.. für die Gemeinde Zum Guten Hirten, Böfingen
Liebe Gemeinde!
Wie soll eine Kirchengemeinde sein??? Wie sie nicht sein soll, dass wissen wir alle sehr genau. Aber wie soll sie sein, unsere Kirchengemeinde??? Welche Eigenschaften würden wir idealtypisch einer guten Kirchengemeinde zuschreiben: Sind wir ein Ort des Glaubens, ein Ort, wo der Nächste etwas zählt, wo jeder, aber auch jeder willkommen ist, wo man sich gemeinsam treffen kann, Feste miteinander erlebt und aber auch Sorgen teilen kann. Wo ein moderner, offener, toleranter Geist herrscht, wo Teilen wichtig ist, wo man seine Talente einbringen darf in gepflegten, schönen Räumen. Heute halten wir Rückschau auf unsere Gemeinde, auf uns selbst. Sie alle haben mitgebaut an dieser Kirchengemeinde. - Können wir zufrieden sein? - Haben wir uns angestrengt? Halten wir Rückschau auf das Jahr 2023.
Beginnen wir zunächst mit dem Management unserer Gebäude: Unser Gemeindehaus hat einen neuen Bühnenvorhang erhalten. Der Alte war nur noch schäbig. Aufräumhelfer haben im vergangenen Jahr den Abstellraum und 2 Garagen entmüllt und für Ordnung gesorgt. Auch eine große Menge an Betonmüll hinter den Garagen wurde uns kostenlos entsorgt. Nach dem Auszug des Kindergartens im Untergeschoss konnte zwei Kindertischchen und 6 Kinderstühlchen übernommen werden. Diese werden von unseren kleinen Gästen sehr gut angenommen. Gerne malen und spielen sie daran. Aus dem Kegelstüble wurde ein Hausarbeitsraum. Endlich hat unsere Mesnerin Heike Wilken einen Platz für die Kirchen-Wäsche. Bislang musste sie alles nach Hause schleppen – was für eine Zumutung. Das ist nun Vergangenheit. Die Jugend ist in ihre Jugendräume zurückgezogen. Julian, Christian, Samuel, Beni und einige ältere Jugendliche haben die Jugendräume selbst gestrichen – und zwar perfekt – und dabei die Gemeindekasse geschont. Im Clubraum wird in Kürze eine neue Küche installiert, die alten Geräte werden aus ökologischen und finanziellen Gründen übernommen. Die Tische erfuhren eine Überarbeitung, die Stühle sind frisch gepolstert. Bald haben wir einen wunderschön hergerichteten Clubraum, den wir nützen können. Helmut Rupp hat auch in diesem Jahr zahlreiche Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt. Die Reparatur der Glastür im Eingangsbereich des Gemeindehauses möchte ich besonders erwähnen und das Einbetonieren zahlreicher loser Pflastersteine. Damit ist unser Kirchplatz wieder verkehrssicher. Was es bedeutet, bei Wind und Nieselregen einen riesigen Christbaum auf dem Turmdach zu installieren, das können Sie beim Sekt erfragen. Und wieder haben sich zu den Festen zahlreiche Auf- und Abbauhelfer zuverlässig eingefunden. Auch der Bauausschuss hatte alle Hände voll zu tun, zum Beispiel auch die Reparatur unserer Kirchenfenster in die Hand zu nehmen oder die Sakristei Türe noch einbruchsicherer zu machen. Herzlichen Dank allen, die dabei geholfen haben: Wolfgang Feilen, Helmut Rupp, Thomas und Andrea Oswald, Birgit Kölle, Heike Wilken, Simon Leinmüller, Kai Ewers, Thomas Ribback, Bauunternehmer Georg Dehm aus Oberelchingen, unseren Jugendlichen, Florian Köberle, ….
