Kirche am Ort – Kirche an vielen Orten gestalten. So lautet unser Jahresthema in diesem Jahr 2017. Was ist das aber – Kirche? Eine Antwort gibt das Zweite Vatikanische Konzil in drei Bildern: Kirche ist Volk Gottes, Leib Christi und Tempel des Heiligen Geistes. Kirche ist Leib Christi. „Der Leib Christi. Amen.“ Diesen Dialog kennen wir alle. Wir führen ihn, wenn wir die Kommunion empfangen. Leib Christi. Das ist dieses kleine Stück Brot in unseren Händen. Leib Christi. Das sind aber auch wir selbst. Sagt der Apostel Paulus in seinem ersten Brief an die Christen in Korinth. Er schreibt: „Ein Brot ist es. Darum sind wir alle ein Leib; denn wir alle haben teil an dem einen Brot.“ Wie ist das zu verstehen? Vor 500 Jahren, 1517, begann die Reformation. Martin Luther veröffentlichte seine 95 Thesen. Seine Frage war: Wie bekomme ich einen gnädigen Gott? Was muss ich tun, damit ich in den Himmel komme? Als Mönch hat er versucht, viele gute Werke zu tun und sich so den Himmel zu verdienen. Er hat gemerkt: Das schaffe ich nicht. Dann entdeckt er, was Paulus schreibt: Wir können uns den Himmel nicht verdienen und wir müssen es auch gar nicht, weil Christus das schon getan hat für uns. Die ewige Seligkeit ist ein Geschenk. Gnade. Alles, was wir tun müssen, ist, daran zu glauben, an Jesus Christus zu glauben. Begeistert nimmt Martin Luther diesen Gedanken auf: Ich glaube an Christus und bin gerettet. Allein der Glaube, allein die Gnade, allein Christus rettet. Das ist richtig, aber nicht ganz vollständig. Luther hat übersehen, dass Paulus den Gedanken noch ein wenig weiter denkt. Der Apostel schreibt: „Durch den Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen.“ Wir gehören zu einem Leib. Zum Leib Christi. Zur Kirche. Die Kirche ist wie der Leib eines Menschen. Wir sind Teil dieses Leibes. Wir gehören zum Leib Christi. Mit ihm sind wir verbunden. So empfangen wir, was er uns gibt, was wir uns selbst nicht geben können. Leib Christi. Das ist dieses kleine Stück Brot in unseren Händen. Leib Christi. Das sind wir selbst. Miteinander. Kirche. Paulus entfaltet dieses Bild von der Kirche. Der Leib hat viele verschiedene Glieder. Das Auge ist nicht Ohr. Die Hand ist nicht Fuß. Aber alle sind wichtig. So gibt es in der Kirche ganz verschiedene Menschen: Alte und Junge. Männer und Frauen. Mit verschiedenen Begabungen. Mit verschiedenen Aufgaben. Die einen können gut singen. Die anderen können gut organisieren. Wieder andere können gut zuhören. Alle sind wichtig. Nur gemeinsam können wir Kirche sein. An dieser Stelle möchte ich allen danken, die ihre Begabungen in die Kirche einbringen. Miteinander sind wir Kirche. Kirche am Ort.
Pfarrer Dr. Bernhard Lackner
Ein neuer Stern am Ulmer Chorhimmel ist erstrahlt! Popchor Ulm e.V. Geboren am 04.03.2017 mit bisweilen knapp 50 Mitliedern unter der Leitung von Roland Eppelt. Das musikalische Spektrum geht von „Pace e bene“ über Balladen „Tears in Heaven“ „Fields of Gold“ u.v.m. Der absolute Rockknaller ist „The Time Warp“ (Rocky Horror Picture Show). Da geht richtig was ab. Der erste Auftritt im Oktober als Vorgruppe der A-Cappella-Formation „Al Dente“ war ein voller Erfolg und fand bei den Zuhörern großen Anklang. Und uns hat´s auch Spaß gemacht. Wer dieses Konzert verpasst hat (oder nicht genug vom Popchor Ulm bekommen kann), ist herzlich am Freitag 30.06.2017 auf der Festbühne zwischen VfL und Jugendhaus zu einem weiteren Chor-Ohrenschmaus eingeladen. Konzertbeginn 20.00 Uhr. Auch Choriosity wird mit von der Partie sein. Die Stimmlagen Tenor und Bass könnten Verstärkung gebrauchen. Kommt doch einfach mal zum Reinschnuppern mittwochs ab 19 Uhr (Proben beginnen pünktlich um 19.30 bis 21 Uhr ) zum Gemeindehaus „Zum Guten Hirten“, Haslacher Weg. Und keine Angst: niemand muss vorsingen. Wir sind eine buntgewürfelte Mischung aus jung und alt, klein und groß und dick und dünn. Was wir gemeinsam haben: Wir haben unbändigen Spaß und Freude am Singen. Das macht uns zu dem, was wir sind: Der Popchor Ulm!
