„Gott hat die Kirchen wie Häfen im Meer angelegt, damit ihr euch aus dem Wirbel irdischer Sorgen dahin retten und Ruhe finden könnt.“ Das sagt Johannes Chrysostomus, ein großer Theologe und Prediger in der Zeit der frühen Kirche. Dieses Bild stellt uns unser Bischof in seinem Hirtenbrief zur Fastenzeit vor Augen. Wie ein Hafen im Meer sein, wo Menschen Rettung finden und Ruhe, damit wir das sein können, haben wir in der Diözese Rottenburg-Stuttgart einen Weg der Erneuerung begonnen. „Kirche am Ort – Kirche an vielen Orten gestalten“, so lautet der Name dieses Weges. Vor allem die Kirchengemeinden sind hier gefragt, aber auch andere Einrichtungen der Kirche. Wir alle sind eingeladen, dabei mitzuwirken: Ehrenamtliche und Hauptberufliche. Durch die Taufe und die Firmung sind wir dazu befähigt. Im Heiligen Geist sind wir mit vielen verschiedenen Begabungen ausgestattet. Im Heiligen Geist sind wir alle schon miteinander verbunden. Diese Vernetzungen sollen gestärkt und wenn nötig neu geknüpft werden. „Kirche am Ort – Kirche an vielen Orten gestalten“, wichtige Akteure auf diesem Weg sind die neugewählten Kirchengemeinderäte. „Kirche verändert sich – Ich bin dabei“, so lautete das Motto der Wahl. Wir dürfen von Herzen dankbar sein für die Frauen und Männer, die in den Kirchengemeinderäten mitarbeiten. Gemeinsam können wir etwas bewegen in unserer Kirche für die Menschen in unserer Welt. Bald feiern wir Ostern. Jesus ist auferweckt vom Tod. Das ist der Grund unserer Hoffnung. „Die Zeit ist erfüllt. Das Reich Gottes ist da. Kehrt um und glaubt an das Evangelium.“ Das sagt Jesus ganz am Anfang seines Weges. Er lädt uns ein, seinen Weg mitzugehen. Er lädt uns ein, seine Kirche zu sein, seine Kirche zu gestalten, an vielen verschiedenen Orten. Gemeinschaft der Christen, Kirche, wie ein Hafen auf dem stürmischen Meer, wo Menschen Rettung finden und Ruhe. So wünsche ich uns allen eine gesegnete Karwoche und ein frohes Osterfest.
Ihr Pfarrer Dr. Bernhard Lackner
Nachdem in den vergangenen Jahren im Rahmen der Ökumenischen Woche aus Gründen abnehmender Resonanz nicht mehr die klassische Bibelarbeit am Text, sondern Besuche in den Kirchen der verschiedenen christlichen Konfessionen sowie in der Moschee und in der Synagoge in Ulm auf dem Programm standen, widmeten sich die Teilnehmenden aus der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinde in Böfingen in diesem Jahr der darstellenden Kunst, insofern sie Inhalte des jüdischen und des christlichen Glaubens und der Religion ganz allgemein ins Bild setzt. Am Dienstag, 3. Februar, luden erstrangige Exponate im Museum für Brotkultur zur Betrachtung ein: Gemälde und Skulpturen unter anderem von Breughel, Rembrandt, Chagall und Dalí, dazu einige überraschende Artefakte aus der ägyptischen Antike, kenntnisreich und kurzweilig erschlossen von Richard Thum. Seit diesem Abend wissen wir, was eine Brotmumie ist und warum auf dem Gewand der Jungfrau Maria, gemalt von einem spätgotischen Meister, Ähren abgebildet sind. Am Donnerstag, 5. Februar, trafen sich interessierte Ökumeniker im Museum der Stadt Ulm, wo es zwei Flügelaltäre und Bildtafeln der Ulmer Schule aus der Spätgotik, unter anderem von Martin Schaffner, zu betrachten gab. Kompetent geführt wurde die Gruppe dieses Mal von der Kuratorin für Alte Kunst des Ulmer Museums, Dr. Eva Leistenschneider. Die Ökumenische Woche kam zu ihrem Abschluss im Gottesdienst am Sonntag, 8. Februar, in der Kirche Zum Guten Hirten. Ein herzliches Dankeschön sagen wir allen, die an der Gestaltung des Programms beteiligt waren, besonders dem Arbeitskreis Ökumene unter der Leitung unseres Kirchengemeinderats Dr. Otmar Slatosch.
