Jahresrückblick 2020 in Böfingen
Lasst frischen Wind rein! Unser Jahresthema für das vergangene Jahr. Es geht zurück auf Papst Johannes XXIII. Zur Eröffnung des von ihm einberufenen 2. Vatikanischen Konzils sagte er: Öffnet die Fenster der Kirche weit, damit frischer Wind wehen kann! Frischer Wind: in der Sprache des Glaubens ist dies der Heilige Geist. Er weht, wo und wie er will. Mit frischem Wind starteten wir dann in das neue Jahr. Auch unser Wahlausschuss ging die im März anstehende Kirchengemeinderatswahl mit Energie an. Kandidatinnen und Kandidaten wurden gesucht. Diese Suche gestaltete sich allerdings schwierig. Statt der erhofften 14 Kandidaten stellten sich nur 11 Personen zur Wahl. Folglich wurde der neue Kirchengemeinderat kleiner als der bisherige. Und dann kam Corona. Die letzte Veranstaltung vor dem Lock-Down war unser Helferbesinnungstag am 07.03.2020. Auch die Wahl zum Kirchengemeinderat konnte nur noch per Briefwahl durchgeführt werden. Dies war natürlich für den Wahlausschuss und den Wahlvorstand ein Kraftakt; insbesondere dadurch, dass einige Mitglieder des Wahlvorstandes zu Risikogruppen gehörten und daher per Erlass unseres Bischofs ihr Amt nicht wahrnehmen durften. Dem Wahlausschuss und Wahlvorstand sei an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt. Allerdings konnte sich der neu gewählte Kirchengemeinderat nicht am vor-gesehenen Termin zur konstituierenden Sitzung treffen. Daher blieb das alte Gremium noch einige Zeit länger im Amt. Sitzungen konnten jedoch keine abgehalten werden, so dass anstehende Entscheidungen im Umlaufverfahren herbeigeführt werden mussten. Hierzu zählte insbesondere noch die Genehmigung der Jahresrechnung 2019. Was aber besonders schwer ins Gewicht fiel, war die Tatsache, dass wir wochenlang keinen Gottesdienst feiern durften. Ganz besonders merkte man das in der Karwoche und an Ostern: keine Palmprozession, keine Messe zum letzten Abendmahl am Gründonnerstag, keine Karfreitagsliturgie und vor allem keine Ostergottesdienste. Das höchste Fest der Christenheit konnte nicht in der gewohnten Form gefeiert werden. Auf unserer Homepage versuchten wir dann, uns auf diese Tage in kurzen Videosequenzen zu besinnen. Auch unser Patrozinium konnte nicht stattfinden, weder Festgottesdienst mit Choreluja noch Gemeindefest. Ab Mitte Mai durften dann wieder Gottesdienste gefeiert werden. Allerdings mussten einige Regeln beachtet werden: die Anzahl der Gottesdienstteilnehmer wurde beschränkt, Abstand muss eingehalten werden, Singen und Friedensgruß per Handschlag sind nicht erlaubt. Was jedoch noch einschneidender ist: unsere schöne Kommunionordnung, bei der das gemeinsame Kommunizieren besonders zum Ausdruck kommt, musste geändert werden. Nur noch einzeln, maxi-mal der gemeinsame Haushalt zusammen, kann nunmehr die Kommunion empfangen werden. Auf Grund der Pandemieregeln konnte dann auch keine Fronleichnams-prozession und auch kein ökumenischer Gottesdienst am Schlössle stattfinden. In der Zeit der Sonntage ohne Gottesdienst bot unser Familiengottesdienstteam auf unserer Homepage sogenannte Sofagottesdienst zum Feiern zu Hause an. Hier zeigte sich dann doch der frische Wind, den wir reinlassen wollten. Auch unsere KJG zeigte sich erfinderisch. Da das traditionelle Pfingstzelt-lager ausfallen musste, boten die Lagerleiter den Jugendlichen ein digitales Zeltlager mit Livestreams an. Am 30.06.2020 konnte sich dann der neu gewählte Kirchengemeinderat zu seiner konstituierenden Sitzung treffen. Damit endete dann auch die Amts-zeit des alten Kirchengemeinderates, die Arbeit des neuen KGR