In der Sitzung des Kirchengemeinderats Jungingen am 15. September und im Gottesdienst mit biblischen Figuren am 25. September haben wir Anita Meyer als Gewählte Vorsitzende des KGR und als Mitglied des KGR verabschiedet. Seit 2005 war Frau Meyer Mitglied im KGR. In den ersten zehn Jahren war sie Stellvertretende Zweite Vorsitzende, seit 2015 Zweite Vorsitzende bzw. Gewählte Vorsitzende. Jetzt nach 17 Jahren in der vordersten Linie der Kirchenleitung hat Frau Meyer sich entschieden, ihr Ehrenamt abzugeben. Das bedauern wir sehr. Aber wir haben auch Verständnis für Ihre Entscheidung. Froh sind wir darüber, dass sie uns in anderen Ehrenämtern in unserer Gemeinde erhalten bleibt. Was schätzen wir an Frau Meyer? Ihre Fähigkeit, das Leben in der Gemeinde zu organisieren, die Gemeinde zusammenzuhalten und zu leiten zusammen mit dem Pfarrer und dem KGR. Verantwortungsbewusst und verlässlich. Stets freundlich. Unaufgeregt. Ruhig und ausgleichend. Gerade wenn es laut und emotional wird. Getragen von einem tiefen religiösen Glauben. Dass die Menschen in Jungingen einen Zugang finden zum Gottesdienst, das ist ihr ein Herzensanliegen. Frau Meyer hat getreu unserem Jahresthema ihr Leben mit uns geteilt und sie hat uns geholfen, dass auch wir das können: Leben teilen. Dafür danken wir ihr herzlich. In diesen Dank schließen wir ihren Mann, Wolfgang Meyer, mit ein. Er unterstützt seine Frau und uns alle tatkräftig. Als Geschenk haben wir Frau Meyer eine biblische Figur überreicht: Anna, die Mutter von Maria, die Großmutter von Jesus, dazu die St.-Josefs-Medaille unserer Kirchengemeinde. Herr Meyer erhielt Wein aus Oberbergen im Kaiserstuhl. Für die kommende Zeit wünschen wir Meyers Gottes Segen. Auf eigenen Wunsch aus dem KGR ausgeschieden ist auch Tobias Urhahn. Er hat zum Beginn des Wintersemesters das Ticket to Ride nach England gebucht. Er studiert in Liverpool. Auch ihm danken wir für seine Mitarbeit im KGR und im Dekanatsrat. In den KGR nachgerückt sind Orlando Nieva und Maria Wolf. Wir freuen uns und wir danken beiden, dass sie bereit sind, als gewählte Mitglieder im KGR mitzuarbeiten. Neuer Gewählter Vorsitzender des KGR ist Dr. Frank Houdek, neue Stellvertretende Gewählte Vorsitzende ist Dr. Elisabeth Klump. Stellvertretende Gewählte Vorsitzende bleibt Andrea Kling. Wir danken ihnen für ihre Bereitschaft, diese wichtigen Leitungsämter auszuüben. Allen wünschen wir viel Freude und Gottes Segen.
Pfarrer Dr. Bernhard Lackner
30 Erwachsene und 8 Kinder trafen sich am Samstagvormittag im Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm. In einer Führung ging es um europäische Migrationsgeschichte seit dem 18. Jahrhundert, vom friedlichen Zusammenleben entlang der Donau mit anderen Völkern, aber auch von Heimatverlust durch Nationalismus und Krieg. Die zweite Führung „Donau.Flussgeschichten“ erheiterte nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen. Zu hören waren abenteuerliche Berichte von Donau-Reisenden, einem sagenumwobenen Donausaurier und dem Leben an einem großen Strom. Beim sich anschließenden Mittagessen im Gemeindehaus gab es dann viel zu erzählen: Denn auch in Jungingen gibt es das sogenannte „Paprika-Viertel“, benannt nach den vielen Heimatvertriebenen aus dem donauschwäbischen Raum, die in Jungingen eine neue Heimat fanden. Gerade diesen Menschen verdanken wir den Bau unserer St.Josef-Kirche und den Bau des Gemeindehauses. Damals wie heute sind es die vielen Helferinnen und Helfer, die das Gemeindeleben verantworten und mittragen. Dafür möchte ich mich bei allen bedanken, auch bei denjenigen, die beim Helferfest nicht dabei sein konnten. Bleiben Sie unserer St.Josef-Gemeinde weiterhin gewogen und helfen sie mit, wo immer es Ihnen möglich erscheint. Und wenn Sie noch nicht zum festen Helferstamm gehören, aber an der einen oder anderen Stelle sich einbringen möchten, melden Sie sich einfach bei uns:
Anita Meyer
Über einen so langen Zeitraum hinweg, zunächst im Singkreis St. Josef und dann im gemeinsamen Chor unserer Seelsorgeeinheit Choreluja, dem Chor-Singen die Treue zu halten ist wunderbar. Frau Waltraud Späth unsere Junginger Mesnerin hat es vorgemacht und dafür erhielt sie im Rahmen des sommerlichen Gottesdienstes am 06. August die Ehrennadel in Gold wie auch die Ehrenurkunde des Cäcilienverbandes der Diözese. Dafür gratulieren wir von ganzem Herzen. Liebe Waltraud, wir danken Dir für Deine jahrzehntelange Treue, kaum eine Probe hast Du ausgelassen, immer warst Du auf der Suche nach neuen Sänger*innen mit dabei, bei Generalproben erwartete uns eine warme Kirche und während der Aufführungen im Gottesdienst warst Du als Mesnerin im Doppeleinsatz. Jeder konnte sich einfach auf Dich verlassen. Dem Chorsingen sagst Du nun Ade. Ein Großes DANKE im Namen aller Sänger*innen; alle miteinander wünschen wir Dir von Herzen Gesundheit und Gottes Segen.