Pfarrer Dr. Bernhard Lackner
Im Rahmen der Adventsfeier unserer Nachbarschaftshilfe am Freitag, 12. Dezember 2014, im Gemeindehaus haben wir Frau Gudrun Lassernig als Leiterin unserer Nachbarschaftshilfe verabschiedet. Frau Lassernig hatte um die Beendigung ihrer Tätigkeit bei uns gebeten, weil ihre Aufgaben bei der Regionalen Planungsgruppe Böfingen immer umfangreicher und zeitaufwendiger werden. Wir danken Frau Lassernig für ihre langjährige, engagierte und kompetente Arbeit in unserer Kirchengemeinde im Dienst an den Menschen, die unsere Hilfe brauchen, und für die Mitarbeiterinnen in unserer Nachbarschaftshilfe. Für die Zukunft wünschen wir ihr Gottes Segen. Seit 1. Januar leitet Frau Inna Nordheimer unsere Nachbarschaftshilfe. In ihrer neuen Aufgabe wünschen wir der neuen Leiterin viel Erfolg, Freude und Gottes Segen.
Pfarrer Dr. Bernhard Lackner
Ja natürlich: Sie waren um den 6. Dezember wieder unterwegs, die Mitglieder des Junginger Nikolausclubs. Erfreulicherweise setzt sich der Trend fort, dass zwei oder mehr Familien gemeinsam den Nikolausbesuch begehen und so mit mehr guter Stimmung gemeinsam feiern. Erfreulich auch, dass wiederum neue „Kunden“ aus den Neubaugebieten dabei waren. Dazu kamen wie immer mehrere Gruppen der Lebenshilfe, eine kleine Krabbel- und Spielgruppe im evangelischen Gemeindehaus sowie eine große KiTa-Gruppe vom ev. Kindergarten Fröbelstraße auf dem Bürgerplatz. Insgesamt freuten sich damit über 230 Kinder mit mehr als 70 Familien bei 35 Besuchen von St. Nikolaus und seinem Knecht Ruprecht. Erhaltene Spenden werden wie jedes Jahr einem guten Zweck zugeführt. Die aktuell 10 Mitglieder des Niki-Clubs hatten damit wieder „glühende“ Schuhsohlen, um das Pensum zu absolvieren. Die Freude der kleinen, großen und ganz großen Kinder wog das aber mehr als auf.
Markus Häge
„Lasst uns froh und munter sein und uns recht von Herzen freuen! . . . “, so schallte es uns beim Einzug in die Grundschulklassen der Eduard-Mörike-Schule immer wieder entgegen. Nikolaus ist über die Grenzen unserer christlichen Kultur hinaus bekannt. Auf die Frage „Wer war Nikolaus?“ ertönte häufig als Antwort: „Nikolaus war ein Türke!“, was so natürlich nicht ganz stimmt. Diese Vereinnahmung lässt jedoch die Integrationskraft erkennen, die der Gestalt unseres Heiligen inne wohnt. Die Schüler hörten aufmerksam zu, als wir ihnen die Legende von den drei Jungfrauen erzählten. In dieser Geschichte wird berichtet, wie Nikolaus auf die Notsituation eines Mannes aufmerksam wird. Er fürchtet um die Zukunft seiner drei Töchter, die nicht heiraten können, weil er keine Mitgift bezahlen kann. Nikolaus greift ein! Dreimal schleicht er sich im Schutze der Dunkelheit an das Haus heran, um jedes Mal ein Säckchen mit Goldmünzen durchs offene Fenster zu werfen. Beim dritten Mal gelingt es dem Vater, den unbekannten Wohltäter einzuholen und zu erkennen. Und obwohl er Nikolaus versprechen muss, nichts über diesen Vorfall zu erzählen, kann er sein Glück doch nicht für sich behalten. Und so wird Nikolaus bis heute als Patron der heiratswilligen Mädchen - und eigentlich aller Kinder - verehrt. Später entsteht daraus die Vorstellung, dass Nikolaus auch für die Geschenke zuständig ist. Die dritte Strophe „Wenn ich aufgestanden bin, lauf’ ich schnell zum Teller hin . . .