Oft wird nur gesehen, wenn etwas nicht funktioniert. Aber wer das alles in Ordnung hält, der wird übersehen. Nicht bei uns. Wir anerkennen Ihre Leistung und bedanken uns herzlich – auch bei allen, die nicht mit Namen genannt worden sind. Blicken wir jetzt zurück auf die Festivitäten unserer Gemeinde: Das neue Jahr 2023 begannen wir mit einem Ökumenischen Gottesdienst. Zu Dreikönig rückten 36 Kinder mit dem traditionellen Haustürsegen in alle Himmelsrichtungen aus – sie besuchten auch die Auferstehungsgemeinde. Sie erzielten ein Spendenergebnis von 6333,94 Euro. Herzlichen Dank an die Sternsingermütter vom letzten Jahr und auch die Neuen, die vergangenes Jahr schon Vorbereitungen getroffen haben.: Nina Leinmüller, Familie Heike Bischoff, Andi Fischer, Familie Katharina DR. Seeliger, Familie Susi Weiß. Eine Woche später gab es den ersten Jahresrückblick getrennt vom Silvesterabend, wie es bislang der Brauch war. Viele aktive Gemeindemitglieder sind gekommen und anschließend an den Jahresrückblickgottesdienst füllte sich unser Gemeindesaal und wir konnten mit einem ein Gläschen Sekt anstoßen. Am 11. Januar war unser Gottesdienst so gut besucht, dass alle Plätze, auch auf der Empore und in der Kapelle belegt waren. Die herbeigeschleppten Stühle gefährdeten – beinahe - die Fluchtwege. Warum???: Nach Corona konnten alle Firmlinge von unserem Pfarrer Dr. Lackner gemeinsam gefirmt werden und die Angehörigen kamen zuhauf. Niels Materne hat die Jugendlichen mit einem neuen Konzept in 2 Gruppen vorbereitet. Dieses neue Konzept kam sehr gut an. Im März feierten wir den Weltgebetstag. Und endlich – nach Corona - gab es anschließend wieder ein gemeinsames Essen. Im März konnte man in unserer - wieder proppenvollen Kirche - ein Gospelkonzert mit Achorde, einer Projektband aus Ulm, Kapitain Frolin und Deborah Woodson erleben. Immerhin hatte Deborah Woodson schon zahlreiche Fernsehauftritte und sie hat auch schon vor dem USamerikanischen Präsidenten Barak Obama gesungen… und jetzt war sie bei uns zu Gast. Ich kann nur sagen, ich hatte meinen Spaß, das schwarzes New York lag greifbar in der Luft – bei uns in Böfingen. An Palmsonntag wurde mit Aufwand dem Einzug Jesu in Jerusalem gedacht – alle Kommunionkinder mit selbstgebastelten Palmen. In der Osternacht waren die ehemaligen St. Georgschorkaben zu Gast, Karin Maria Breidbach gestaltete unsere Osterkerze und beim anschließenden Frühstück im Gemeindehaus saßen wir in fröhlicher Runde. Der sonst eher ungeliebte Ostermontag wurde durch unsere Projektband um Roland Eppelt zum Event. Zur Erstkommunion am darauffolgenden Sonntag kamen 17 Kinder aus Böfingen. Der Chor Choreluja umrahmte das Patrozinium. Anschließend fanden sich viele Leute - und zum Glück auch genügend Kuchenspenden im Gemeindehaus ein.
Christi Himmelfahrt wurde ökumenisch am Schlössle zelebriert. Wir feierten Pfingsten. Wir feierten Fronleichnam mit Blumenteppich und Prozession im Freien. Herzlichen Dank Renate Walter und allen Blumenteppichgestalterinnen. Anschließend genossen wir unser traditionelles Weißwurstfrühstück. Wir feierten unser Helferfest in 2. Auflage bei bestem Wetter draußen um den Baum herum. Die alten und die neuen Helfer bereicherten das Fest mit beeindruckenden Statements. Besonders hat uns gefreut, dass die Gruppenleiter der KJG und der Minis diesmal der Einladung gefolgt ist. Wir feierten die Weihe unseres Diakons zur Ausbildung Michael Seitz. Viele kamen zum Abschied von Pfarrer Mack auf den Kirchplatz der ev. Kirche. Und wie ich in Erfahrung bringen konnte, war das Erste, was er in seiner neuen Wohnung an die Wand gebohrt hat, unser Geschenk: die Städtegarderobe Ulm ergänzt mit den beiden Kirchtürmen von Böfingen.Wir feierten im Herbst Erntedank. Birigt Kölle und Thomas Klöble kochten für 140 Menschen. Helmut Arndt saß wie seit Jahrzehnten an der Getränkeausgabe, es gab genügend Kuchen und oh Wunder – es gab genügend Spülerinnen, Aufräumer und Betreuerinnen des Kuchenbuffets. Diesmal bereicherte der Popchor unser Fest. Wir feierten Kirchweih, Choreluja umrahmte das Fest. Im Advent gab es Rorategottesdienste und die Weihnachtsgottesdienste waren ein feierliches Erlebnis mit musikalischen Höhepunkten. Jedes Fest war auf seine Weise besonders und gelungen. Alle Mahlzeiten wurden ausschließlich durch Spenden finanziert. Und immer!!! gab es ein Plus. Das ist mehr als erfreulich und wir dürfen stolz auf uns sein, dass wir insgesamt so ehrlich und spendabel sind. Und wir können auch stolz sein, dass unsere Feste so lebendig und heiter sind.