Der Vorstand
Wenn in einer Kirchengemeinde der Seelsorger ausfällt, ist das schon eine einschneidenden Angelegenheit. So ging es der Seelsorgeeinheit Zum guten Hirten und St. Josef, als sich unser Pfarrer Dr. Lackner Mitte März in ärztliche Behandlung begeben musste, stand doch z. B. Ostern und Erstkommunion vor der Tür. Nun setzte aber sogleich der Einsatz bereitwilliger Menschen ein. Dies gilt sowohl für die Priester, die in den beiden Gemeinden Gottesdienste abhielten, aber auch für eine ganze Reihe ehrenamtlicher Mitarbeiter unserer Gemeinden. Sie hielten Wortgottesdienste, organisierten die vielfältigen Aktivitäten und führten dies auch durch. Dies ist nicht selbstverständlich und deshalb gilt Ihnen allen, Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen unser ganz großer Dank, sorgten sie doch dafür, dass das Gemeindeleben in unseren Gemeinden weiter funktionierte. Frei nach Galileo könnte man sagen: „und es bewegt sich doch“. Lebendige Gemeinde eben. Unserem Pfr. Dr. Lackner sagen wir alle guten Wünsche und hoffen, dass er zu dem Erscheinungsdatum dieses Gemeindebriefes wieder vollständig genesen ist und gewohnt tatkräftig seine Aufgaben wahrnehmen kann. Vielleicht ist es für ihn ein gutes Gefühl zu erfahren, dass seine Gemeinden sich helfen können. Frau Elisabeth Urhahn wünschen wir auf diesem Wege ebenfalls eine recht gute Besserung.
Peter A. Bombe
In den beiden letzten Sitzungen am 29.4. und 11.5. hat der Kirchengemeinderat den Jahresabschluss für das Jahr 2016 und den Doppelhaushalt für die Jahre 2017/2018 beschlossen. Entgegen allen Erwartungen hat sich das Jahr 2016 für unsere Gemeinde sehr positiv entwickelt. Da keine außergewöhnlichen Reparaturen und Anschaffungen getätigt werden mussten, haben wir für das Haushaltsjahr einen großen Überschuss erwirtschaftet. Aus diesem konnten wir Beträge für unsere Orgel, sowie die Gut-Hirten-Statue zurücklegen. Für die Orgel in weiser Voraussicht. Sie ist zwar vor ein paar Jahren überholt worden, aber da wir wissen, was solch eine Maßnahme kostet, ist es ganz gut vorzusorgen; und für unsere Gut-Hirten-Statue benötigen wir noch einiges. Einen großen Betrag konnten wir der Rücklage Einsparungen zuführen. Diese benötigen wir auch, da doch noch einige Maßnahmen anstehen.