“ erinnert heute noch daran. Als dieser liebe gute Nikolaus während der Aufklärung zum bösen Nikolaus mutierte – zum Beispiel durch Heinrich Hoffmann im Struwwelpeter – verlor er seinen uns wohlvertrauten bischöflichen Ornat, der durch einen roten Mantel und eine rote phrygische Mütze ersetzt wurde. Während seiner Metamorphose zum amerikanischen Santa Claus und dann zum Father Christmas oder Weihnachtsmann blieb ihm immerhin die rote phrygische Mütze als Hinweis auf seine kleinasiatische Herkunft erhalten. Allmählich setzte sich seine Darstellung als fröhlicher beleibter alter Mann mit rotem Gewand und Zipfelmütze durch, der - warum auch immer - nun am Nordpol residiert und auf einem Rentierschlitten daher kommt. Trotz seines stark geänderten Erscheinungsbildes nennen ihn nur sehr wenige „Weihnachtsmann“. Offenbar ist der Wiedererkennungswert seiner Gestalt so hoch, dass jeder in ganz Amerika ihn wie selbstverständlich „Nikolaus“ oder „Santa Claus“ oder einfach „Santa“ nennt. Wir verkennen nicht die kommerzielle Seite dieser Figur. Bei der Schirmherrschaft des hl. Nikolaus für die Kinder geht es jedoch letztlich um allgemein gültige menschliche Werte, die jedermann berühren. Liebe zu Kindern kennt keine Grenzen der Rasse, Kultur oder Religion. Dieser Aspekt ist sehr bedeutsam und erklärt die unverändert hohe Verehrung dieser Gestalt. In Böfingen und anderen Stadtteilen besuchte Nikolaus Familien mit ganz unterschiedlichem kulturellem Hintergrund. Wir konnten beobachten, dass seine Botschaft überall von Groß und Klein verstanden wurde. Die eingegangenen Spenden in Höhe von 620 EUR kommen wie in jedem Jahr verschiedenen Entwicklungs- und Hilfsprojekten zugute.
H. Reinelt, W. Forst
Ca. 30 bis 40 Tausend Euro wird diese notwendige Maßnahme kosten. Spenden für unser Projekt überweisen Sie bitte auf das Konto der Kirchengemeinde Guter Hirte
Kontonummer 32078
bei der Sparkasse Ulm
BLZ 630 500 00
Sehr gut können sie uns auch mit einem zinslosen Darlehen (Vertrag als PDF zum download) unterstützen. Auf Wunsch stellt das Pfarrbüro auch gerne eine Spendenbescheinigung aus.
Allen Spendern, sowie Darlehensgebern, ein herzliches Vergelt’s Gott.
Wolfgang Feilen, 2. Vositzender des KGR
Zwölf! – Sind etwa alle Apostel? So lautet unser Jahresthema 2016. Das neue Kirchenjahr hat am 1. Advent begonnen. Jedem Monat wollen wir einen Apostel zuordnen.
Erwarten eine der vier Haltungen, die uns leiten, wenn wir uns einlassen auf den Prozess „Kirche am Ort – Kirche an vielen Orten gestalten“. Was ist uns wichtig in unserem Leben als Christen und in unserer Kirche? Mit welchen Menschen sind wir verbunden? Seelenverwandt? Wie werden Christsein und Kirche in der Zukunft aussehen? Was dürfen wir erwarten? Von uns selbst? Von unserer Kirche? Von Gott? Er will uns begegnen. Er will uns nahe kommen. Dort, wo wir ihn erwarten, und an uns unbekannten Orten, bei uns fremden Menschen, in wenig vertrauten Lebenssituationen.