Über das Jahr gibt es noch andere Aktivitäten, die erwähnt werden müssten: wir haben eine Gruppe, die sich jeden Dienstag zum Rosenkranz trifft. Familie Tremmel veranstaltet seit Jahren ganz eigenständig sehr bewegende Kreuzwegandachten. Markus Lubert und Anna Kinateder bieten den Kleinsten wunderschöne Kindergottesdienste an, Katrin Voss-Lubert und Michaela Beckhove-Fauß und Stefanie Köberle gestalten anschauliche Familiengottesdienste, den Kinderkreuzweg und das Krippenspiel an Heilig Abend. Ein Team sortiert in Laupheim bei Aktion Hoffnung Kleidung, Katrin Voss-Lubert, Kai Eppelt und Niels Materne engagieren sich für die Jugend, die ein tolles Zeltlager und auch eine spannende Minifreizeit veranstalten. Christa Ziegler, Regine Fleischmann und Elfriede Emmerich bieten das Seniorencafé an, der Nikolausclub trifft sich regelmäßig und einige Gemeindemitglieder sind aktiv beim „Synodalen Weg“. Wir freuen uns über die Neuzugänge bei den Ministranten. Herzlichen Dank allen Engagierten!
Jetzt möchte ich auf die Besonderheiten dieses Jahres zu sprechen kommen. Markus Lubert hat ein Konzept ausgearbeitet, wie Hochbetagten und wie den hohen Ehejubilaren aus unserer Gemeinde persönlich gratuliert werden kann. Viele Freiwillige haben sich bereiterklärt, mitzumachen. Herzlichen Dank allen Beteiligten. Dies bedeutet eine große Verbesserung. Markus Lubert hat die Aufgabe, „sich um Notleidende zu kümmern“ neu aufgestellt und die Caritas mit ins Boot geholt. Bedürftige werden dort zur Beratung geschickt. Profis wissen, an wen man sich noch wenden kann und welches Recht auf professionelle Hilfe man in einer Notlage hat. Lebensmittelgutscheine oder andere finanzielle Hilfen werden von der Gemeinde über die Caritaskasse finanziert. Die geleistete Hilfe kann so gerecht verteilt und zielgerichtet eingesetzt werden.
Liebe Gemeinde, es macht etwas mit einem, wenn man erlebt, wie ein verzweifelter Mensch am Nachmittag in der Kirche am Boden liegt und Gott um Hilfe anfleht. Und es macht etwas mit einem, wenn man erkennen darf, dass das Bodenpersonal Gottes bereits aktiv ist um genau diese Hilfe zu organisieren. Danke Markus Lubert und Danke an allen SpendernInnen, die die Caritaskasse auffüllen – auch die Zahler von Kirchensteuern. In den ersten 3 Quartalen dieses Jahres wurde 3562 Euro dafür aufgewendet.
In diesem Zusammenhang möchte ich erzählen, dass sich montags hier im Haus die sogenannten Caritasfrauen treffen. Dies ist ein Angebot für geflüchtete Frauen, die für ihr Probleme Hilfe finden und die somit viel für Integration leisten. Danke an alle HelferInnen der Nachbarschaftshilfe. Sie ist sehr stark nachgefragt. Frau Ina Nordheimer, Frau Wettengel und Frau Fuhrmann leisten hervorragende Arbeit.
Ein weiterer echter! Meilenstein ist die Ausarbeitung des Institutionellen Schutzkonzeptes Schutzbefohlener. Auf Grund der hohen Missbrauchszahlen soll unbedingt verhindert werden, dass in der Institution Kirche dies nochmal eher gedeckt statt aufdeckt oder - noch besser - verhindert wird. Niels Materne hat für unsere Gemeinde dieses Schutzkonzept entwickelt. Herzlichen Dank!!!
Und dann muss noch das Engagement angesprochen werden, das sich auf unsere beiden afrikanischen Hilfswerke bezieht. Insgesamt wurden 8184 Euro gespendet und erwirtschaftet. Die Schulküche der Shak-Junior School steht kurz vor der Fertigstellung. Liebe Gemeinde, wir erreichen mit unserem Engagement in Uganda und Sambia täglich mehrere hundert Kinder, deren Lebenssituation sich durch unsere Hilfe nachhaltig verbessert. Dies sollte uns mit ganz besonderer Freude und mit einer gehörigen Portion Stolz erfüllen.