Fast zwei Monate lang war unser Pfarrer Dr. Lackner krank – und das ausgerechnet in der Zeit, in der in unserer Gemeinde Firmung, Ostern und Erstkommunion gefeiert wurden. Es musste Vieles organisiert, viele Dienste und Aufgaben auf andere Schultern verteilt werden. Zum Glück fanden sich einige helfende Hände, die spontan Dienste übernahmen und Lücken füllten, so dass für Außenstehende fast nicht bemerkbar war, dass in der Gemeinde der Ausnahmezustand herrschte. All diesen helfenden Händen gilt ein herzliches Dankeschön und: Vergelt’s Gott! Namentlich möchte ich für Böfingen besonders eine helfende Hand herausstellen: Der 2. Vorsitzende unseres Kirchengemeinderats, Herr Feilen, trug die größte Last während der Abwesenheit unseres Pfarrers. Das, was er in dieser Zeit leistete, übertraf das akzeptable Maß von Ehrenamt bei Weitem. Ihm gilt der besondere Dank unserer Gemeinde. Vielen Dank, Herr Feilen, dass Sie für unsere Gemeinde so zuverlässig und aufopfernd da sind! Und Ihrer Frau ein herzliches Dankeschön dafür, dass sie das mitträgt! Da ein Unglück selten alleine kommt, hatten wir kurz vor der Erstkommunion einen weiteren Ausfall zu beklagen. Unsere Gemeindereferentin Frau Urhahn wurde wenige Tage vor der Erstkommunion bei einem Unfall verletzt und fiel damit kurzfristig aus. Zum Glück wurde uns auch hier eine helfende Hand gereicht: Frau Renner, Gemeindereferentin in den Suso-Gemeinden am Eselsberg, sprang kurzfristig ein. Ihr gilt unser Dank, dass die Kinder dieses Jahr trotz allem eine sehr schöne Erstkommunion feiern konnten. Frau Renner, auch Ihnen: Vergelt’s Gott! Abschließend würde es mich freuen, wenn möglichst viele in unserer Gemeinde gegenüber unseren helfenden Händen die Worte von Léon-Joseph Kardinal Suenens beherzigen würden: "Es gibt so viele Dinge, die man nicht mit Geld bezahlt, wohl aber mit einem Lächeln, einer Aufmerksamkeit, einem 'Danke'."
Markus Lubert
Ca. 30 bis 40 Tausend Euro wird diese notwendige Maßnahme kosten. Spenden für unser Projekt überweisen Sie bitte auf das Konto der Kirchengemeinde Guter Hirte
Kontonummer 32078
bei der Sparkasse Ulm
BLZ 630 500 00
Sehr gut können sie uns auch mit einem zinslosen Darlehen (Vertrag als PDF zum download) unterstützen. Auf Wunsch stellt das Pfarrbüro auch gerne eine Spendenbescheinigung aus.
Allen Spendern, sowie Darlehensgebern, ein herzliches Vergelt’s Gott.
Wolfgang Feilen, 2. Vositzender des KGR
Zwölf! – Sind etwa alle Apostel? So lautet unser Jahresthema 2016. Das neue Kirchenjahr hat am 1. Advent begonnen. Jedem Monat wollen wir einen Apostel zuordnen.
Erwarten eine der vier Haltungen, die uns leiten, wenn wir uns einlassen auf den Prozess „Kirche am Ort – Kirche an vielen Orten gestalten“. Was ist uns wichtig in unserem Leben als Christen und in unserer Kirche? Mit welchen Menschen sind wir verbunden? Seelenverwandt? Wie werden Christsein und Kirche in der Zukunft aussehen? Was dürfen wir erwarten? Von uns selbst? Von unserer Kirche? Von Gott? Er will uns begegnen. Er will uns nahe kommen. Dort, wo wir ihn erwarten, und an uns unbekannten Orten, bei uns fremden Menschen, in wenig vertrauten Lebenssituationen.
Pfarrer Dr. Bernhard Lackner
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So lautet das Jahresthema in unserer Seelsorgeeinheit Böfingen – Jungingen für das neue Kirchenjahr, das am ersten Adventssonntag beginnt. Ursprünglich hatten wir geplant, das Jahresthema von 2017 „Kirche am Ort – Kirche an vielen Orten gestalten“, abgekürzt „KiamO“, im neuen Jahr 2018 beizubehalten, weil der Prozess „KiamO“ auf zwei Jahre angelegt ist. Doch dann kam im Gemeinsamen Ausschuss der Seelsorgeeinheit, der gleichzeitig Prozessteam für „KiamO“ ist, die Idee auf, das Jahresthema in modifizierter Form weiter zu führen. Das gleiche Thema mit neuen Akzenten. So entstand der Titel „Wandlung der Gesellschaft – Wandlung der Kirche“. Wandlung der Gesellschaft. Unsere Gesellschaft verändert sich rasant. Stichworte sind Globalisierung und Digitalisierung. Das merken wir deutlich. Das Leben in unserer Welt wird vielgestaltiger, bunter, internationaler - und schneller. Das gilt auch für unsere Kirche und für unsere Gemeinden. Der Wandel ist unübersehbar. Wie reagieren wir darauf? Mit dem Begriff der Wandlung. Hier kommen Evangelium und christlicher Glaube ins Spiel. Veränderung und Wandel können verunsichern, Angst machen. Doch Wandel ist nichts Schlechtes. In jeder heiligen Messe feiern wir die Wandlung. Sie ist das Zentrum des Geschehens. Aus Brot und Wein werden Leib und Blut Christi. So glauben wir. Wir selber sind durch den Glauben und durch die Sakramente der Taufe und der Eucharistie Leib Christi, und wir werden es immer mehr, sooft wir das Brot des Lebens empfangen. Was wir im Gottesdienst feiern, das prägt und verändert im besten Fall uns selbst, unser Leben und das Leben unserer Welt. Wie kann diese Wandlung geschehen? Wie wollen wir unser Christsein wandeln, unsere Kirche, unsere Welt? Wo hat diese Wandlung im positiven Sinne schon begonnen? Solche und ähnlichen Fragen werden wir im neuen Kirchenjahr stellen und so gut es geht beantworten. In den Gottesdiensten, in den verschiedenen Initiativen, Gruppen und Veranstaltungen. Dabei vergessen wir die vier Haltungen nicht, die uns im ersten Schritt von KiamO mit auf den Weg gegeben sind: Vertrauen. Erwarten. Wertschätzen. Lassen. Wir sind gespannt zu sehen - wie das geht: Wandlung der Gesellschaft – Wandlung der Kirche.