Maria Wolf
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Zum ersten KiKi Gottesdienst in St. Josef in diesem Jahr trafen sich 20 Kinder mit ihren Eltern. Die Kinder erfuhren wie lange die Fastenzeit dauert und dass an den Leidensweg Jesus Christi erinnert wird. Zusammen überlegten wir, auf was in der Fastenzeit verzichtet werden kann: Pommes, Kekse, Süßigkeiten, Fernseher, ... Im Anschluss hörten die Kinder die Geschichte der Speisung der fünftausend, bei welcher ein Junge sein Essen zu Jesus brachte, um es mit den anderen hungrigen Menschen zu teilen. Fasten kann auch bedeuten etwas zu teilen oder auf etwas zu verzichten. Ein großer Fastenwürfel, den die Kinder würfeln durften, zeigte ihnen Möglichkeiten, auf was sie, neben Nahrungsmitteln, in der Fastenzeit noch verzichten könnten bzw. was sie Gutes tun können. Jede Familie bekam eine Vorlage zum Basteln eines eigenen Fastenwürfels mit nach Hause.
Stellvertretend für das KiKi-Team: Carola Eitel
Als Bischof Bode dieses Zitat aus dem Lukasevangelium seiner Neujahrsansprache 2021 zu Grunde legte, dachte er vermutlich nicht an die reale, physische Zerstörung von allem, was uns Menschen lieb und teuer ist, an eine Zerstörung, die wir unmenschlich nennen und doch zur menschlichen Urerfahrung gehört. Es ist diese Urerfahrung von Zerstörung von Menschen - von Frauen, Männern und Kindern, von Häusern und ganzen Städten, die uns in Bildern täglich gezeigt wird. Und wir verstehen schmerzlich gerade heute wieder mit dem Blick auf die Ukraine, wenn Du, Jesus, am Kreuz verzweifelt gerufen hast, mein Gott, warum hast Du mich verlassen. Zerstört werden aber auch vertraute Gewohnheiten, Vorstellungen, Wünsche und Träume überall, auch in unserer Kirche und bei jedem einzelnen von uns. Bischof Bode wusste um die Zerstörung vertrauter Gewohnheiten, liebgewordener Vorstellungen, von Wünschen und Träumen. Und wir alle wissen, dass dieses Empfinden von Zerstörung und Zusammenbruch viele Gläubige bewegt. Für viele wirkt es wie ein Anschlag auf Glaubensinhalte, auf unumstößlich geltende Lehrmeinungen und Dogmen, auf die theologische und organisatorische Ordnung der Kirche, wenn selbst ein katholischer Kardinal, wie jüngst auf der letzten Bischofsversammlung geschehen, die Frage an die Kirche und seine Bischofskollegen stellt: „was ist Wahrheit – nur ein dogmatischer Text oder ein Bekenntnis, das ich unterschreibe? Oder ist sie eine Lebenspraxis – oder ist sie beides?“ und weiter: „Was nutzt mir ein dogmatisches Bekenntnis, wenn das Reich Gottes nicht wirklich in mir selbst ankommt, wenn der Glaube unterdrückt wird?“ Soweit Kardinal Marx. Oder, wie ist damit umzugehen, wenn uns solche dogmatischen Bekenntnisse sogar an diesem Glauben hindern oder uns davon sogar fernhalten? Oder wenn uns Personen, ausgestattet mit der Vollmacht einer paternalistischen Kirche, gegenübertreten, die sich zwar für unser Heil zuständig fühlen, denen wir aber nicht vertrauen können. Wir werden diese Fragen nur gemeinsam beantworten können und wissen dabei auch, dass alle Antworten immer nur vorläufige Antworten sein werden, weil wir keine Wissenden sondern bestenfalls Suchende sind. Und wir wissen, dass unsere Antworten trotz ihrer Vorläufigkeit hier und heute zu tragfähigen Entscheidungen führen müssen, Entscheidungen, die wir nur in Freiheit, frei von persönlicher Angst und frei von Abhängigkeiten jeglicher Art, einzeln und gemeinsam treffen können - und im vollen Bewusstsein einer ungewissen Zukunft. Wir können solchen Entscheidungen, soweit solche uns irgend möglich sind, nicht ausweichen, auch nicht im Glauben auf die Hoffnung einer jenseitigen Wirklichkeit, denn das wäre blanker Zynismus gegenüber denen, die an und in dieser Welt leiden und verzweifeln. Wenn wir also von Reformen in dieser Römisch-Katholischen Kirche sprechen, dann sprechen wir nicht von Zerstörung, sondern vom Bau an einem Gebäude, das den Menschen heute ein Zuhause geben kann. Dabei wird manch alter Stein verwendet werden, aber das renovierte Gebäude muss heute passen. Es wird aber sicherlich anders aussehen als das vorhandene. Der Blick auf diese Neu- oder besser Umbaupläne, sollte kein trauriger oder gar verzweifelter, sondern ein zuversichtlicher und erwartungsvoller sein. Sie alle sind eingeladen, daran mitzuwirken. Fürchtet Euch nicht!
Thomas Brüstle, Ulm-Jungingen Im Gottesdienst vom 19.03.2022 anstelle der Lesung vorgetragen.
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