Liebe Gemeinde, wie gut sind wir? Um auf den Anfang meiner Rede zurückzukehren. Sind wir ein Ort des Glaubens, ein Ort, wo der Nächste etwas zählt, wo jeder, aber auch jeder willkommen ist, wo man sich gemeinsam treffen kann, Feste miteinander erlebt und auch Sorgen teilen kann. Wo ein moderner, offener, toleranter Geist herrscht, wo Teilen wichtig ist, wo man seine Talente einbringen darf in gepflegten, schönen Räumen. !!!! Ich finde, wir haben uns gewaltig ins Zeug gelegt.!!!
Ich danke herzlich unserem Pfarrer Dr. Bernhard Lackner, bei dem alles zusammenfließt. Die Organisation unserer Kirchengemeinde ist eine Herausforderung – oft fernab eigentlicher pastoraler Angelegenheiten. Herzlichen Dank unserem Diakon Markus Lubert, unserem Pastoralreferenten Niels Materne, unseren überaus freundlichen und kompetenten und stets geduldigen Sekretärinnen Christine Flechtner und Andrea Osswald, unserer Mesnerin Heike Wilken zusammen mit ihrer hilfsbereiten Familie.
Ein besonderer Dank ergeht in diesem Jahr an Kai Ewers zusammen mit seiner Familie, der sich als Mann für sehr viele Fälle in unendlichen vielen Fällen bewiesen hat, so zum Beispiel als Aushilfsmesner über die Weihnachtsfeiertage, als Musikant in zahlreichen Musikprojekten, als Computerspezialist und auch als Hilfskoch bei der Ministrantenfreizeit. Aber seine wichtigste Fähigkeit ist sein ausgleichendes Wesen. Herzlichen Dank lieber Kai! - Herzlichen Dank allen Mitgliedern des KGR, allen Ausschussmitgliedern, allen Verantwortlichen in den Gruppen, unseren Ministranten, unseren Lektorinnen und Lektoren, unseren KommunionhelferInnen, unseren Gemeindehaus-Helferinnen und Helfern, allen die mitmachen, die dabei sind und mitfeiern, allen die sich um die Kirchen-Musik bemühen, besonders Roland Eppelt und Monika Osswald und allen Chormitgliedern und Projektmusikanten. Danke an alle, die ihre Ideen einbringen, die Basteln und Werkeln für unsere Märkte, den Thor Heyerdal Pfadfindern, den El Schaddaji Frauen, den Photografen, Pfarrbriefredakteuren und AusträgerInnen, allen, die uns Zeit und/oder Geld schenken, unseren Gestaltern der Ökumene, den Mitstreitern des Synodalen Weges, den unermüdlichen BeterInnen für den Frieden und allen, die bemüht sind, die Botschaft Jesu Christi in die Tat umzusetzen. Ich danke Ihnen allen!!!, die geholfen haben, dass diese Gemeinde lebt.
Ganz zum Schluss bitte ich um Nachsehen für alles, was Sie enttäuscht hat und wofür wir Verantwortung übernehmen müssen. Ich bitte um Nachsehen bei denjenigen, die ich vergessen habe und ich habe sicher jemanden vergessen. Doch ich kann Ihnen versichern, dass die Verantwortlichen der Gemeinde sich weiterhin ernsthaft mühen werden, noch besser zu werden.
Ich wünsche uns, dass wir unseren Weg weitergehen, von dem dich denke, dass er ein sehr guter ist. Und jetzt haben wir uns alle einen riesengroßen Applaus verdient.
Ricarda Simon, gewählte Vorsitzende des Kirchengemeinderates
.. für die Gemeinde St. Josef, Jungingen
Liebe Gemeinde,
die Tage vor Weihnachten waren dieses Jahr wettertechnisch recht stürmisch. Ich hoffe, Sie sind alle von Sturmschäden verschont geblieben. Doch nicht nur wettertechnisch war es dieses Jahr stürmisch, auch das Leben hatte dieses Jahr immer wieder stürmische Phasen.