Pfarrer Dr. Bernhard Lackner
Das ist unser Jahresthema für 2019. Es steht beim Propheten Hosea (10, 12). Er lebte um das Jahr 750 v. Chr. Das Königreich Israel erlebte damals einen rasanten Aufschwung. Die Wirtschaft boomte. Der Wohlstand nahm zu, doch nicht für alle. Die Reichen wurden immer reicher, die Armen ärmer. Die Israeliten verehrten Jahwe, den Gott Israels, und die Götter ihrer Nachbarn, der Kanaaniter, vor allem Baal, den Gott der Fruchtbarkeit und des Handels. Außenpolitisch wurde es gefährlich. Die Großmächte Ägypten und Assur bedrohten Israel. Hosea sah dies mit Sorge. Scharf kritisierte er die Ausbeutung der Armen und die Verehrung fremder Götter. Hosea droht: Gott wird sein Volk dafür bestrafen. Die Strafe kommt. Im Jahr 722 erobern die Assyrer das Nordreich Israel samt der Hauptstadt Samaria. Doch Gott verzeiht seinem Volk. Er schenkt ihm einen neuen Anfang. „Nehmt Neuland unter den Pflug! Es ist Zeit, den Herrn zu suchen; dann wird er kommen und Gerechtigkeit auf euch regnen lassen.“ Nehmt Neuland unter den Pflug! Das ist unser Jahresthema 2019. Es steht am Abschluss des Projekts Kirche am Ort – Kirche an vielen Orten gestalten. Wir schauen nach vorne. Wir gehen gemeinsam unseren Weg. Was ist uns dabei wichtig? Unverzichtbar? Wir erleben unsere Kirche als Ort, an dem wir Gemeinschaft erfahren, miteinander und mit Gott. Dafür wollen wir uns einsetzen. Dafür haben wir in den letzten zwei Jahren Neues begonnen: Erstkommunion und Firmung – wir versuchen, die Kinder, die Jugendlichen und ihre Familien stärker in den Gottesdienst und in die Kirche hineinzunehmen. Es gibt eine eigene Osterfeier für Familien. Wir haben einen gemeinsamen Kirchenchor gegründet für Böfingen und Jungingen und einen Kinderchor in Jungingen. Wir haben eine Broschüre erstellt, in der alle Initiativen der Gemeinde in Böfingen in Bild und Text dargestellt sind. Wir haben den Gemeindeflyer von Jungingen überarbeitet. Eine Gruppe des Katholischen Deutschen Frauenbundes wurde gegründet. In Jungingen gibt es jetzt einen Ausflug der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinderäte und einen Stand beider Kirchen beim Herbstmarkt, in Böfingen einen Stand der evangelischen Kirchengemeinde beim Christkindlesmarkt. Gemeinsam gehen wir unseren Weg geleitet von vier Haltungen: Vertrauen, Wertschätzen, Lassen, Erwarten. Wir sind gespannt, was Gott mit uns vorhat. Nehmt Neuland unter den Pflug!
Pfarrer Dr. Bernhard Lackner
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