Am 23. November 2025
Wir wollen die Lesung verstehen, die wir vorher gehört haben. Sie steht im Alten Testament, im 2. Buch Samuel. Wir stellen vier Fragen. Die erste lautet: Was ist tatsächlich geschehen, damals, vor etwa 3000 Jahren, im Heiligen Land? Die Ältesten des Volkes Israel kommen zum König David nach Hebron und salben ihn dort zum König von Israel. Hinter diesen Satz setzen die Historiker ein dickes Fragezeichen. Schlimmer noch. Sie fragen: Hat es den König David überhaupt gegeben? Für die Geschichtswissenschaft gilt die Existenz einer Person als gesichert, wenn zwei voneinander unabhängige Quellen über diese Person berichten. Vom König David ist aber nur in der Bibel die Rede, nicht in den Schriften der Nachbarvölker, der Ägypter und der anderen altorientalischen Hochkulturen. Auch gibt es bis heute keinen Stein, keine Inschrift, aus dem 10. oder 9. Jahrhundert vor Christus, mit dem Namen des Königs David. Seit Jahrzehnten suchen Archäologen in Jerusalem und in der Umgebung nach einem solchen Stein. Dieser Stein hätte für den Staat Israel eine überragende Bedeutung. Bis heute wurde er nicht gefunden. Wir kommen zur zweiten Frage. Was sagt uns die Lesung über unseren Glauben an Gott, an Jesus Christus? Gott erwählt David zum König seines Volkes. David regiert das Gottesvolk in schwerer Zeit, erfolgreich. Josef, der mit Maria verlobt ist, er stammt aus dem Haus Davids. Ihr Sohn Jesus, ist der Davidssohn. Er ist der Gesalbte des Herrn, der Messias, der Christus. Durch ihn will Gott sein Volk leiten und retten. Das sagt als erster der Evangelist Matthäus. Doch Jesus ist mehr als nur der Nachkomme Davids, des berühmten Königs. Er ist der Sohn Gottes, der Retter, der Heiland, nicht nur für das Gottesvolk Israel, sondern für alle Völker, für die ganze Welt. Es folgt die dritte Frage. Was sollen wir tun? Die Geschichte von David ist eine Gebrauchsanweisung für Könige in Erzählform. Am Beispiel Davids wird gezeigt, was ein König tun soll und was nicht. Da wird gezeigt, was Führungskräfte tun sollen und was nicht. David ist noch sehr jung, als ihn der Prophet Samuel zum König salbt, ein Hirtenjunge. Das kommt vor. Nur Mut! Jugend muss kein Nachteil sein. Reinhold Würth, er ist 19, als sein Vater stirbt. Er übernimmt den Betrieb, eine Schraubengroßhandlung für Handwerker in Künzelsau. Er macht daraus einen Weltkonzern. David, der Hirtenjunge mit der Schleuder, er besiegt den Philister Goliath. Er wird zum wichtigsten Soldaten im Heer seines Königs Saul. Er eilt von Sieg zu Sieg. Saul wird eifersüchtig, neidisch. David könnte ihm den Thron wegnehmen. Er will David töten. Doch der bleibt loyal seinem König gegenüber. David wird König und die Macht steigt ihm zu Kopfe. Er lässt seine Soldaten zählen; er will wissen, wie stark sein Heer ist, statt auf Gott zu vertrauen. Die Strafe folgt: Die Pest wütet im Land. David nimmt sich die Frau eines seiner Offiziere. Den Ehemann lässt er töten. Die Strafe folgt. Davids Sohn Absalom wendet sich gegen ihn, kämpft gegen ihn. David muss fliehen. Er wird gedemütigt. Er hatte vergessen: Es gibt einen, der über mir steht. Ihm bin ich verantwortlich. Wir schließen mit der vierten Frage: Was dürfen wir hoffen? Was wird sein am Ende, in der Ewigkeit? Da wird es nur noch einen König geben: Jesus Christus und seine Herrschaft, sein Reich der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens.
Pfarrer Dr. Bernhard Lackner
Bildnachweis
- David kämpft gegen Goliath - KI-generiert
- David wird zum König gekrönt- KI-generiert
- Jesus aus dem Hause Davids wird zum Christkönig gesalbt - KI-generiert