So geht der Ukraine-Krieg unvermindert weiter. Der Angriff der Hamas auf Israel und als Reaktion darauf die Kämpfe im Gaza-Streifen haben viele von uns erschreckt. Aber auch in unmittelbarer Nähe ändert sich was: die steigenden Zahlen an Migranten, die auch in Jungingen einige Wohneinheiten zur Unterbringung von Flüchtlingen mit sich bringen. Und nicht zuletzt die generellen Turbulenzen in der Politik, die immer wieder zu Unsicherheiten führen.
Doch das Jahr hatte nicht nur stürmische Momente. Im Geist des Jahresthemas des letzten Jahres „Ich will Euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben“ gab es auch vieles Positives:
Im Januar durften wir uns wieder über die Sternsinger freuen. Auch der Kinderfasching fand seit einigen Jahren wieder statt. Das Fronleichnamsfest, das dieses Jahr zum ersten Mal von Andrea Kling organisiert wurde, war ein großer Erfolg.
Unsere größeren Ministranten werden nächstes Jahr zur internationalen Ministranten-Wallfahrt nach Rom aufbrechen. Um das für die einzelne Ministrantin und den einzelnen Ministranten nicht zu teuer zu machen, werden immer wieder Aktionen veranstaltet, um Spendenaufrufe zu verteilen und Geld einzusammeln. So kamen wir alle in den Genuss frischer Waffeln an Fronleichnam, St. Martin und dem Fest des Bücherei-Jubiläums.
Das Fest des Bücherei-Jubiläums war auch ein schönes Erlebnis der ökumenischen Zusammenarbeit in Jungingen. Ebenso unser gemeinsamer Stand auf dem Herbstmarkt und der gemeinsame Mittagstisch, der seit April zusammen von den beiden Junginger Gemeinden, der Ortsverwaltung, den Landfrauen sowie der Caritas angeboten wird. Mittlerweile kommen jeden Monat rund 40 Gäste zum Mittagstisch.
Im November durften wir uns über das St. Martinsfest und den Eine-Welt-Tag freuen. Beim Eine-Welt-Tag wurde uns ein neues Projekt vorgestellt, das wir als Nachfolge des Kinderheims in Kasisi unterstützen. Kasisi hat sich glücklicherweise sehr positiv entwickelt, so dass dieses Kinderheim mittlerweile gut auf eigenen Füßen stehen kann.
Das Nachfolgeprojekt ist die Shak Junior School in Uganda. Seit der Gründung vor wenigen Jahren ist die Schule auf mittlerweile mehr als 280 Schülerinnen und Schüler angewachsen. Staatliche Förderung der Schule – Fehlanzeige. Selbst ganz grundlegende Dinge, wie eine Wasserversorgung, Sitzgelegenheiten oder eine halbwegs vernünftige Möglichkeit zum Kochen des einfachen Mittagsessens gab es nicht. Dabei ist die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen der einzige wirklich nachhaltige Weg, Menschen aus völliger Armut und Not herauszuführen. Seit wenigen Jahren wird die Shak Junior School nun von unserer Schwestergemeinde in Böfingen unterstützt. Und seit diesem Jahr sind wir auch mit an Bord.
So eingeschränkt die Situation in Uganda auch sein mag, eines fasziniert mich hierbei sehr: Anders als bei uns gibt es dort viel weniger Regelungen, Vorschriften und Bürokratie. Während wir hier mit 9000 Euro vermutlich nicht mal die nötigen Unterlagen für einen Genehmigungsprozess erstellen lassen könnten, kann dort mit dem Geld eine komplette Küche erstellt werden. Sicher, immer noch sehr einfach, aber eine gigantische Verbesserung für die Schülerinnen und Schüler. Direkt nach unserem Eine-Welt-Tag hatte Frau Simon aus Böfingen dem Schulleiter in Uganda mitgeteilt, dass nun das Geld für das Küchendach da sei. Seit ein paar Tagen habe ich bereits Fotos von dem Dach.
Alle eben aufgezählten Aktionen leben davon, dass sich Freiwillige finden, die diese Aktionen vorbereiten und durchführen. Sei es, um Suppen für die Suppen-Küche am Eine-Welt-Tag zu kochen, sei es den Auf- und Abbau an Fronleichnam durchzuführen, oder all die anderen Aktionen. An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an alle Helferinnen und Helfer.
Eine Aktion, deren Ergebnis alle von uns sechsmal im Jahr erleben, ist die Erstellung des Gemeindebriefes. Zwei der Mitwirkenden sind seit mittlerweile mehr als 20 Jahre hier aktiv. Ein Anlass, ein etwas ausgiebigeres Dankeschön zu sagen. Ich habe hier für Maria Wolf, die rasende Reporterin aus Jungingen, und Peter Bombe, die spitze Feder aus Jungingen, ein kleines Präsent, um ausdrücklich DANKE zu sagen.
