Heute ist das anders. Die Bischöfe empfehlen keine bestimmte Partei. Wir müssen selbst entscheiden. Dabei kann der Wahlomat helfen. Im Internet gebe ich ein, was ich politisch für richtig halte. Dann drücke ich den Knopf und heraus kommt die passende Partei. Was passiert, wenn ich die katholische Soziallehre in den Wahlomaten eingebe? Das, was die katholische Kirche sagt zur Politik, zur Wirtschaft, zur sozialen Gerechtigkeit, zu Krieg und Frieden? Heraus kommt – Überraschung - die Linkspartei. Bitte beachten Sie: Dies ist keine Wahlempfehlung. Was wähle ich? Ich muss selbst abwägen und entscheiden. Wer bringt uns am besten durch diese schwierigen Zeiten? Welche Partei? Welcher Politiker? Welche Politikerin? Was sagt die katholische Soziallehre? Sie kennt drei Prinzipien: Personalität, Solidarität und Subsidiarität. Personalität. Jeder Mensch ist als Ebenbild und Abbild Gottes geschaffen. Jeder Mensch hat einen unendlichen Wert, eine unantastbare Würde und unveräußerliche Grundrechte. Oberstes Ziel allen Handelns ist das Wohl des Menschen. Niemals darf ein Mensch als Mittel zum Zweck eingesetzt werden. Die Person und ihr Wohl stehen über dem wirtschaftlichen Profit einiger weniger. Politik und Wirtschaft dienen der Person. Personalität. Das erste Prinzip. Das zweite ist: die Solidarität. Keiner kann für sich allein überleben. Wir brauchen einander. Wir stehen zusammen. Solidarität. Schließlich das dritte Prinzip: die Subsidiariät. Der Starke hilft dem Schwachen. Der Starke mischt sich aber nicht ein, wenn es der Schwächere allein schafft. Subsidiarität. Solidarität. Personalität. Drei Prinzipien. Welche Partei, welcher Politiker, welche Politikerin orientiert sich an diesen Werten und Haltungen? Wir danken allen Politikerinnen und Politikern, die bereit sind, eigene Interessen zurückzustellen und dem Wohl der Menschen zu dienen.

Pfarrer Dr. Bernhard Lackner