traditioneller Beiname „der Erstgeborene“
orthodoxer Beiname: der Wundertäter
Bedeutung (griech..) der Mannhafte
Gedenktag 30. November
Der römisch-katholische Andreastag wurde gewählt, weil der Apostel an diesem Tag gekreuzigt worden sein soll. Dem schließt sich manche evangelische Kirche an; Festliturgien gibt es deshalb auch im Protestantismus.
Bereit zum Verzicht: - Andreas aus Bethsaida (Joh. 1,44) – heute der Hügel Et-Tell bei Ad Dar Dara, war offenbar einer der Allerersten (Mk 1,17/Joh. 1.12), die dem kommenden Erlöser mit offenen Armen entgegengingen. Mit seinem Bruder Simon gehörte Andreas zum „Zwölferkreis.“ Im Kreise der zwölf Jünger wird er an unterschiedlichen Stellen in der Rangfolge genannt. Nach dem Markusevangelium (Mk 13.3) gehört er zu einem der nur vier Jünger, denen Jesus eine Rede über die Endzeit mitteilte.
Es will etwas heißen, wenn ein Mann in gesicherter Stellung seinen Beruf aufgibt, seine engere Heimat und seine Lieben verlässt, um sich dem Wegbereiter des Messias anzuschließen. Wie sein Bruder Petrus war er Fischer (Mk 1.29), und beide waren wohl nach Kafarnaum – ein heute abgeganger Ort am See Gennesaret – übersiedelt.
Vielleicht vermutete er mit vielen anderen, Johannes sei selber der verheißene Erlöser. Zu seinem Leidwesen erklärte Johannes entschieden, er sei nicht der Messias, gab aber die Versicherung, dieser weile bereits mitten unter ihnen; und als Jesus in die Nähe kam, wies er auf ihn hin mit den Worten: „Seht das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt.“ Dieser einfache Mann, des Zimmermanns Sohn aus Nazareth, war also der Verheißene? Es brauchte für den Juden eine große Gnade, das zu glauben; es brauchte den Verzicht auf liebgewordene Vorstellungen und auf glänzende Erwartungen. Andreas hat es fertiggebracht und ist ihm nachgefolgt, hat auch seinen Bruder für die Nachfolge Christi gewonnen mit der Botschaft Wir haben den Messias gefunden (Joh 1,35-42). Er harrte bei Jesus aus bis an sein Ende.
In der Gefolgschaft Jesu hieß es nun, das Heilige Land kreuz und quer zu durchwandern, Hitze, Durst und manch andere Entbehrung leiden, lernen und lehren, bis eine gewisse Selbstständigkeit erreicht war. Dann kam die große Aussendung vor der Himmelfahrt des Herrn. Andreas bekam wie alle anderen Apostel ein bestimmtes Gebiet angewiesen. Petrus, sein Bruder wurde zum Oberhaupt bestellt. Andreas tritt neidlos zurück, obwohl er vor Petrus berufen war und wiederholt bewiesen hatte, dass er Organisationstalent und Weitblick besaß; man denke nur an die Speisung der 5.000 (Joh 6,bf) und an die Vermittlung zwischen dem Herrn und den Griechen, die Jesus sehen wollten (Joh 12,22), er scheint also über gute Griechisch Kenntnisse verfügt zu haben.
In der Zwölferliste: 4. Platz Mk 3.18/Apg 1.12); 2. Platz (Mt 10,2) zeigt seinen Rang in der Urkirche und seine Rolle als Offenbarungsempfänger bei der eschatologischen Rede (Mk 13.3).
Unverdrossen macht sich Andreas an die Bearbeitung seines Wirkungsfeldes, das nach der Legende in Pontus und Bithynien südlich des Schwarzen Meeres in Kleinasien, Thrakien, in Epirus und in der Achaia in Griechenland sowie in den Donauländern lag. In Mirmidonia – möglicherweise in Thessalien gelegen – befreite er demnach den gefangenen Matthias und gab dem Geblendeten das Augenlicht wieder. Zahlreiche weitere Wunder, Heilungen und Erweckungen werden berichtet. Schließlich hielt er sich in Achaia auf, baute Kirchen und bewirkte zahlreiche Bekehrungen.
Bereit zum Kampf: -Trotz edler, friedlicher Gesinnung konnte der Apostel dem Kampf nicht aus dem Wege gehen. Es gibt Gegner, die den Streit buchstäblich wollen; so war der auch dem Apostel Andreas unvermeidlich. Übereinstimmend wird berichtet, dass er zur Zeit Neros vom Statthalter Aegeas in Patras, dem Sitz des Statthalters in der griechischen Präfektur Achaia, gekreuzigt wurde. In Patras heilte Andreas nach der Überlieferung Maximilla, die Frau des Statthalters Aegeas, und bekehrte sie zum Christentum. Er riet ihr eheliche Enthaltsamkeit; daraufhin dem Statthalter gegenüber gestellt, konnte er diesen in einer ausführlichen Disputation nicht vom Christentum überzeugen. Der Statthalter ließ Andreas geißeln und zu besonderer Pein und langsamen Tod an ein X-förmiges Kreuz binden. Zwei Tage lang hängend, predigte Andreas dem Volk, himmlisches Licht verhüllte den Sterbenden. Aegeas verhöhnte ihn, wurde daraufhin mit Wahnsinn geschlagen und starb, ehe er sein Haus wieder erreichte. Die Akten, die das Martyrium schildern, sind zum Teil noch erhalten und reden eine ergreifende Sprache.
Zahlreiche Übertragungen seiner Gebeine: nach Konstantinopel, Mailand, Amalfi, Benevent, Köln des Kopfes, nach Rom und Patras.
Attribute: unbeschuht, mit Fisch, Strick und (seit dem 14./15. Jahrhundert) dem X-förmigen Kreuz.
Patron von Russland, Rumänien, Schottland, Spanien, Griechenland, Sizilien, Niederösterreich, Burgund und der Achaia in Griechenland; von Neapel, Ravenna, Brescia, Amalfi, Mantua, Bordeaux, Brügge und Patras; der Fischer und Fischhändler, Bergleute, Seiler, Metzger und Wasserträger; Ehevermittlung, Eheglück und Kindersegen; gegen Gicht, Halsschmerzen, Krämpfe und Rotlauf („Andreaskrankheit“); des Erzbistum Warmia/Ermland, der Diözese Amalfi-Cava de’ Tirreni; des Patriachats von Bukarest.
Seine Bedeutung für die orthodoxe Kirche ist vergleichbar – wenn auch nicht ganz so herausragend – mit der seines Bruders Petrus für die römisch-katholische Kirche. Bartholomäus I., der heutige Erzbischof von Konstantinopel und Ökumenischer Patriarch, gilt als 270. Nachfolger des Apostels Andreas.
Einzelnachweise: Schweizerisches Idiotikon
abgerufen von „http://de.Wikipedia.org/w/index.phhp?titel-Andreas
Literatur: Maschek „Unsere Vorbilder“
Karin-Maria Breidbach
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