Pfarrer Dr. Bernhard Lackner
------ Aktueller Spendenstand -----
So lautet das Jahresthema in unserer Seelsorgeeinheit Böfingen – Jungingen für das neue Kirchenjahr, das am ersten Adventssonntag beginnt. Ursprünglich hatten wir geplant, das Jahresthema von 2017 „Kirche am Ort – Kirche an vielen Orten gestalten“, abgekürzt „KiamO“, im neuen Jahr 2018 beizubehalten, weil der Prozess „KiamO“ auf zwei Jahre angelegt ist. Doch dann kam im Gemeinsamen Ausschuss der Seelsorgeeinheit, der gleichzeitig Prozessteam für „KiamO“ ist, die Idee auf, das Jahresthema in modifizierter Form weiter zu führen. Das gleiche Thema mit neuen Akzenten. So entstand der Titel „Wandlung der Gesellschaft – Wandlung der Kirche“. Wandlung der Gesellschaft. Unsere Gesellschaft verändert sich rasant. Stichworte sind Globalisierung und Digitalisierung. Das merken wir deutlich. Das Leben in unserer Welt wird vielgestaltiger, bunter, internationaler - und schneller. Das gilt auch für unsere Kirche und für unsere Gemeinden. Der Wandel ist unübersehbar. Wie reagieren wir darauf? Mit dem Begriff der Wandlung. Hier kommen Evangelium und christlicher Glaube ins Spiel. Veränderung und Wandel können verunsichern, Angst machen. Doch Wandel ist nichts Schlechtes. In jeder heiligen Messe feiern wir die Wandlung. Sie ist das Zentrum des Geschehens. Aus Brot und Wein werden Leib und Blut Christi. So glauben wir. Wir selber sind durch den Glauben und durch die Sakramente der Taufe und der Eucharistie Leib Christi, und wir werden es immer mehr, sooft wir das Brot des Lebens empfangen. Was wir im Gottesdienst feiern, das prägt und verändert im besten Fall uns selbst, unser Leben und das Leben unserer Welt. Wie kann diese Wandlung geschehen? Wie wollen wir unser Christsein wandeln, unsere Kirche, unsere Welt? Wo hat diese Wandlung im positiven Sinne schon begonnen? Solche und ähnlichen Fragen werden wir im neuen Kirchenjahr stellen und so gut es geht beantworten. In den Gottesdiensten, in den verschiedenen Initiativen, Gruppen und Veranstaltungen. Dabei vergessen wir die vier Haltungen nicht, die uns im ersten Schritt von KiamO mit auf den Weg gegeben sind: Vertrauen. Erwarten. Wertschätzen. Lassen. Wir sind gespannt zu sehen - wie das geht: Wandlung der Gesellschaft – Wandlung der Kirche.
Pfarrer Dr. Bernhard Lackner
Das ist unser Jahresthema für 2019. Es steht beim Propheten Hosea (10, 12). Er lebte um das Jahr 750 v. Chr. Das Königreich Israel erlebte damals einen rasanten Aufschwung. Die Wirtschaft boomte. Der Wohlstand nahm zu, doch nicht für alle. Die Reichen wurden immer reicher, die Armen ärmer. Die Israeliten verehrten Jahwe, den Gott Israels, und die Götter ihrer Nachbarn, der Kanaaniter, vor allem Baal, den Gott der Fruchtbarkeit und des Handels. Außenpolitisch wurde es gefährlich. Die Großmächte Ägypten und Assur bedrohten Israel. Hosea sah dies mit Sorge. Scharf kritisierte er die Ausbeutung der Armen und die Verehrung fremder Götter. Hosea droht: Gott wird sein Volk dafür bestrafen. Die Strafe kommt. Im Jahr 722 erobern die Assyrer das Nordreich Israel samt der Hauptstadt Samaria. Doch Gott verzeiht seinem Volk. Er schenkt ihm einen neuen Anfang. „Nehmt Neuland unter den Pflug! Es ist Zeit, den Herrn zu suchen; dann wird er kommen und Gerechtigkeit auf euch regnen lassen.“ Nehmt Neuland unter den Pflug! Das ist unser Jahresthema 2019. Es steht am Abschluss des Projekts Kirche am Ort – Kirche an vielen Orten gestalten. Wir schauen nach vorne. Wir gehen gemeinsam unseren Weg. Was ist uns dabei wichtig? Unverzichtbar? Wir erleben unsere Kirche als Ort, an dem wir Gemeinschaft erfahren, miteinander und mit Gott. Dafür wollen wir uns einsetzen. Dafür haben wir in den letzten zwei Jahren Neues begonnen: Erstkommunion und Firmung – wir versuchen, die Kinder, die Jugendlichen und ihre Familien stärker in den Gottesdienst und in die Kirche hineinzunehmen. Es gibt eine eigene Osterfeier für Familien. Wir haben einen gemeinsamen Kirchenchor gegründet für Böfingen und Jungingen und einen Kinderchor in Jungingen. Wir haben eine Broschüre erstellt, in der alle Initiativen der Gemeinde in Böfingen in Bild und Text dargestellt sind. Wir haben den Gemeindeflyer von Jungingen überarbeitet. Eine Gruppe des Katholischen Deutschen Frauenbundes wurde gegründet. In Jungingen gibt es jetzt einen Ausflug der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinderäte und einen Stand beider Kirchen beim Herbstmarkt, in Böfingen einen Stand der evangelischen Kirchengemeinde beim Christkindlesmarkt. Gemeinsam gehen wir unseren Weg geleitet von vier Haltungen: Vertrauen, Wertschätzen, Lassen, Erwarten. Wir sind gespannt, was Gott mit uns vorhat. Nehmt Neuland unter den Pflug!
Pfarrer Dr. Bernhard Lackner
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