gemeinde in Jungingen ein Schild auf dem Maibaum.
Der Eine-Welt-Gottesdienst und das anschließende Suppe-Essen im Gemeindehaus haben zu fast 1400 Euro Spenden geführt. Obwohl wir für 50 Gäste aufgestuhlt hatten, mussten wir spontan noch weitere Tische aufstellen. Einfach klasse. Aufgestockt wurden die Spenden noch durch die Waffel-Erlöse unserer Firmlinge von St. Martin. Die Erlöse sind vollumfänglich der Shak Junior School in Uganda zugeflossen. Beim dritten Lehrerhaus konnte bereits mit dem Bau begonnen werden.
Im Ökumenekreis haben wir überlegt, wo wir etwas gemeinsam machen können. Ein Ergebnis können Sie morgen selber miterleben. Der Neujahrsgottesdienst 2025 wird ökumenisch gestaltet. Wir treffen uns hierzu morgen um 17:00 im evangelischen Gemeindehaus. Im Anschluss wird es dort den traditionellen Stehempfang geben, an dem wir mit unseren Mitchristen auf das neue Jahr anstoßen können und nette Gespräche führen.
Die letzten beiden Punkte – die Shak Junior School, aber auch der Ökumenekreis – sind für mich schöne Beispiele für ein „Denkt weiter“.
Lassen wir nun von „Denkt weiter“ unseren Blick auf die Zukunft lenken. Auch hier erwartet uns die eine oder andere Änderung.
Hier möchte ich kurz abschweifen. 1992 hatte in Amerika eine Kundin bei McDonald einen Kaffee gekauft, diesen auf dem Autositz balanciert und am Ende über ihr Hose geschüttet. Und – oh Wunder – der Kaffee war heiß. Darauf hat die Dame McDonalds verklangt, da man ja nicht damit rechnen kann, dass Kaffee heiß ist. Am Ende hat sie recht bekommen und seitdem ziert ein Hinweis, dass das Getränk im Becher heiß ist, jeden Kaffeebecher bei McDonalds. Damit schützt sich der Kaffeeverkäufer vor weiteren Klagen. Was hat diese Geschichte mit uns zu tun, werden Sie sich fragen? Nun, auch wir wollen uns etwas schützen. In Bälde werden wir am Eingang zum Kirchplatz ein Schild mit dem Text „Privatgrundstück, Kein Durchgang, Kein Winterdienst, Betreten auf eigene Gefahr“ aufstellen. Soll das heißen, dass wir nicht mehr räumen werden? Nein, das soll es nicht heißen. Für Gottesdienste werden wir die Wege räumen, und auch sonst bemühen wir uns, dass zumindest der Weg zu Kirche und Gemeindehaus geräumt ist. Aber eine 100% Garantie gibt es nicht. Und hier kann so ein unfreundliches Schild tatsächlich ein wenig helfen.
Und dann erwartet die Gemeinden in der Diözese eine Reduktion der nicht-kirchlichen Gebäudeflächen um dreißig Prozent. Für die nächsten Jahre wird erwartet, dass die Kirchensteuereinnahmen zurückgehen oder zumindest nicht mehr steigen. Bei aber gleichzeitig steigenden Kosten ist klar, dass Maßnahmen erforderlich sind. Dies kann bedeuten, dass Gebäude abgegeben werden, aber auch, dass es Kooperationen mit anderen Trägern geben kann, um die Kosten für die Gebäude zu reduzieren.
Die Aufforderung „Denkt weiter“ unseres Jahresmottos habe ich nun in verschiedenen Richtungen – zurück, in die Breite, in die Zukunft – aufgegriffen. Und das „Denkt weiter“ bedeutet für mich nicht nur nachdenken, sondern auch, aus den eigenen Gedanken Schlüsse ziehen und entsprechend zu handeln.
Die Aufforderung „vertraut auf das Evangelium“ habe ich bisher nicht beachtet. Doch diese Aufforderung sollen und dürfen wir nicht außer Acht lassen. Um uns herum gibt es Vieles, das Herausforderungen in sich birgt. Seien es Entwicklungen in unserer Gemeinde und Diözese, aber auch in der Weltpolitik. Der Gedanke, dass wir nicht alleingelassen sind und immer auf Gott vertrauen dürfen, möge uns immer wieder Halt geben.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben für 2025 viel Erfolg, Gesundheit, aber auch Vertrauen. Gott segne Sie.
Frank Houdek, gewählter Vorsitzender des Kirchengemeinderates
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