Die beiden habe ich zum morgigen Neujahrsempfang eingeladen, um die Präsente entgegenzunehmen.
Viele der Feste und Aktionen gibt es schon seit vielen Jahren. Dennoch gibt es auch immer wieder Änderungen. Bei einigen Aktionen, sei es der Kuchenverkauf an Fronleichnam oder die Ausgabe von Punsch und Waffeln an St. Martin, sind wir dazu übergegangen, von festen Preisen abzurücken und stattdessen um Spenden zu bitten. Das scheint ein guter Schritt zu sein. In der Kasse findet sich am Ende mehr als bei festen Preisen. Zudem schließen wir hierdurch niemanden aufgrund eines klammen Geldbeutels aus.
Bleiben wir bei der Hoffnung: Als hoffnungsvoll empfinde ich es, dass wir im Kirchengemeinderat dieses Jahr beschließen konnten, eine Solaranlage auf das Dach des Gemeindehauses installieren zu lassen. Die formalen Abläufe haben hier natürlich wieder unseren Elan etwas ausgebremst, doch mittlerweile ist die Anlage auf dem Dach und wir sind nun als Stromerzeuger aktiv. Hoffnungsvoll stimmen mich auch einige Zahlen: dieses Jahr hatten wir 7 Kommunionkinder, für nächstes Jahr scheint diese Zahl sogar nochmal deutlich zu steigen. 23 Jugendliche aus Jungingen sind dieses Jahr zur Firmung gegangen. Auch die Zahl der Ministrantinnen und Ministranten ist erfreulich hoch.
Natürlich sind nicht alle Zahlen erfreulich. Sieben Gemeindemitglieder sind dieses Jahr verstorben und 18 Kirchenaustritte zeigen, dass die Zahl derer, die uns den Rücken zukehren, nicht kleiner wird. Hierbei empfinde ich die Signale, die im Zusammenhang mit den kirchlichen Reformbemühungen aus Rom kommen, als enttäuschend. An dieser Stelle muss ich zugeben, dass mich das Evangelium mit den drei Dienern, denen der Herr Talente zur Aufbewahrung und Vermehrung vor seiner Abwesenheit gibt, doch sehr geprägt hat. Es ist gut und richtig, dass wir uns auf den Herrn verlassen sollen und verlassen können. Aber ich denke, das soll nicht bedeuten, passiv die Hände in den Schoß zu legen. Wir müssen schon auch unsere Talente nutzen und unseren Teil beitragen.
Letztes Jahr hatte ich Ihnen versprochen, mehr über den Prozess „Gemeinsam stärker“ zu berichten. Leider hat der Prozess dieses Jahr etwas an Schwung verloren – da es aber auch um ein großes Rad geht, hatte ich die ursprüngliche Zeitplanung als sehr optimistisch empfunden. Es gibt aber erste Schritte. So ist ein gemeinsamer Liturgieausschuss der Ulmer Gemeinden angedacht, um sich hier noch besser abzustimmen. Die Zukunft kann eben nicht einfach von einem Moment auf den nächsten neugestaltet werden. Neue Ideen müssen erst einmal verdaut werden, bevor man an die Umsetzung geht.
Neben dem Rückblick noch ein kleiner Blick in die Zukunft. Unser neues Jahresthema „Das Leben wagen, weil Gott es mit mir lebt“ kennen Sie ja bereits. Wir haben dieses seit dem Advent auch immer im Zwischenruf vor dem Evangelium – Entworfen von unserem Pfarrer. Auch das ist ein Beispiel für die Nutzung der eigenen Talente.
Dieses Jahr dürfen wir auch gespannt nach Rom und Rottenburg schauen, denn es gilt einen neuen Bischof zu wählen. Typischerweise dauert es rund ein Jahr, bis ein Bischofsstuhl wieder neu besetzt ist. Bis dahin obliegt dem Diözesan-Administrator Clemens Stroppel die Leitung unseres Bistums.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben für 2024 viel „Erfolg“, „Gesundheit“, gute Gelegenheiten zur Nutzung Ihrer Talente und nicht zuletzt „innere Zufriedenheit“. Gott segne Sie.
Frank Houdek, gewählter Vorsitzender des Kirchengemeinderates
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