konnte starten. Die Corona-Zeit hat auch eine erfolgreiche Seite. Die Nachbarschaftshilfe unter der Leitung von Frau Nordheimer und vielen fleißigen Helfern hat die 600 Stunden-Marke geknackt. Das heißt, dass pro Monat über 600 Arbeitsstunden geleistet werden. Und die Jugend der Kirchengemeinde hat in der Corona-Zeit einen Einkaufsservice für Risiko-Personen gestartet. Herzlichen Dank allen Beteiligten. Aber es geht noch besser: Herr Grillo aus unserer Gemeinde hat mal eben einen eigenen Tafelladen gegründet. Zunächst war diese neue Tafel in dem zu der Zeit ungenutzten Gemeindehaus installiert, inzwischen hat sich daraus ein Verein gegründet. Menschen in Not werden mit Lebensmittel unterstützt. Wir danken herzlichst Herrn Grillo und seinen Helferinnen und Helfern. Zum neuen Schuljahr gab es 3 Einschulungsgottesdienste statt wie sonst üblich einen einzigen. So konnten die Schulkinder gesegnet in einen neu-en Lebensabschnitt eintreten. Im Herbst traf sich doch der Helferkreis, im Da Rino saßen die Damen und Herren zusammen. Es machte so richtig Spaß endlich wenigstens in der Tischgruppe zu plaudern und sich etwas Gutes schmecken zu lassen. Und dann musste die Firmvorbereitung gestemmt werden. Herr Materne wollte dies keinesfalls online abhalten. So fand die Firmvorbereitung aus-schließlich im Freien statt. Höhepunkt war ein Gottesdienst im Pfarrgarten, 7 Feuerschalen spendet Wärme und Licht bei Dunkelheit und nasskalten Temperaturen. Die Firmlinge mit ihren Familienmitgliedern beteten und feierten in Gruppen auf dem Rasen. Es war eine ganz besondere Stimmung. - Leider ist der Firmtermin auf unbestimmte Zeit verlegt worden. Und dann kam der Advent. Überall war schon gar alles gestrichen. Aber unsere Gemeinde hat sich schnell eine Wanderkrippe bauen lassen, die durch unsere Gemeinde gewandert ist. Sie sollte die frohe Weihnachtsbotschaft ankündigen. An 2 Sonntagen haben wir Adventskränze, Gestecke, Kerzen und Karten verkauft. Ca. 600 Euro konnten einer Schule in Uganda gespendet werden. Herzlichen Dank allen, die daran beteiligt waren. Ihre Spende kommt zu 100 Prozent an und hilft. Unsere Kirche blieb am Heiligen Abend offen, der Adventsweg für Familien war ein Erfolg. Ganz zum Schluss möchte ich allen Danke sagen, die für den Betrieb dieser Gemeinde gearbeitet haben: Die Männer und Frauen vom grünen Zweig, die die Gebäude und unsere Grünanlage im Schuss gehalten haben, unsere beiden Pfarrsekretärinnen, die freundlich und umsichtig mit-gedacht und mitgeholfen haben, unsere Ministranten und Ehrenamtlichen, die sich um Corona- konforme Gottesdienste gekümmert haben, unsere Organisten und Vor-sänger, die bemüht waren, unser aller Gesang zu ersetzten und uns zu er-freuen, unsere Mesnerin Frau Wilken, die nach jedem Gottesdienst desinfiziert und lüften musste und trotzdem unsere Kirche gepflegt und mit schönem Blumenschmuck geschmückt hat. … und nicht zu vergessen unserem Pfarrer, der sich auf allen Ebenen dafür eingesetzt hat, dass unsere Gemeinde aktiv geblieben ist, gleichzeitig aber ein sicherer Ort war. Und ganz zum Schluss gehört auch Ihnen herzlichen Dank: Sie sind Gemeinde und haben durch Ihre Teilnahme an den Gottesdiensten und durch Ihr vielfältiges Engagement – alles kann man nicht aufzählen – unsere Kirchengemeinde lebendig gehalten. Mit Dankbarkeit schauen wir zurück, auf alles, was gut war. Bitte sehen Sie es uns mach, falls Sie sich einmal geärgert haben sollten. Mit Zuversicht schauen wir auf das neue Jahr und hoffen, dass uns mit Gottes Hilfe noch mehr gelingen wird.
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