Am 27. Juli 2025
Drei Wochen lang fahren sie durch Frankreich, mit dem Rad, Tour de France, das bedeutendste Radrennen der Welt. Heute geht es zu Ende, in Paris, auf den Champs-Élysées, unter dem Arc de Thriomphe. Wer fährt mit? Die ARD-Sportschau hat eine dreiteilige Dokumentation erstellt. Drei verschiedene Fahrertypen werden vorgestellt: die Sprinter, die Wasserträger und die Giganten. Heute geht es um die Giganten. Der erfolgreichste von ihnen ist der Belgier Eddy Merckx. In seiner aktiven Zeit, vor 50 Jahren, hat er alles gewonnen. Fünfmal die Tour, fünfmal den Giro d´Italia, viele Eintagesrennen. An ihm kam keiner vorbei. Für seine Konkurrenten war das demoralisierend, geradezu tragisch, auch für den Franzosen Raimond Poulidor. Er war der Zweite hinter Eddy Merckx. Trotzdem lieben die Franzosen den ewigen Zweiten bis heute und sie lieben seinen Enkel Mathieu van der Poel. Er hat vor vier Jahren seine erste Tour-de-France-Etappe gewonnen. Er hat diesen Sieg seinem verstorbenen Großvater Poupou gewidmet. Beim Überfahren der Ziellinie hat er mit dem rechten Zeigefinger nach oben gezeigt, zum Himmel. Ein Bild, das bleibt, ikonisch. Giganten, das sind auch die Berge, die bei der Tour zu befahren sind. Sie heißen: Galibier, Alpe d´Huez, Mont Ventoux, Tourmalet. Der höchste auf Asphalt erreichbare Punkt der Alpen ist die Cime de la Bonette, 2860 m über dem Meer. Letztes Jahr war sie im Programm. Giganten, auch Hobbyradler versuchen, sie zu befahren. Wenn es gelingt, ist das eine Gnade. Berge, es gibt sie auch in der Bibel. Auf dem Gottesberg Horeb empfängt Mose die Zehn Gebote. Elia, der Prophet, er lebt auf dem Berg Karmel. Jerusalem ist die Stadt auf dem Berg Zion, weithin sichtbar. Sie kann nicht verborgen bleiben. Jesus steigt immer wieder auf einen Berg, um in der Einsamkeit zu beten. Dort oben ist er seinem Vater im Himmel besonders nahe. Auf dem Berg der Verklärung zeigt er sich seinen Jüngern in strahlendem Licht. An seiner Seite sind Mose und Elia. Auf einem Berg hält er seine wichtigste Rede, die Bergpredigt. So erzählt es der Evangelist Matthäus. Auf dem Berg ist Gott den Menschen besonders nahe. Das erfahren jetzt im Sommer viele Urlauber. Sie verbringen ihre Ferien in den Bergen. Manchmal gibt es auf dem Berg auch einen Gottesdienst, eine Bergmesse. Das ist ein ganz besonderes Erlebnis für alle, die dabei sein können, für alle, die vorher den Berg erklommen haben. Berge zu erklimmen, die gibt es auch im übertragenen Sinne, im wirklichen Leben. Eine junge Frau, ein junger Mann, sie beginnen ein Studium. Schon bald kommen die ersten Prüfungen, dann das Examen am Schluss. Ob ich das schaffe? Ein junges Ehepaar beschließt: Wir bauen ein eigenes Haus für uns und für unsere Kinder. Das ist nicht ganz einfach. Ein Bauplatz muss gefunden werden, ein Architekt, Handwerker, eine solide Finanzierung, eine Herausforderung. Ein lieber Mensch, der uns viel bedeutet, wird plötzlich krank. Er braucht Hilfe und Pflege. Das ganze Leben muss neu organisiert werden. Ob wir das schaffen? Denkt weiter und vertraut auf das Evangelium. Das ist unser Jahresthema. Denkt weiter und vertraut auf das Evangelium. Wir können weiterdenken, nach rechts und nach links schauen. Wie machen das die anderen Menschen, die in einer ähnlichen Situation sind wie wir? Was hilft denen? Was können wir von ihnen lernen? Können sie uns helfen? Wir können unseren Horizont erweitern. Wir können weiterdenken. Das bedeutet auch: Nach vorne schauen, nicht stehen bleiben, nach vorne gehen, weiter gehen, weil wir auf das Evangelium vertrauen. Wie lautet das Evangelium? Wir sind auf unserem Weg nicht allein. Gute Menschen begleiten uns. Sie helfen uns. Wir sind auf unserem Weg am Berg nicht allein. Einer geht mit uns. Er geht uns sogar voran. Wir können ihm folgen. Wir können hinter ihm hergehen, wie es der Evangelist Markus sagt, ihm nachfolgen, wörtlich übersetzt: hinter ihm hergehen. Ihn können wir bitten, dann wird uns gegeben. Denkt weiter und vertraut auf das Evangelium. Er gibt sie uns, ganz sicher. Denkt weiter und vertraut auf das Evangelium.
Pfarrer Dr. Bernhard Lackner
Bildnachweis:
- Verklärung auf dem Berg Tabor - Ganzjahreskrippe der Franziskanerinnen von Bad Tölz
- Mathieu van der Poel gewinnt die Bergetappe - KI-generiert