Im Februar ist es der Apostel Matthias. "Und sie stellten zwei Männer auf: Josef, genannt Barsabbas, mit dem Beinamen Justus, und Matthias. Dann beteten sie: Herr, du kennst die Herzen aller; zeige, wen von beiden du erwählt hast, diesen Dienst und dieses Apostelamt zu übernehmen. Denn Judas hat es verlassen und ist an den Ort gegangen, der ihm bestimmt war. Dann gaben sie ihnen Lose; das Los fiel auf Matthias, und er wurde den elf Aposteln zugerechnet."
So berichtet die Apostelgeschicht (Apg 1, 23-26) über die Berufung des Matthias als Nachfolger von Judas Iskariot in den Kreis der 12. Viel ist über Matthias nicht bekannt. Eusebius von Cäsarea berichtet, Matthias habe Jesus in jungen Jahren kennengelernt. Nach diesem Bericht gehörte er zu den 72 Jüngern, die Jesus zur Verkündung des Reiches Gottes ausgesandte. (Lk 10, 1). Aber auch diese Berichte sind unsicher. Verschiedenen Legenden nach wirkte er in Judäa und wurde wegen seiner Heilungen, Bekehrungen und Predigten vor dem Hohen Rat verklagt. Nachdem dieser ihn zum Tod verurteilte, wurde er gesteinigt und nach römischen Recht mit dem Beil enthauptet. Andere Überlieferungen erzählen, dass er in Griechenland oder im Kaukasus gewirkt haben soll. Nach weiteren Erzählungen soll er –wie Matthäus- in einem Land am Schwarzen Meer, dass Äthiopien genannt wird, den Glauben verkündet haben. Dort sei er im Jahr 63 zu erst gesteinigt, dann mit dem Beil erschlagen worden. Nach einer weiteren Legende soll der Apostel Andreas ihn, nach vorübergehender Blendung und wunderbarer Wiedererlangung der Sehkraft, aus den Händen von Menschenfressern gerettet haben.
Jacobus de Voragine berichtet in der Legenda aurea (goldene Legende), dass Matthias in Jerusalem eines friedlichen Todes gestorben sei und seine Gebeine nach Rom überführt wurden. Helena, die Mutter Kaiser Konstantins, beauftragte den Bischof Agritius, er war der 4. Bischof in Trier, die Gebeine des Heiligen Matthias von Rom nach Trier zu überführen. Dort wurden sie zunächst in der St. Eucharius-Kirche beigesetzt. Eucharius war der 1. Bischof von Trier. Später wurde diese Kirche abgerissen und an gleicher Stelle die heutige Abteikirche St. Matthias erbaut. Dort sind die Gebeine des Apostels in der Krypta beigesetzt. Das Grab des Matthias ist das einzige Apostelgrab nördlich der Alpen. Die Matthiaswallfahrt bekam im Mittelalter große Bedeutung und es entstanden Matthias-Bruderschaften. Einige von ihnen führen bis heute Wallfahrten nach Trier durch. Dargestellt wird Matthias mit einer Hellebarde. Auf Aposteldarstellungen wird Matthias jedoch meist durch Paulus verdrängt. Auch Bauernregeln gibt es zu seinem Gedenktag dem 24. Februar, so unter anderem: "Mattheis bricht’s Eis – find’t er keins, macht er eins".
Bei der von uns geplanten Wallfahrt am 08. bis 10.07.2016 wollen wir natürlich auch das Grab des Apostels Matthias besuchen.
Wolfgang Feilen
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